Da in Studio B noch kleinere Kinder trainierten, mussten wir erst noch etwas warten bis wir ins Studio konnten. Als wir dann endlich rein konnten, fingen wir an uns zu dehnen. Ich gab mir sehr viel Mühe denn bald war das Schuljahr zu Ende und es wurden wieder Stipendien und Teilstipendien vergeben. Ich hatte noch nie ein Stipendium, und ich stelle mir den Moment wo ich meine Eltern anrufen kann und sagen kann das ich ein Stipendium habe, so wunderbar vor.
Nach Ballett hatte ich Schulschluss. Als ich ins Zimmer kam, saß Belle schon an ihrem Schreibtisch und lernte. "Hey Chlo. Hast du schon für Mathe gelernt? Du weißt das wir morgen die Prüfung schreiben, oder?", sagte sie grinsend. "Scheiße!!", rief ich und kramte in einem Berg Klamotten nach meinem Mathebuch. Natürlich hatte ich die Prüfung vergessen! Ich gab auf mein Zeug zu suchen und setzte mich einfach zu Belle an den Schreibtisch. "Kannst du mir das nochmal erklären?", fragte ich sie. "Klaro. Von mir aus kannst du auch morgen neben mir sitzen und abschreiben.", sagte Belle mitfühlend. Sie wusste, wie sehr ich mich im Moment auf das Tanzen konzentrieren musste, um ein Stipendium zu bekommen. Meine Eltern hatten auch nicht unendlich viel Geld, und ein Tanzinternat ist ziemlich teuer. Nachdem wir fertig mit lernen waren und ich den Stoff einigermaßen verstanden hatte, gingen Belle und ich ins Studio, denn ich hatte es für heute Abend reserviert. Ich zeigte ihr meinen Tanz und sie gab mir ein paar Tipps was ich noch verbessern könnte. Was würde ich nur ohne Belle machen. Ich war sehr froh sie als beste Freundin zu haben. In den nächsten Ferien werden wir zusammen nach LA fliegen, um dort in einem Tanzcamp zu trainieren. Wir freuten uns schon riesig darauf.
Nach dem Training zogen wir uns um. Danach beschlossen wir noch etwas spazieren zu gehen. Also liefen wir zur Themse, schauten dem wunderschönen Sonnenuntergang zu und redeten. Mit Belle konnte ich einfach über alles reden. Sie war so verständnisvoll. Bevor ich auf das Internat kam, hatte ich nie eine beste Freundin und es tat so gut endlich jemanden gefunden zu haben, der genauso tickt wie man selbst und dich unterstützt. Irgendwann machten wir uns wieder auf den Rückweg ins Internat. Ich war hundemüde und ich schlief sofort ein.
