Ushiten

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Es war ein kalter Dezembertag. 

Die Menschen auf den pariser Straßen trugen dicke Wollmäntel und feine Lederhandschuh. Einer von ihnen war ein junger, rothaariger Mann. Er war etwas in Eile, daher waren seine Schritte laut und schnell.

Als er sein Geschäft erreichte fischte er aus der tiefen Tasche seines schwarzen Mantels einen kalten Schlüssel. Als er die Tür öffnete schwang ihm der Geruch von Schokolade entgegen. Er fühlte sich warm und geborgen. 

In dem kleinen Geschäft, welches im Erdgeschoss eines Eckhauses mitten in der pariser Altstadt lag, war es warm, die Heizung war nicht aufgedreht aber in dem dicken Mantel begann er zu schwitzen. Egal wie kalt es draußen sein mochte, er dreht die Heizung eigentlich nie auf. Der vielen Schokolade die sich in den Regalen und der Theke stapelte, bekamen warme Temperaturen nicht sonderlich gut.

Bevor er das alte, bronzefarbene Schild, welches an der Tür hing umdrehen konnte, musste er erst die Regale neu auffüllen und eine frische Sorte Trüffel anfertigen. Gerade in der Weihnachtszeit tendierten die Menschen dazu viel Schokolade zu kaufen, ob als Geschenk oder zum selbst naschen. Allgemein wusste so gut wie jeder Pariser, das seine Schokolade atemberaubend gut schmeckte. Bekannt war er durch seine ausgefallenen Kreationen geworden, die für die meisten völlig verrückt klangen, aber in sich harmonisch und perfekt abgeschmeckt waren. 

Mit routinierten Handbewegungen machte der Chocolatier sich an seine Arbeit. Erst bereitete er eine helle Ganache zu und verfeinerte diese mit ein paar Tropfen Lavendelaroma. Als nächstes machte er sich daran eine sanfte Kirsch Mousse anzufertigen. In die Pralinen Hohlkörper füllte er erst etwas der Mousse, dann legte er einige kandierte Rosenblüten darauf und überdeckte das ganze mit der Lavendel Ganache.

Als er fertig war machte er sich daran einmal schnell durch den Laden zu fegen und den Staub von Regalen zu entfernen. Er drehte das Schild um und stellte sich hinter die Theke. 

Eine viertel Stunde später betrat seine erste Kundin des Tages den Laden. Es war eine etwas ältere Frau. Sie hatte ein nettes Lächeln auf den, hell rot geschminkten Lippen, und trug einen violetten Mantel. Satori kannte sie nicht und im Laufe des Gesprächs stellte sich heraus, das sie eine Freundin von Madame Laurent, eine seiner Stammkundinnen war, und diese ihr seinen Laden empfohlen hatte. Die Dame, die wie sich später herausstellte Louise hieß, kaufte eine große Schachtel Pralinen für ihren kranken Mann und drei weitere Tafeln Schokolade für sich selbst. 

Im Laufe des Tages bediente Satori viele Kunden. Die meisten kauften Pralinen für ihre Liebsten oder gönnten sich selbst einmal etwas. Seine am morgen gefertigten Pralinen fanden gut Absatz und er freute sich darüber, die Menschen glücklich machen zu können. 

Gegen Nachmittag als nicht mehr wirklich viel Betrieb herrschte klingelte sein Handy. Ohne auf das Display zu schauen nahm er den Anruf an. „Abend Satori, wie geht es dir so? Bei dir ist doch Abend oder nicht?", hörte er die Stimme seines besten Freundes. „Soweit gut, aber hier ist es erst Nachmittag noch nicht Abend!", lachte der Rothaarige, wohl wissend, das es in Tokio mittlerweile bald Mitternacht sein müsste.

„Wie geht es Shirabu?", erkundigte er sich interessiert über den Zustand von Eitas Verlobten. „Er arbeitet viel, ist eben ein echter Workaholic, kennst ihn ja", etwas angeschlagen, darüber das der Jüngere so wenig Zeit für ihn hatte, klärte der Musiker Satori auf. „Ist er noch nicht zuhause, bei euch ist es doch bald Mitternacht oder nicht?", fragte der Rothaarige nach. Satori wusste, das weder Eita noch Shirabu es gut fanden so wenig Zeit miteinander verbringen zu können. 

„Er kommt vermutlich gleich, hat Spätschicht", erklärte der Weißblonde kurz angebunden. Satori hörte wie im Hintergrund jemand eine Tür öffnete und das Zimmer betrat in dem sich sein Gesprächspartner gerade aufhielt. „Mit wem telefonierst du?", hörte er die weiche Stimme des Arztes im Hintergrund. „Satori", klärte ihn sein Verlobter auf. Der Rothaarige konnte quasi hören wie sehr sich sein bester Freund darüber freute, das sein Verlobter endlich zuhause war. 

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