Love is a losing game

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Liebe war etwas, was man nicht erzwingen konnte. Es war kein Gefühl, dass kam, wenn man danach fragte oder es brauchte.

Nein, das Gefühl kam plötzlich und überrollte einen mit voller Wucht. Es machte einen abhängig und süchtig nach einer Person, die man niemals haben könnte.

Es war nicht so bezaubernd wie es immer in all den Filmen und Büchern dargestellt wurde. In der Realität brachte Liebe kein Glück, löste keine Probleme und machte dein Leben auch nicht besser.

In Filmen liefen die verliebten Protagonisten mit einer rosaroten Brille durch die Welt. Zusammen mit der Liebe ihres Lebens konnten sie den Weltfrieden herstellen. Die Herzen klopften im Einklang und schienen immer zu wissen, wann der andere in Not war. Sie kamen sich gegenseitig zu Hilfe, unterstützen sich in Notlagen und würden für den anderen sterben. Egal, welche schrecklichen Dinge in den Filmen passierten. Die Liebe zum Partner hielt ewig und schien mit jeder Hürde nur stärker zu werden. Am Ende eines jedes Filmes war das Liebespaar glücklich bis an ihr Lebensende.

Aber Liebe war nur in Filmen und Büchern etwas Gutes.

In der Realität war die Liebe eine gottverdammte Schlampe, die einem nur Probleme bereitete. Sie veranlasste Einen dazu, sich in die Person zu verlieben, die sich am Wenigsten für Einen interessierte und bei der es ausgeschlossen war, dass sie sich jemals in Einen verlieben würde.

Für Akaashi würde es niemals eine Hochzeit in Weiß geben und erst recht keine Flitterwochen. Die Liebe hatte ihn dazu verdammt den Rest seines Lebens in Einsamkeit zu verbringen, während tagtäglich auf seinem Herz herumgetrampelt wurde.

Wie oft hatte sich der Zuspieler der Fukurodani gewünscht, dass er niemals den Boden der Schule betreten hätte. Mit der Entscheidung auf diese zu gehen hatten all seine Probleme angefangen und würden nie mehr enden.

Die letzten zwei Jahre waren hart gewesen und er hatte noch 356 Tage auf dieser verfluchten Schule vor sich. Vielleicht würde es aber auch ein wenig entspannter werden, denn immerhin wäre ein gewisser Wirbelwind nicht mehr da.

Kurz flackerte vor seinem inneren Auge ein Bild des Asses auf. Wie er Anlauf nahm, sich seine Rückenmuskulatur dabei anspannte und sich unter dem Trikot deutlich abzeichnete. Die funkelnden, goldenen Augen, die den Ball fixierten. Sein ganzer Körper darauf ausgerichtet, diesen über das Netz in das gegnerische Feld zu schlagen.

Auf den Lippen stets ein breites Grinsen, welches Akaashis Herz immer höherschlagen ließ. Koutarou Bokuto war auf allen Ebenen einfach perfekt.

Seufzend ließ sich Akaashi auf sein Bett fallen und vergrub sein Gesicht ins Kissen. Er musste diese Eule vergessen. Es war besser für alle Beteiligten. Für ihn und auch für Bokuto. Für ihre Freundschaft. Beide hätten es so im Leben leichter.

Seine Liebe war sowieso hoffnungslos. Niemals würde das Ass jemanden wie ihn lieben können.

Davon abgesehen, stand Koutarou nicht auf Männer. Das hatte Keiji von Anfang an gewusst. Er hatte gesehen, wie Koutarou vor den Spielen seinen Blick über die Tribünen schweifen ließ. Auf der Suche nach einem hübschen Mädchen, was er beeindrucken konnte. Wie oft hatte Keiji seinem besten Freund vor einem Spiel gesagt, dass eine Zuschauerin ihn angesehen hatte, um ihn zu seinen Bestleistungen zu motivieren.

Oft genug hatte sich Bokuto mit ihm stundenlang über die Mädchen aus seiner Schule unterhalten. Hatte ihm von seinen Dates berichtet, während Keiji die ganze Zeit schweigend danebenstand und versuchte sein Herz zusammenzuhalten.

Von Anfang an hatte er gewusst, dass er sich nicht in die quirlige Eule hätte verlieben dürfen. Dass es nur Probleme geben würde. Krampfhaft hatte Keiji die letzten zwei Jahre versucht sein Herz nicht an den Teamkapitän zu verlieren. Aber Bokutos mitreißende Launen, das strahlende Grinsen, was stets seine Augen erreichte, die goldenen Iriden, die bei jedem Punkt begeistert aufblitzten... sein kindlicher Depressionsmodus...all das ließ Akaahis Herz höherschlagen.

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