„Ein Kuss.", kommt es uhrplötzlich aus mir raus. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. „Maya, sag mal!", Alina kann nicht glauben was ich da gesagt habe. Die anderen genauso wenig. Aber ich glaube, ich meine es auch so. „Hallo, Maya, spinnst du?", fragt jetzt auch Bea. Inga scheint das ganze nicht großartig zu stören, sie schaut mich lediglich fragend an. Nach dem Motto ‚Und wer jetzt wen?'. Stephan lacht höhnisch auf. „Okay.", kommt es dann von Dampfwalze und meine Mundwinkel gehen in die Höhe. „Was?" „Äh!" „Hä?", kommt es von den anderen, doch Dampfwalze ignoriert alle und steht auf. „Aber nicht hier.", stellt er dann klar. Dann streckt er mir seine Hand hin. Meine Wangen werden heiß, aber ich ergreife seine Hand. Sie ist warm. Ich komme hinter dem Sessel hervor und Dampfwalze führt mich in einen kleinen abgelegenen Raum. Hinter uns kann ich Bea und Alina hören. „Was zur Hölle!" „Das machen die doch jetzt nicht wirklich?"
Der Raum, in den mich Dampfwalze führt, ist klein und reicht grade mal so für uns beide, mit ein bisschen Platz zwischen uns. Kurz sagt niemand was, dann platzt es aus mir raus: „Ich mag dich! Sehr." Walze reißt kurz seine Augen auf und schon bereue ich, was ich gesagt habe. Ich meinem Bauch kribbelt es. Dampfwalze geht einen Schritt auf mich zu und ich gehe automatisch einen zurück. Mein Rücken prallt gegen die Wand hinter mir und ich bin quasi gefangen. Er schaut mir tief in die Augen und nimmt zaghaft meine linke Hand in seine rechte. Unsere Finger flechten sich ineinander. Ich schaue abwechselnd auf unsere Hände und dann in Walzes Gesicht. „Ich mag dich auch!", offenbart er dann und ich kann sehen, dass seine Wangen ein wenig rot werden.
Mein Herz beginnt schnell zu klopfen, als sich unsere Gesichter nähern. Immer näher kommt er, seine Nase streicht meine. Ich kann seinen Atem auf meinen Lippen spüren. Ich schließe meine Augen. Dann liegen seine Lippen auf meinen. Sie sind weich und warm. Wir küssen uns. Es ist nur kurz, ein kleiner unschuldiger Kuss. aber es fühlt sich an, als würden wir uns eine Ewigkeit küssen. Als wir uns voneinander lösen, öffne ich meine Augen wieder und bemerke, dass auch Dampfwalze seine geschlossen hatte, er grinst mich an. „Wow.", schmunzelt er. Meine Knie verwandeln sich in Wackelpudding. Seine linke Hand wandert auf meine Wange, streichelt darüber, über mein Ohr und wandert dann in meine Haare. Auch meine Hand, die nicht in seine verflochten ist, wandert zu seinem Gesicht, über seine Wange, seinen Hals entlang, bis sie in seinen Haaren landet. Ich streichle langsam über den Ansatz seiner Haare, zwirble eine kleine Locke zwischen meinen Fingern. Dann spüre ich seine Lippen wieder auf meinen. Während wir uns küssen, lasse ich meine rechte Hand durch seine Haare wandern, ich kann Dampfwalze grinsen spüren. Auch seine Hand wandert über mein Ohr in meine Haare.
Als wir uns das zweite Mal voneinander lösen, tritt Dampfwalze einen Schritt von mir zurück. Seine Augen sind immer noch auf mein Gesicht gerichtet. Unsere Hände immer noch ineinander verflochten. Mein Atem geht schnell, mein Herz schlägt schneller als normal und in meinem Bauch kribbelt es, als würde ein Haufen Schmetterlinge dort drin herumfliegen. Mir ist warm, ich brauche Luft. Ich wende mich ab, um wieder raus zugehen. Dampfwalze hält mich an meiner Hand zurück. „Maya, warte, komm, noch mal.", bittet er, doch ich verlasse den kleinen Raum, ziehe meine Hand aus seiner und ordne ein Paar Haarsträhnen wieder unter mein Stirnband, die Dampfwalze dort raus gezogen hat. „Nein.", kichere ich. Ich habe gekichert, das mache ich sonst nie, doch jetzt stört es mich kein bisschen. „Wieso nicht?", fragt Walze und dreht mich zu sich. „Nein, lass mich.", sage ich und entziehe mich meinem Griff. Ich muss atmen, frische Luft, nicht Dampfwalze, obwohl er gut riecht.
Kaum verlassen wir den Raum, springen die Blicke aller unserer Freunde auf uns. Sie warten auf irgendeine Regung von uns, ein Blick oder ein Wort. Irgendwas, damit sie realisieren können, was grade passiert ist, zwischen uns. Bea und Inga haben ein Grinsen auf ihren Gesichtern. „Oh mein Gott!", keucht Bea und schaut zu Alina. Ich muss grinsen. „Wahnsinn.", sagt diese nur und schaut zu mir, irgendwie stolz. Strehlau und Stephan schauen sich nur verwirrt an, als würden sie nicht verstehen, was grade passiert ist. Ich werfe einen Blick auf Dampfwalze, wessen Blick kurz auf seinen Freunden liegt, dann zu mir wandert. Seine Augen funkeln. Ich kann Schritte hören, jemand nimmt meine Hand und zieht mich mit sich. Ich wende meinen Blick von Dampfwalze und nach vorne. Inga hat meine Hand genommen. Wir verlassen zu viert den Dachboden und machen uns auf den Weg in unseren Schlafsaal, um uns umzuziehen, bevor wir gleich Französisch haben.
Den ganzen Weg liegt ein Lächeln auf meinem Gesicht und der Rest des Tages verfliegt quasi an mir. Ich bekomme kaum etwas von Unterricht mit, melde mich nicht und sage kein Wort zu irgendjemandem. Mein Körper und mein Geist muss verarbeiten, was vorhin auf dem Dachboden passiert ist. Ich habe einen Jungen geküsst. Ich habe Dampfwalze geküsst und es hat mir gefallen, mehr als nur das. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn mag. Sehr. Er hat gesagt, dass er mich auch mag. Immer wenn ich an ihn denke, was in letzter Zeit des Öfteren vorgekommen ist, beginnt mein Herz schneller zu schlagen und in meinem Bauch kribbelt es. Nicht dieses unangenehme, wenn du Hunger hast oder so. Nein, das ist ein sehr angenehmes Gefühl. Ein sehr schönes. Ich glaube ich bin auf dem besten Weg, mich in Dampfwalze zu verlieben, wenn es nicht schon passiert ist.
Noch vor ein paar Jahren hätte ich es für unmöglich gehalten, mich jemals zu verlieben. Ich habe nie viel Liebe in meinem Leben erfahren. Meine Eltern waren nicht das beste Vorbild von einer schönen Liebe. Als mein Vater gestorben ist, ist meine Mutter nur noch grimmiger geworden und hat sich vollkommen in die Arbeit gestürzt. Die einzige Liebe, die ich je bekommen habe, kam von meinem Patenonkel und meinen Freundinnen. Doch jetzt keimt Hoffnung in mir auf, dass es nicht immer so sein muss, wie früher, dass ich glücklich sein kann, mit einem Jungen. Noch bin ich ziemlich Jung – 15 – und es kann noch viel passieren, aber ich denke das hier, der Kuss könnte ein Anfang sein. Ein schöner Anfang.
Am Abend liege ich wach in meinem Bett und kann keine ruhe zum Schlafen finden. Meine Gedanken kreisen immer wieder um den Kuss. Plötzlich geht ein Licht an. Ich setzte mich in meinem Bett auf, um die Lichtquelle und den Verursacher ausfindig zu machen. Es ist Alina, sie hat ihre Lampe vom Nachttisch an geschalten und schaut mich an. „Was ist?", frage ich sie leise. Eine Bettdecke raschelt und Beas Kopf lugt unter ihr hervor. Kaum hat sie die Augen geöffnet, schaut sie Alina und mich fragend an. „Was wird das hier?", fragt sie verschlafen. Ich zucke mit den Schultern und antworte: „Keine Ahnung, fragt Alina, die hat das Licht angemacht." Bea schaut rüber zu Alina. Dann schnappt sie sich ihr Kissen und wirft es auf Inga, die sich grummelnd im Schlaf umdreht. „Inga!", ruft Alina die Blondine. Müde richtet sich Inga in ihrem Bett auf, sucht auf ihrem Nachttisch nach ihrer Brille und setzt sie auf. Verschlafen schaut sie uns an. „Was soll das? Ich will schlafen.", meckert sie leise. Alina schaut mich an, nach einer Wiele fragt sie dann: „Wie war das eigentlich?" Was? Ich ziehe die Augenbrauen zusammen. „Was meinst du?", stelle ich eine Gegenfrage. Inga und Bea scheinen auch nicht zu wissen, was Alina mein. Diese setzt sich in einen Schneidersitzt und fragt dann präzise: „Na ihr habt euch doch geküsst, oder nicht?" Ein Licht geht bei Inga und Bea auf. Ach das meint sie. Ich falte meine Hände in meinem Schoss und schaue darauf. „Na sag schon! Wir haben keine Ahnung davon!", fordert mich nun auch Inga auf zu erzählen. Ich hebe den Kopf. „Bea schon.", entgegne ich und Bea legt schnaufend den Kopf in den Nacken. „Das war doch kein richtiger Kuss!", beschwert sie sich. „Außerdem scheint es Dampfwalze gefallen zu haben, im Gegensatz zu Stephan." Ich grinse. „Naja.", beginne ich dann zu erzählen. „Es war irgendwie ganz komisch. Wir haben Händchen gehalten und dann ist es einfach passiert. Es hat total in meinem Bauch gekribbelt und mein Herz hat schneller geschlagen." Ich spiele mit meinen Fingern. „Du bist sowas von in Walze verschossen!", kichert Alina und ich bewerfe sie mit meinem Kissen. „Aber es war schön. Ach ich weiß auch nicht.", erzähle ich und lasse mich nach hinten fallen.
„Und, magst du ihn?", fragt Inga nach einer Weile der Stille. Ich hieve mich wieder hoch und schaue meine Freundin an. Dann nicke ich. Meine Wangen werden warm und Inga und Bea beginnen zu quietschen. Ich muss lachen und Alina stimmt mit ein. „Walze und Maya sitzen aufm Baum!", beginnt Bea dann zu singen. „Hör auch!" rufe ich lachend.
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UHHHHHH!!!!
Sie haben sich GEKÜSST!!!!!AHHHHH!!!
Wer hätte das gedachtOh mein Gott ich hatte diese Szene schon so lange in meinem Kopf gehabt und mich gefreut, dass es schon beim zweiten Mal so gut war. Es hat mir schnell gut gefallen.
Ich habe versucht den Kuss so 'kindlich' wie es geht zu schreiben. Also eher schüchtern und zurückhaltend, da die beiden ja auch noch ziemlich jung und ein wenig unbeholfen sind.
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem.
Das nächste Kapitel kommt gegen 20 Uhr.
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friendship, hostillity and love - Burg Schreckenstein
FanfictionFanfiktion zum Film Burg Schreckenstein. Zwei Internate. Burg Schreckenstein und Schloss Rosenfells. Ein reines Jungeninternat und ein reines Mädcheninternat. Streiche stehen an der Tagesordnung. Doch was ist, wenn ein Streich zu weit geht, und si...