Kapitel 2

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15. März 2070

Schweiß gebadet wachte ich auf. Schon wieder so ein Traum. Seit ein paar Tagen kriege ich immer wieder Albträume und schlafe sehr unruhig. Das liegt bestimmt an Liam.

Liam ist der Badboy der Schule. Bis jetzt hat er mich immer in Ruhe gelassen. Doch seit ein paar Wochen macht er immer wieder seine Scherze mit mir. Eigentlich habe ich die Schule geliebt. Ich war gut in der Schule, die Lehrer mochten mich und meine Mitschüler ließen mich alle in Ruhe. Doch seit ein paar Wochen war das anders. Ich weiß nicht, was sich geändert hat, doch Liam schenkte mir auf einmal mehr Beachtung als ich jemals in meiner gesamten Schullaufbahn bekommen habe. Und das nur um mich immer wieder bloß zu stellen. Letztens erst hat er eine Anspielung auf die seit 3 Jahren verschwundene Juna Lioness gemacht. Und dann meinte er, es wäre schade, dass jemand so hübsches wie Juna verschwindet und nicht so ein 0815 Mädchen wie ich.

Naja. Eigentlich ist es mir ja egal, was er von mir denkt und was er über mich sagt. Ändert ja trotzdem nichts daran, dass ich zur Schule muss.

Lustlos und ohne jegliche Motivation stand ich auf und ging erstmal duschen. Als ich fertig war, betrachtete ich mich im Spiegel. Grüne Augen, Hüftlange dunkle Haare, sportliche Figur. Ich stand ein paar Minuten so und schaute mich einfach nur an. Mein Blick wanderte zum Spiegel über dem Waschbecken, um mein Gesicht besser betrachten zu können. Dabei viel mein Blick auf eine kleine Schachtel die unter dem Spiegel lag. Tabletten. Ich habe noch nie drüber nachgedacht, warum ich sie nahm, doch meine Mutter meinte sie seien überlebenswichtig für mich. Sie erzählte mir, ich sei schwer krank und ohne diese Tabletten könnten viele schlimme Dinge mit mir passieren. Da ich das auf jeden Fall vermeiden wollte, nahm ich die Tabletten jeden Morgen und jeden Abend. Doch seit dem Liam anfing mich zu ärgern und ich nachts nicht mehr richtig schlafen konnte, dachte ich immer wieder drüber nach, die Tabletten einfach mal weg zu lassen. Und genau das tat ich jetzt auch.

Ich entschied mich dazu, die Tabletten heute einfach mal nicht zu nehmen. Diese Entscheidung brachte eine Welle an Selbstbewusstsein mit sich. Denn was immer auch mit mir passiert, heute sollte es mit Stil passieren. Ich lockte meine Haare und ließ sie offen über meine Schulter fallen. Auch mit MakeUp wollte ich heute mal nicht sparen. Meine Mutter hatte es mir eigentlich verboten, aber heute war mir alles egal. Denn so wie es gerade ist kann es nicht weiter gehen. Ich suchte mir einen kurzen Jeansrock und ein lockeres schwarzes Oberteil aus meinem Kleiderschrank. Dazu nahm ich noch meine schwarzen Nikes.

Als ich mich so im Spiegel betrachtete, wusste ich, es ist ein guter Tag. Mit so viel Selbstbewusstsein wie noch nie, machte ich mich auf dem Weg zur Schule. Zum ersten Mal mit meinem eigenen Auto.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 10, 2021 ⏰

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Vermisst - Juna LionessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt