Seufzend schaffte ich es ins Zimmer wo mir Ann schon meine Sachen zum Duschen aus dem Koffer heraus gelegt hatte und selbst in ihrem Schrank wühlte.
„Hey... alles gut?" Sie war so ungewohnt still weswegen ich mir langsam etwas Sorgen machte. Inne haltend ließ sie ihre Hände sinken und drehte sich dann zu mir um ehe sie mir in die Arme viel. „Ich hatte eine riesen Angst um dich, wenn Hoseok nun nicht..." „Hey, pscht. Mir geht es gut, wirklich. Ich bin ja da, ich verlasse dich nicht so schnell." Sie in meine Arme schließend spürte ich wie zerbrechlich die junge Frau eigentlich war und ohrfeigte mich innerlich.
Wie kannst du ihr das nur antun? Also echt. Ihr über den Rücken streichend schob ich sie ein bisschen von mir weg und suchte ihren Blick. „Mach dir bitte keine Sorgen um mich, ich habe vielleicht nicht immer die besten Ideen aber meistens geht alles am Ende noch gut aus. Außerdem haben wir ja jetzt auch die Jungs an unserer Seite, die passen schon mit auf uns auf. Ja?"
Unsicher nickend wuschelt ich ihr durchs Haar. „Komm, eine heiße Dusche wartet auf uns und dann ab ins Bett. Ich bin Hunde müde." Gott sei Dank änderte sich die Atmosphäre zwischen uns und wenig später saß ich mit einem feuchten Dutt auf dem Kopf in meinem Bett und ließ den Tag noch mal vor mir ablaufen ehe ich tief und fest einschlief.
Ein unschönes Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Träumen und ich tastete noch mit geschlossenen Augen danach um dann mit einem entnervten „Ja?" Ab zu nehmen. „Morgen, ich hab dich doch hoffentlich nicht geweckt oder?" Irgendwie konnte mein verschlafenes Hirn noch nicht so viel mit der Stimme am anderen Ende anfangen weswegen ich leise seufzte und damit endgültig aufwachte.
„Jetzt bin ich zumindest wach, wer hat denn das Vergnügen mich aus meinen Träumen zu reißen?" Streckend setzte ich mich auf und sah zu meiner Zimmernachbarin rüber die noch immer tief und fest schlief. „Ich bin es Namjoon und Yoongi ist auch da. Komm mal raus." Die Augen verdrehend, schwang ich die Beine aus dem Bett und schlüpfte sowohl in meine Hausschlappen als auch in einen weiten Sweater. „Wie spät ist es denn überhaupt?"
Leise auf den Flur tretend, huschte ich die Gänge entlang. „Kurz nach acht, wieso?" Abrupt stehen bleibend überlegte ich ernsthaft nicht wieder um zu drehen und ins Bett zu fallen. „Wieso? Da fragst du noch. Leute ich hab nen Jet-leg, normal ist es jetzt mitten in der Nacht wo ich wohne." Mir einen zurecht grummelnd lief ich die Treppenstufen herab und fand in unserem Foyer sitzend die beiden Jungs vor.
Auflegend ließ ich das Handy in die Swaeatertasche gleiten. „Guten Morgen." Yoongi lächelt mich sanft an ehe er aufstand und sich neben Namjoon stellte. „Was in drei Teufels Namen wollt ihr um dieser unchristlichen Zeit von mir?" „Wir wollten Frühstücken gehen und Ann und dich fragen ob ihr mit wollt." Seufzend löste ich meinen wuseligen Dutt und fuhr mir mit meiner Hand durchs Haar. „Wenn ihr noch ein bisschen warten könnt, wecke ich Ann und zieh mir wenigstens etwas anderes an. Ich hatte nicht vor im Pyjama auf die Straße zu gehen." „Kein Problem, wir haben Zeit. Macht ihr euch fertig, wir warten." Leicht mit dem Kopf schüttelnd rang ich mir ein Lächeln ab und ließ die Beiden stehen um ins Zimmer zurück zu huschen und vorsichtig Ann aus ihren Träumen zu holen.
„Hey, anziehen. Es geht Frühstücken." „Frühstücken? Wie..." "Frag nicht, zieh dir was Hübsches an und beeil dich." Anscheinend genügte bei ihr die Nennung von Nahrung um sie völlig auf zu wecken. Wie schön wenn das auch bei mir wirken würde. Aus dem Bett springend stürzte sie zu ihrem Schrank und verschwand dann mit ihren Sachen im Bad. Ich dagegen durfte mich erst mal durch meinen noch nicht ausgepackten Koffer wühlen.
Eine zarte Bluse mit einem hellen Rock kombinierend wollte ich schon meine hohen Schuhe wieder im Koffer verschwinden lassend, doch zu spät. Ann die gerade komplett angezogen aus dem Bad kam quietschte auf. „Oh mein Gott sind die echt?" Auf die Schuhe weisend nickte ich. Ja Jeffrey Campbells, ich hatte sie mir tatsächlich mal geleistet.
„Anziehen, sofort." Auf meine herausgelegten Sachen sehend zog sie beim Anblick der Bluse die Nase kraus. „Wühl du, ich geh ins Bad." Wenn sie mich unbedingt anziehen möchte, bitte. Ich hab davon eh keine Ahnung. Mir meine Zähne putzend wusch ich mir mein Gesicht und Bändigte mein Haar in einem lockeren Dutt aus dem ich ein paar Strähnen heraus zog und mir im Spiegel zulächelte.
Kaum hatte ich das Bad verlassen seufzte ich. Sie hat wirklich vor mir das an zu ziehen? Der weiße Rock war geblieben, allerdings war die Bluse einem rosanen Samt Top gewichen das mir verdächtig kurz aussah, dazu hatte sie eine schwarze Lederjacke kombiniert und dunkle Overkneestrümpfe. In ihrem Schmuckkästchen wühlend beförderte sie einen passenden Choker hervor und ich gab mich meinem Schicksal hin. „Na hopp, anziehen und dann hinsetzen."
Ich tat wie mir geheißen und ließ mich vor ihr auf den Schreibtischstuhl fallen. Sie zog mir einen Lidstrich und tupfte etwas Farbe auf meine Wangen und Lippen ehe sie ihr Meisterwerk strahlend betrachtet. „Du bist fertig. Hast du vielleicht noch eine Sonnenbrille?" Nickend holte ich sie aus meiner Handtasche und zeigte sie ihr. „Perfekt. Mitnehmen." Sich selbst noch einen Blick in den Spiegel schenkend fuhr sie sich durch ihre gemachten Locken, schnappte sich ihre Handtasche und hakte sich bei mir unter bevor wir das Zimmer verließen.
„Ähm, ach ja übrigens gehen wir mit Yoongi und Namjoon essen." Ich hatte ganz vergessen ihr zu sagen, dass wir ja nicht alleine waren. Doch für eine überraschte Reaktion war es schon zu spät denn wir hatten das Foyer erreicht in dem die beiden Herren auf einem der Sofas saßen und aufsahen als sie unsere Schritte hörten. Etwas an ihrem überraschten Blick sagte mir, dass ihnen wohl gefiel was sie sahen. Vielleicht sollte ich Ann ja öfter meine Sachen auswählen lassen.
„Können wir?" Zu den Jungs tretend, erhoben sich diese und lächelten. Yoongi war schon fast schüchtern und konnte mir kaum in die Augen sehen, weswegen ich nun leicht grinste, Ann los ließ und neben dem Blondschopf meine Position einnahm, während dessen Namjoon und Ann schon völlig vertieft in ein Gespräch waren. Hinter den Beiden her schlendernd sah ich zu meiner Begleitung herüber.
„Du kannst mich ruhig ansehen. Ich beiße nicht. Stell dir einfach vor ich laufe in meinen Sportklamotten durch die Gegend. Ich bin kein anderer Mensch nur weil ich anders angezogen bin." Einige Treppenstufen herab steigend hielt er mir seine Hand hin um mir ein bisschen zu helfen. Dankend nahm ich sie. „Es ist nicht, dass ich dich nicht ansehen wollen würde aber... du wirkst schon ein bisschen anders so gestylt."
Mich bei ihm unter hakend schob ich mir den Riemen meiner Handtasche über die Schulter. „Hey, sieh mich an." Stehen bleibend zwang ich ihn schon beinahe mir in die Augen zu sehen. „Kleidung macht keine neuen Menschen, du hast gestern mit mir gelacht und jetzt läufst du neben mir her als würdest du mich nicht kennen. Ich bin immer noch ich. Ja ich sehe vielleicht ein bisschen anders aus aber weder mein Charakter noch mein Verhalten ändert sich durch ein paar Absätzen. Außer ich lege mich auf die Nase, dann schon."
Daraufhin fing er dann doch an zu lachen und die zuvor bestehende Wand zwischen uns brach ein. „Na siehst du, geht doch." Gemütlich schlenderten wir die Straße entlang bis zur Innenstadt wo für meine Verhältnisse schon recht viel los war. Sich seine Cap tiefer ins Gesicht ziehend schüttelte ich nur den Kopf. „Mit euch wollte ich wirklich nicht tauschen. Ihr könnt ja nicht mal auf die Straße ohne euch verstecken zu müssen."
Mit den Schultern zuckend schob er sich lässig seine freie Hand in die Jackentasche und ermöglichte mir damit ein wesentlich angenehmeres Einhaken. „Man gewöhnt sich dran. Normal haben wir auch eine Horde Bodyguards um uns rum hüpfen, aber Namjoon konnte sie heute Morgen ziemlich leicht abschütteln. Ab und an dürfen wir dann doch auch das machen was wir wollen."
Plötzlich hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden, in die Richtung sehend erkannte ich einen Haufen junger Mädchen die miteinander tuschelten. „Ich glaube deine Tarnung fliegt gleich auf." Ein gezischtes „Verdammt." War wohl der Auslöser ehe er mich am Handgelenk packte einmal Pfiff und Namjoon auf sich aufmerksam machte. Dieser verstand anscheinend sofort und beugte sich ein Stück zu Ann herab.
Er wollte mich schon hinter sich her ziehen als ich abrupt stehen blieb und mir eine Idee kam. Niemand würde ein streitendes Pärchen gerne betrachten, und es würde niemand Yoongi mit einer Freundin in Verbindung bringen, das stand fest. Er muss nur drauf anspringen.
Ihm mein Handgelenk entziehend verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah ihn finster an. „Glaubst du etwa, nur weil wir zusammen sind. Heißt das, dass ich immer nur das tue was du verlangst. Gott wie lange kennen wir uns eigentlich. Du solltest langsam wissen, dass ich nicht alles mit mir machen lasse." Er war augenscheinlich überrascht, meinen nicht ganz so leisen Ausbruch miterleben zu können.
Er zögerte mir eine Sekunde zu lange ehe ich einen Schritt auf ihn zu trat. Das tut mir jetzt wirklich leid. Hoffentlich nimmt er es mir nachher nicht übel. Ihn auf die Brust schlagend verfiel ich völlig meiner Schauspielerei und setzte meine weinerliche Stimme auf ehe er endlich drauf einging. „Tu das nie, nie wieder." Ein leises Schluchzen erklingen lassen, ließ ich den Kopf hängen und wischte mir die nicht vorhandenen Tränen weg, bevor er mich sanft in seine Arme zog und meine Stirn auf seiner Brust zu liegen kam.
„Von Vorwarnung hältst du wohl nicht ganz so viel oder?" Mir leise ins Ohr flüsternd, legte er mir eine Hand in den Nacken die andere ruhte auf meiner Taille. Zu ihm aufsehend, wurde meine Kehle trocken. Erst jetzt hatte ich bemerkt, dass er grüne Kontaktlinsen trug und mich nun besänftigend ansah. Ihm eine Hand an die Wange legend biss ich mir auf die Unterlippe.
„Hätte ich dich vorgewarnt hättest du kaum richtig reagiert." Ihm huschte ein leichtes Lächeln über die Lippen. „Auch wieder richtig, aber wie kommen wir jetzt aus dieser Situation wieder heraus. Unsere Beobachter glauben uns anscheinend immer noch nicht." Oh bitte hass mich dafür jetzt nicht, ich weiß es ist viel verlangt. „Tu so als ob du mich küsst. Dein Cap verdeckt eh mehr als alles andere."
Schlagartig gewann eine sanfte Röte die Oberhand auf seinen Wangen. „Aber..." Leicht ausatmend konnte ich ein Lächeln nicht verkneifen. „Dreh den Kopf nach rechts, komm ein Stück runter und lass mich machen." Unsicher näherte er sich mir und tat dann das was ich von ihm wollte. Seine Cap verdeckte damit schon mal meine linke Seite, für die rechte war also ich zuständig. Meine Hand an seiner Wange tat da das übrige. Sicher waren wir uns näher als alles andere, aber ein Kuss war das natürlich nicht, zumindest nicht für uns Beide. Für Außenstehende sah es definitiv aus als wenn wir uns innig küssen würden. „Jetzt sollten sie genug haben."
Mich von ihm lösend biss ich mir auf die Unterlippe und schob gespielt verschüchtert eine Hand über meine Lippen als wenn seine noch Sekunden zuvor darauf gelegen hätten. Mir seine Hand hinhaltend ergriff ich sie und stellte triumphierend fest, dass die Truppe abgezogen war. Zu meiner Begleitung sehend, erhaschte ich noch die langsam abebbende Röte auf seinen Wagen und bemerkte dann erst Namjoon und Ann die in eine Art Schockstarre verfallen waren.
Beinahe hätte ich bei den Blicken laut losgeprustet und tarnte es als leichten Hustenanfall. „Ich glaub die Beiden brauchen einen Kaffee." Nickend kreuzte ich meine Finger mit seinen und kuschelte mich wie eben eine anhängliche Freundin an Yoongi. Ann hatte sich am schnellsten wieder gefasst. „Was war das denn gerade? Ich dachte ich seh nicht richtig. Das hatte was von einem dieser Dramen."
„Was ging denn da gerade ab?" Namjoon fehlten anscheinend immer noch die Worte ehe ich zu Yoongi aufsah und breit grinste. „Ach, das war eine kleine Schauspieleinlage als Ablenkungsmanöver. Anscheinend waren wir überzeugend." Verlegen lächelnd sah er zu Boden. „Schauspielerei? Ihr hab da gerade mitten auf der Straße eine Szene gemacht die aus nem Drehbuch stammen könnte und plötzlich fallt ihr übereinander her!"
Da war es dann auch mit meiner Haltung vorbei und ich lachte los. „Wir sind nicht übereinander her gefallen, hast du noch nie etwas von einem Schauspielkuss gehört? Die passende Vorarbeit und dann einfach wegdrehen genügt. Wir haben uns nicht geküsst, um ganz ehrlich zu sein haben wir uns nicht einmal richtig berührt." Unsere zweite männliche Begleitung hatte seine Stimme nun auch vollends wieder.
„Das war echt nur gespielt? Ich dachte wirklich du und Yoongi ihr..." Ihm auf die Schulter klopfend wies ich auf meine Lippen. „Ich hab farbige Lippen, siehst du irgendwo bei ihm rosa Lippenstift? Ich nicht, wenn du mir nicht glaubst ich kann es dir nachher zeigen wie das funktioniert. So schwer ist es nicht." „Ist es echt nicht. Zumindest wenn sie einem sagt was man machen soll." Meine Hand drückend strahlte ich ihn an.
„Ich hab das aufgenommen, wenn ich das den anderen unter die Nase halte fallen sie aus allen Wolken." Grinsend nahm ich ihm sein Handy aus der Hand und drehte es so, dass wir es sehen konnten. Leider waren die ersten Sekunden nicht mit drauf wo ich ihm meine Hand entrissen hatte sondern erst ab da wo ich ihn doch lauter als gedacht an schrie. Yoongi sah im ersten Moment wirklich verwirrt aus und wollte nach meiner Hand greifen die ich ihm aber nicht gab. Es hatte wirklich etwas aus einem dieser Dramen.
Plötzlich wurde sein Blick weicher als ich auf ihn zu trat, ihn schupste und anfing zu schluchzen. Holla, meine Schauspielkünste sind ja wirklich nicht schlecht. Als er dann seine Arme um mich legte war das Drama perfekt und dann drehten wir uns weg. Plötzlich schoss mir ebenfalls die Röte in die Wangen, es sah tatsächlich so aus als wenn wir uns innig küssten. Aufsehend huschte mein Blick zu Yoongi, der ähnlich wie ich ziemlich sprachlos war.
Namjoon sein Handy zurückgebend fasste ich mir an meine brennenden Wangen. Himmel, das da gehört ja verboten. „Wenn davon die Presse Wind bekommt bin ich geliefert." Yoongi verwirrt ansehend legte ich den Kopf schief. „Leg es als das aus was es war, Schauspielerei mehr nicht."
Sich seine Cap neu richtend schielte er zu Namjoon der wohl auch nicht so recht wusste was er sagen sollte.
„Darum geht es gar nicht, ich mache mir Sorgen um dich. Nicht um mich. „ Eine Augenbraue hoch ziehend kreuzte ich meine Arme vor der Brust. „Um mich brauchst du dir keine Gedanken machen, ich komme schon mit ein paar unnötigen Kommentaren klar. Du weißt was wirklich passiert ist, ich weiß es. Ob der Rest uns glaubt, ist nicht unser Problem. Und jetzt komm, zerbrich dir nicht schon den Kopf über etwas, was noch gar nicht passiert ist. Außerdem bekomme ich langsam Hunger."
Und tatsächlich hatte sich damit das Thema gegessen. Wenig später saßen wir in einem kleinen Café und hatten unsere heißen Getränke vor der Nase ehe uns unser auserwähltes Frühstück gebracht wurde. Eine entspannte Unterhaltung entstand wobei ich deutlich meinen Teil dazu beitrug.
„Du kommst also aus London? Dann sprichst du ja fließend englisch." Namjoon zunickend kaute ich auf meinem Gebäck herum wobei mein Handy bimmelte. Verwundert den Chat öffnend hatte ich ein Blick geschickt bekommen mit drei Fragezeichen dahinter. Ich brauchte es mir gar nicht ansehen was Taehyung mir da geschickt hatte, ich wusste es eh schon.
„Ganz ruhig, es ist anders als es aussieht." „Wo seid ihr gerade?" Mich umsehend, schnappte ich mir die Karte und schickte ihm ein Bild. „Gut ich komme." Seufzend wählte ich seine Nummer. „Sorry ich muss mal kurz Tae wieder vom Zaun runter holen, sonst fällt er mir zu tief."
Aufstehend hielt ich mir mein Handy ans Ohr und lauschte auf das Tuten das von seiner Stimme unterbrochen wurde. „Was bitte hat Yoongi da angestellt?" „Pff, er hat gar nichts gemacht. Das war nur ein Ablenkungsmanöver, und das was du da siehst ist nichts weiter als Show. Wo hast du das überhaupt her?"
„Es steht im Internet, hast du eine Ahnung was da gerade für Gerüchte abgehen? Warum hat er sich nur darauf eingelassen?" Seufzend lehnte ich mich gegen die Wand hinter mir. „Hey, ich habe ihn eigentlich mehr dazu gezwungen, wenn dann solltest du sauer auf mich sein, nicht auf ihn ja." Ihn laufen hörend mischte sich eine weitere Stimme dazu. „Weiß sie es schon?" „Ja." „Ist das Jin?" „Ja, hier ich gebe ihn dir."
Einen ziemlich aufgebrachten Jin am Telefon breitete sich ein unschöner Kopfschmerz bei mir aus. „Was hat er sich dabei nur gedacht? Geht es dir gut?" „Äh, wieso sollte es mir nicht gut gehen. Er hat ja nichts getan was ich nicht wollte." Verdammt das klang jetzt aber auch echt falsch. „Stopp lösch das aus deinem Gehirn, ich wollte damit sagen, dass ich ihn zu diesem Schauspiel eigentlich mehr gezwungen habe als alles andere. Und könntest du mir einen Gefallen tun? Halt Tae auf, wenn er mit mir reden will können wir das nachher auch im Studio tun, ich habe jetzt gerade wirklich keine Lust mich mit ihm auseinander zu setzen."
Ein Seufzen am anderen Ende. „Dir ist schon klar, dass wir alle Fragen haben oder?" „Ja, verstehe ich. Und ich werde sie auch beantworten, nur nicht jetzt. Ich will wenigstens den Tag halbwegs ruhig beginnen." Ein zustimmendes Brummen am anderen Ende. „Gut ich kümmere mich drum."
„Hast was gut bei mir." Endlich auflegend huschte ich zur Toilette und öffnete meine Haare die mir nun lang über die Rücken fielen. Das kann ja noch heiter werden. Auf ein wegrennen wollte ich mich eigentlich nicht einlassen, erst recht nicht mit diesen Absätzen. Mir noch einmal durchs Haar streichend setzte ich mein Lächeln auf und stolzierte wieder zu den Herrschaften.
„So, jetzt wissen die Jungs auch von dem was vorhin passiert ist. Es hat dich wohl doch jemand erkannt." Mich zu Yoongi drehend fluchte dieser leise ehe ich ihm meine Hand auf den Arm legte. „Schon gut, das wird schon. Denk gar nicht erst ans weglaufen denn ich komm sicher nicht hinterher. Außerdem brauchen wir das auch gar nicht, wir haben ja schließlich nichts Verwerfliches getan. Verstanden?" Nickend gab er nach und zog sich die Cap vom Kopf.
In der Zeit meiner Abwesenheit hatte Namjoon uns anscheinend eingeladen denn Ann und er standen bereits auf. Meine Jacke überstreifend zog ich meine Haar hervor und streckte Yoongi meine Hand entgegen. „Na komm, wenn dann können wir das jetzt auch noch durchziehen." Seufzend ergriff er sie und legte sich seine Jacke über die Schulter. „Du kannst einen echt in verzwickte Situationen bringen."
Grinsend stieß ich ihn an. „Hey, ich hab doch gar nichts gemacht. Aber dennoch glaube ich sind wir den anderen eine Erklärung schuldig. Sollen wir jetzt gleich zum Studio?" Der Blondschopf nickte während Ann uns ziemlich fragwürdig musterte und Namjoon auf sein Handy tippte. „Wir können."
Damit zog ich mein Anhängsel hinter mir her und verließ das Café um dann in die Richtung ein zu schlagen die besagter Herr mir zurief. Sicherlich vielen mir die argwöhnischen Blicke der jungen Frauen um mich herum auf, aber ändern konnte ich die Tatsache eh nicht. Das große Gebäude kam schon nach kurzer Zeit in Sicht und mein Partner hatte endlich aufgeholt. Trotz hoher Schuhe war ich anscheinend schneller als sein normaler Schritt.
„Mach dich gleich auf was gefasst." Überrascht zur Seite sehend, hatte der junge Koreaner sich zu mir gebeugt und zeigte nun schon auf ein wartendes Grüppchen. „Oh..." Ich hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht mit einem vollständig anwesenden Empfangskomitee. Ist es wirklich so eine riesen Sache?
Die Treppen erklimmend sah ich überraschte Gesichter als sie mich erblickten. Meine Begleitung loslassend stemmte ich meine Hände in die Hüften. „Da bin ich, ihr habt nach mir verlangt?" Fünf Augenpaare musterten mich von oben bis unten, bis Tae als erster seine Stimme wieder fand. „Was hat das Bild zu bedeuten?" Seufzend sah ich in die Runde und trat auf ihn zu, griff ihm in den Nacken und zog ihn dicht zu mir herab ehe um uns herum ein ziemlicher Ausbruch stattfand und ich von ihm abließ.
„Genau das."

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Trying not to fall
RomanceFamiliendramen, der Verlust einer Leidenschaft und neue Wege die plötzlich ein Leben auf den Kopf stellen. Die Flucht nach Korea sollte nicht nur neue Wege weisen...denn die Vergangenheit ruht nie.