Was ist los mit mir?

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Vorwort: Ich will hier in keinster Weise irgendwelche Sexualitäten schlecht darstellen, alles negative, was hier gesagt wird, ist nur Teil der FIKTION - ich stehe voll und ganz hinter LGBTQ+ und bin der Überzeugung jeder darf und soll lieben, wen er will, egal welches Geschlecht!
Now enjoy Larry Stylinson

Harry's Sicht:

Nein! Nein. Nein. NEIN!
Ich stand vor dem Spiegel im Waschraum und spritzte mir immer wieder kaltes Wasser ins Gesicht. Das durfte nicht wahr sein. Unter all den hunderten Schülern an dieser verfickten Schule musste mir das passieren?! Mir? Warum? Warum mir?!

Die Tür schwang auf. Ich drehte mich schnell weg von der Person, die sich nun zu den Toiletten begab. Als ich ihn erkannte, schluckte ich schwer. War ja klar, dass ER es war.
Er stellte sich neben mich ans Waschbecken und wusch sich die Hände.

„Alles gut, Harry? Du siehst so blass aus...", fragte er mich mit einem besorgten Gesichtsausdruck.

Ich nickte zur Antwort und verließ ohne ein Wort oder einen letzten Blick zu Louis den Waschraum. Ich musste schnell hier weg. Und zwar nicht nur weg von den Waschräumen.
Ich lief zurück in die Klasse und schnappte mir meinen Rucksack. Nichts wie weg aus dieser Hölle. Bevor ich allerdings den Raum verlassen konnte, stand Louis in der Tür und sah mich verwundert an.

„Wo willst du hin? Haben wir nicht gleich noch Musik?"

Ich schüttelte den Kopf. „Ich muss nach Hause."

Mit den Worten huschte ich an Louis vorbei und rannte aus dem Schulgebäude.
Ich war noch nie so schnell gerannt, noch nie so schnell zuhause angekommen und noch nie so schnell in meinem Zimmer verschwunden. Ich ließ gar nicht erst zu, dass meine Mutter mich sah. Ich konnte ihre Fragen jetzt nicht gebrauchen. 'Warum bist du nicht in der Schule?' 'Was ist passiert?' 'Geht es dir nicht gut, Harry?' 'Was ist los mit dir?'
Genau darauf hatte ich nämlich keine Antwort. Ich wusste nicht, was mit mir los war. Aber ich wusste, es war nicht normal. Und es sollte nicht so sein wie es war.

Was war los mit mir? Warum fühlte ich mich so wie ich mich nun mal gerade fühlte? Warum hat mein ganzer Körper gekribbelt, als ich eben an Louis vorbei gerauscht bin und sich dabei unsere Körper berührt haben? Warum bekam ich jedes mal Gänsehaut, wenn Louis mich so intensiv ansah? Warum wollte ich die ganze Woche bei ihm sein? Warum zog sich mein ganzer Magen zusammen, als er mit Christina geredet hat? Warum schlug mein Herz höher, wenn Louis neben mir saß und meine Hand aus Versehen streifte? War es überhaupt aus Versehen? Oder spürte Louis die selben Sachen und wollte mich berühren?

Fuck! Warum sollte er? Warum sollte ich das wollen? Was war los mit mir?!

Liam hat mir damals erzählt, was er gefühlt hat, als er Maya kennengelernt hat. Es war genau das, was ich jetzt in mir spürte. Ich habe das noch nie gespürt. Kein Mädchen hat es geschafft, mein Herz so zum rasen zu bringen. Keines hat mir so eine Gänsehaut verpasst und keines hat meinen ganzen Körper zum Kribbeln gebracht.

Kein Mädchen hat jemals solche Gefühle in mir hervor gerufen. Warum jetzt Louis? Ich war nicht schwul. Nein, das war ich definitiv nicht. Mein Vater hat mir schon damals beigebracht, dass Schwule nur Nachteile haben. Man wird nicht glücklich, wenn man schwul ist. Genau das hat er mir schon von klein auf immer wieder erklärt. Ich konnte also nicht schwul sein. Das wäre nur falsch...

Ich war keine Pussy, die bei Schnulzen weinte. Ich tanzte nicht zu irgendwelchen Popballaden und ich zog mich auch nicht an wie irgendeine Schwuchtel. Ich trug wie jeder andere Junge in unserer gottverdammten Schule Jeans und T-Shirt, nichts außergewöhnliches. Ich war wie jeder andere Junge. Daran würden auch diese komischen Gefühle nichts ändern. Niemals.

Larry (1D) One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt