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Einkaufen, eine Nervensäge und eine Prise von einem Ball
Von wegen Ausruhen. Keine zehn Minuten, nachdem ich meinen Teller Spagetti aufgegessen hatte, rief Evelyn schon nach mir, damit ich endlich einkaufen gehen würde. Nach der Diskussion, dass ich eigentlich morgen früh erst einkaufen wollte, hatte sie mir noch mehr zum Einkaufen gegeben.
Also zog ich mir meinen Mantel und meine Schuhe an, bevor ich aus dem Haus hastete, um den nächsten Bus zu bekommen.
Als ich an der Haltestelle stand, fühlte ich mich beobachtet. Unauffällig guckte ich mich um, aber ich sah niemanden, der mir groß Aufmerksamkeit schenkte.
Doch kaum stand ich da fünf Minuten, kam James um die Ecke in seinem Auto angefahren und ich konnte sein Grinsen schon durch das Fenster sehen.
„Soll ich das geheimnisvolle Mädchen mitnehmen?", fragte er grinsen, nachdem er das Fenster hat runterfahren lassen. Ich nickte nur dankend, da ich lieber in seinem Auto saß als mit einigen... gewöhnungsbedürftigen Menschen im Bus.
Also setzte ich mich auf den Beifahrersitz und legte meine kleine Tasche zwischen meine Beine. „Wohin geht's denn?"
„Einkaufen. Irgendein Geschäft", antwortete ich knapp und rutschte etwas tiefer in den Sitz. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie James mich anschaute, aber ich erwiderte seinen Blick nicht. „So kaputt?"
„Ist Privat."
„Bist du ein Youtube-Video oder was? Ich erzähl das schon nicht weiter."
„Ich kenn dich kaum, James", erwiderte ich genervt und guckte ihn für zwei Sekunden von der Seite an. Er lächelte nur etwas und wechselte dann das Thema. „Kommst du zum Ball?"
„Sehe ich so aus wie irgendein Mädchen, das dir oder den anderen hirnlosen Typen hinterher rennt?", fragte ich zurück und sein Grinsen wurde breiter. Interessant, wenn ich ihn also beleidige, freut er sich... Komischer Junge. „Heißt das du kommst nicht?"
„Das siehst du ja, wenn die Masken um Zwölf fallen."
Er lachte leise und ich sah den Einkaufsladen. Schade, es wurde gerade unterhaltsam. „Wieder so geheimnisvoll, Cinderella?"
„Ella", verbesserte ich ihn automatisch, während er auf den Parkplatz fuhr und ich drauf und dran war, mich endlich abzuschnallen.
Plötzlich wollte ich doch wieder schnell raus. Er hielt den Wagen an und guckte mich dann einfach nur an.
Da ich seinen Seitenblick etwas penetrant fand, schaute ich fragend zu ihm und hob eine Augenbraue. „Was denn?"
„Nichts."
„Na klar, du warst gerade nur in Gedanken und starrst mich deswegen die ganze Zeit an, während ich meine Tasche aufhebe. Natürlich."
„Du bist ironisch."
„Blitzmerker", antwortete ich trocken und stieg aus. Ich beugte mich gerade runter, um mich zu verabschieden und zu bedanken, als er nicht mehr auf seinem Platz saß, sondern ebenfalls ausstieg.
Ich wurde verrückt bei diesem Typen!
„Was soll das denn werden?", fragte ich argwöhnisch, während er grinsend zu mir kam. „Ich unterhalte dich. Du siehst etwas... traurig aus."
„Das fasse ich jetzt mal nicht als Beleidigung auf", murmelte ich entnervt und ging mit ihm in den Laden.
„Sollen wir nicht ein Kleid kaufen?", fragte er leise, während ich mir zwei Packungen Nudeln in den Einkaufswagen packte. Ich guckte ihn grinsend an. „Wofür soll ich denn ein Kleid beim Kochen brauchen?"
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Ella
ChickLit'Ein Satz ließ mein Herz beinahe stehen. Ein nett gemeinter Satz brachte alles ins Rollen. Ein verdammter Satz brachte mich dazu, meine Fassade irgendwann bröckeln zu lassen. Ein Satz, der mich einen Menschen kennenlernen lassen würde, der alles in...