~•Prolog•~

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Als ich noch lebendig war, nannte man mich im gemeinen Volk die "Wiedergeburt der Göttin der Mondes". Zugegeben, ich kann mich nur noch vage daran erinnern, warum meine Mutter mich einst auf diesen Namen getauft hatte, welcher dem eben jener Göttin entsprach. Aber auch meine Mutter liegt bereits weit in meiner Erinnerung zurück - wahrscheinlich, weil ich irgendwann aufgehört habe, die Äonen zu zählen, welche ich in meinem langen, langen Leben schon beschritten hatte. Mit ungefähr zweiundzwanzig Jahren färbte sich mein einst goldblondes Haar silbern, mein Körper war vollständig ausgewachsen und ich wurde in den Stand der Königin erhoben - das bedeutet, mir wurde die Herrschaft über das heilige Königreich auf dem Mond übertragen, und ich löste fortan meine Mutter ab. Zu meinen wichtigsten Pflichten gehörte es, den Frieden zwischen den Planetenbewohnern im Sonnensystem zu bewahren und allen voran den Magischen Silberkristall zu bewachen - ein Juwel mit einzigartigen Kräften, die seinem Anwender grenzenlose Macht verliehen.

Das Moon Kingdom glich lange Zeit einem reinen Paradies, und meine Regentschaft währte länger als das Leben mehrerer Menschen. Letztere lebten übrigens auf der Erde - einem Planeten mit unvergleichbaren Organismen, der sich nahe der Umlaufbahn des Mondes befand und deren Überwachung ebenfalls in meinen Aufgabenbereich fiel.
Was ich von den dort lebenden Menschen hielt? Nun ja, eine Antwort auf diese Frage lässt sich nur schwer finden, wenn ich ganz ehrlich sein darf. Ich habe in meiner Lebenszeit keinen besonders engen Kontakt zu ihnen gepflegt, außerhalb politischer Verhältnisse. Als Königin respektierte ich natürlich jedes Lebewesen - ganz gleich, von welchem Planeten es stammen mochte. Doch viele Geschichten erzählten davon, wie sich Menschen des Öfteren von ihren negativen Emotionen leiten ließen und so unfassbare Gräueltaten begingen. Zwar traf dies selbstredend nicht auf jeden einzelnen Mensch zu, doch die Tatsache, dass jeder von ihnen wie eine Münze zwei Seiten besaß - eine nährte sich von reinen, guten Gefühlen, die andere von Hass, Zwietracht und Jähzorn -, konnte man beim besten Willen nicht abstreiten. Hätte ich jedoch früher geahnt, dass sich auf der Erde im Verborgenen eine böse Machtquelle dieser dunklen Seite des Menschen schamlos zunutze machte, dann wäre diese Geschichte vielleicht anders verlaufen und hätte nicht ihr schreckliches, blutgetränktes Ende gefunden...

Damals aber ahnte ich noch nichts von diesen Dingen und regierte mein Königreich in jener Weisheit und Anmut, wie mein Volk es stets von mir erwartet hatte. Irgendwann wurde ich dann mit einer Tochter gesegnet: Eine Sternschnuppe erfüllte mir meinen sehnlichsten Wunsch und ich gebar die neue Thronerbin des Silver Millenniums - so nennen die wenigen Verbliebenen übrigens das Silberjahrtausend der untergegangenen Zeit, in welcher ich mein Dasein verbracht habe. Immer, wenn ich in ihre munteren, klarblauen Augen blickte, sah ich große Dinge: Eine ruhmreiche Zukunft voller Liebe, die sie bald an all ihre Mitmenschen weitergeben würde.
Was ich allerdings nicht in diesen warmen Augen vorhersehen konnte, war eine bestimmte Form von Liebe, welche mir und den meisten Mondbewohnern nie vergönnt war: Eine Liebe zu einem besonderen, jungen Mann, der viele Gemeinsamkeiten mit ihr teilte.
Es wirkte so, als sei diese Liebe von einer höheren Macht veranlasst worden.
Sie waren beide dazu vorherbestimmt, sich in eine wundersame Romanze zu stürzen, deren Verbundenheit die Grenzen von Raum und Zeit überschritt und ein noch nie da gewesenes Licht in die Dunkelheit des Universums setzte...

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 14, 2021 ⏰

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