I.

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Damals lernten wir beide uns in der Schule kennen. Ich durchlief eine beschwerliche Phase in meinem Leben und dein zärtlicher Umgang mit mir begeisterte mich. Du brachtest mich zum Lachen , wann immer es mir nicht gut erging. Nach kurzer Zeit wurden wir Freunde und ich fing an heimlich Gefühle für dich zu empfinden. Als ich sie dir dann aber gestand, erwidertes du sie nicht und bald darauf entwickelte sich eine intensive einseitige Liebe. Monatelang  habe ich gehofft, dass du sie möglicherweise irgendwann zurück erwidern würdest, doch es kam nie dazu. Mir kommt es vor, als wäre ich damals eine kleine Raupe gewesen, die naiv fleißig alle deine Lügen aufgenommen hat und sich damit bis zum Magenrand vollfraß. Mein Herz war immer voller Hoffnung und Bewunderung gegenüber dir. Du hast mich besonders fühlen lassen, ohne es zu meinen, und hast im nächsten Moment all meine Gefühle verletzt. Du schenktest anderen Mädchen bewusst mehr Aufmerksamkeit als mir, obwohl du wusstest, was ich für dich empfinde.
Ich fing an mich zu verbarrikadieren, fühlte mich nicht gut genug für dich und wollte mich für dich ändern. Ich aß weniger, lachte weniger und meine Leistungen in der Schule wurden schwächer. Jeder Versuch dich zu beeindrucken scheiterte durch deine Ignoranz. Du hast diese kleine Raupe in ein Kokon gezwungen, obwohl sie bei weitem noch nicht bereit dafür war. Lange Zeit blieb ich in diesem Zustand, während du weiterhin mit mir spieltest. Mir war nie klar, woran ich bei dir war, und dennoch ließ ich alles durchgehen, was du mir angetan hast, in der winzigen Hoffnung, deine Liebe zu erfahren. Ich litt unter den Erniedrigungen, Beleidigungen, Meidungen und falschen Hoffnungen von dir, aber ließ mir nach einer längeren Zeit nichts mehr anmerken. Niemand konnte mehr meine Liebe zu dir nachvollziehen.
Heute ist es genau vier Jahre her. Im April 2017 hat alles begonnen und nun gehen wir beide getrennte Wege. Du hast jemanden gefunden, den du liebst, und ich habe jemanden gefunden, den ich liebe. Gelegentlich treffe ich dich noch draußen, weil unser Freundeskreis sich ähnelt. Ich finde es erfreulich, dass du mich bis heute noch so zum Lachen bringen kannst. Ab und an schauen wir uns dann in die Augen und ich frage mich, was du dir denkst, wenn du mich so siehst. Verspürst du manchmal Reue und Schmerz, weil du mich so behandelt hast? Ich glaube schon, denn ich bin nicht mehr die selbe kleine Raupe wie damals, die sich mit deinen schön verpackten Lügen vollgefressen hat. Ich bin ein freier Schmetterling geworden, der nun zwei Mal hinhört, was zu ihm gesagt wird und wie mit ihm umgegangen wird.
Und trotzdem gibt es bis heute Momente, in denen ich dich vermisse.
Nicht aus Liebe, sondern aus Freundschaft. Trotz allem haben auch wir beide schöne Erinnerungen erschaffen, die ich gerne wiederholen würde.
Doch in Zukunft wird das nicht geschehen. Wir beide konzentrieren uns auf zu verschiedene Dinge in unserem Leben und unsere neuen Partner ziehen uns beide auseinander. Ich darf nicht wie du in ewiger Reue leben, das Leben ist zu kurz dafür. Ich werde dich zwar vermissen und wegen dir vielleicht nicht mehr so leicht Freundschaften knüpfen können, doch meine Flügel ausweiten und beginnen mein richtiges Leben zu leben. Nur eine Bitte habe ich an dich:
Vergiss mich nicht im Wandel deines Lebens.

Wandel der ersten großen LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt