Kapitel 1

53 4 1
                                    

„Ella, hör auf unsere Hühner zu verängstigen, sonst fallen sie noch durch ein Herzinfarkt tot um. Wir brauchen sie noch." rief ich und ließ dabei aus, dass wir die drei Hühner wahrscheinlich verkaufen müssen, da Markes uns seit einiger Zeit kein Geld mehr schickte. Doch ich will meine 2 Jahre jüngere Schwester nicht beunruhigen und erzählte ihr deshalb nichts davon. Ella ist in ihrer wunderschönen braunen Wolfsgestalt vor mir und den Hühnern, die ich wahrscheinlich zum letzten Mal füttere. Sie ist gerade aus dem Wald zurück, denn sie liebte es mit ihrem Wolf die Freiheit zu genießen, die sich ihr hier draußen bietet. Nur leider muss sie das ohne ein Rudel tun und auch wenn sie mir immer wieder versicherte, dass es ihr gut ginge, weiß ich dass sich ihre Wolfsseite nach anderen Wölfen und der Gesellschaft eines Rudels sehnt.
„Na komm Ella verwandel dich zurück. Das Abendessen steht schon auf dem Tisch." Etwas schmollend, wenn man ein 1 Meter großen Wolf als schmollend bezeichnen kann, geht meine Schwester durch die Hintertür rein, um sich im Schutze des kleinen Hauses, dass uns gehört, zu einer nackten Frau zu verwandeln.

Ich folge meiner Schwester kurz danach und stelle Brot und Aufschnitt auf den Tisch. Als Ella wieder aus unserem Schlafzimmer kommt, das wir uns teilen, sage ich „Da habe ich ja endlich meine schöne Schwester wieder." Sie ist aber auch eine Schönheit in ihrer Menschenform. Groß, schlank und mit schönen blonden Locken. Nicht so wie ich. „Ach komm schon Lucy. Ich hätte viel lieber deine schwarzen Haare und ein paar Rundungen. Ich frag mich wie dein Wolf wohl aussieht." erwidert sie. Doch ich schüttel nur den Kopf, denn sie hofft nur wie jedes Mal bei Vollmond, dass ich mich heute Nacht verwandeln werde, da Wölfe an Vollmond den Drang haben sich zu wandeln um ihren Seelengefährten zu finden. Doch ich bin mit 18 ein ziemlicher Spätzündler. Ella hat sich bereits mit 13 verwandelt und da sie ihren Omegageruch seitdem nicht vor Wölfen verbärgen kann sind wir weit weg von jedem Rudel und vor allem weit weg von dem Rudel unseres Stiefvaters gezogen. Omegas sind selten und da sich Alphawölfe nur mit Omegas Kinder zeugen können sind sie heiß begehrt für jedes Rudel. Leider denke auch ich, dass sich der winzige Wolfteil von mir sich wie ein Omega anfühlen könnte und ich mich deshalb so liebevoll um meine Schwester kümmere, doch diesen Teil will ich nicht zu lassen. Ich und meine Schwester wissen wie grausam Alphas sind und ich werde nicht zulassen, dass irgendein Alpha denkt irgendein Recht zu besitzen meine Schwester ihre Freiheit zu nehmen. Deshalb wehre ich mich gegen meinen Wolf und habe ihn soweit unterdrückt, dass sich diese Seite vielleicht niemals zeigen wird. Umso besser, denn so kann ich alle Erledigungen in der Öffentlichkeit machen ohne direkt Angst vor Alphas haben zu müssen.
Ich wende mich wieder zu meiner Schwester „Ella ich denke nicht, dass sich heute mein Wolf zeigt. Also mach dir nicht zu viele Hoffnungen und genieß den Vollmond. Du darfst aber heute Nacht im Wald laufen, da wir weit genug weg von den Rudeln sein müssten. Versprich mir nur immer in der Nähe zu bleiben." Sofort hellt sich ihre Laune auf. Sie strahlt mich an und fragt aufgeregt „Darf ich jetzt gleich los?" und entgegen meiner eigenen Wünsche erlaube ich es ihr, da ich in den noch frühen Abendstunden selbst etwas vor habe.
So verschlingt meine kleine Schwester ihr Abendessen in Rekordzeit und ist sogleich, nach einem Kuss auf meine Wange, aus dem Haus. Nachdem auch ich zu Ende gegessen habe gehe ich in Ella und mein Schlafzimmer. Unser Haus ist nicht groß, aber es reicht für uns.

Ich hatte es mit Papas restlichen Geld gekauft gehabt, dass er uns hinterlassen hatte, nachdem der Gefährte unserer Mutter, unser Stiefvater Valentin, ihn umgebracht hatte

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich hatte es mit Papas restlichen Geld gekauft gehabt, dass er uns hinterlassen hatte, nachdem der Gefährte unserer Mutter, unser Stiefvater Valentin, ihn umgebracht hatte. Seit ich 10 bin sind meine Schwester und ich auf der Flucht vor ihm. Der einzige Grund warum er uns nach dem Tod von Mum behalten will ist, dass wir ihr so ähnlich sehen. Er ist Alpha eines Rudels und nach dem Tod von Christin, unserer Mum, ist er verrückt und verzweifelt auf der Suche nach uns. Sein Sohn Markes ist ähnlich blutrünstig wie sein Vater und hat fast vollständig die Kontrolle über das Rudel übernommen, nachdem Valentin geistig nicht mehr in der Lage war. Markes kann ihn zwar leider nicht davon abbringen uns mit allen Mitteln zu suchen, doch hat er Ella und mir bei der Flucht vor dem Rudel geholfen und hat uns bis vor ein paar Monaten immer Geld geschickt. Ich hoffe Valentin hat das nicht rausgefunden, weil dass würde sehr wahrscheinlich auch bedeuten, dass er unseren Aufenthaltsort rausfindet. Ich werde nicht zulassen, dass Valentin uns wieder in diese Hölle steckt. Ich muss meine Schwester beschützen. In unserem Kleiderschrank im Schlafzimmer war nicht viel Platz aber wir hatten auch nicht so viel, was wir hätten reintuen können und ich ziehe vorsichtig das einzige Kleid raus, dass wir besitzen. Es war das Hochzeitskleid unserer Mutter, dass wir bei unserer Flucht vor unserem Stiefvater mitgenommen hatten und das ich jetzt anzog. Es fühlte sich so schön und passend an und doch fremd. Ich vermisste unsere Mutter. Sie hätte uns vor allem beschützt und wir hätten zusammen weglaufen können und glücklich leben. Eine kleine Träne kullerte mir runter, denn dafür war es zu spät. Mama war weg und jetzt war ich hier um uns zu beschützen. Ich wischte meine Tränen weg und drückte mein Rücken durch. Ella war jetzt meine einzige Familie und ich würde niemals zulassen, dass ihr etwas geschah, auch wenn dafür mein Stolz geschädigt wird. Ich weiß, dass der Händler im Dorf nicht weit von unserem Haus eine kleine Schwäche für mich hat. Zumindest bietet er mir jedes mal eine Menge Geld für eine Nacht mit mir.
Nein, natürlich würde ich das Angebot niemals eingehen. Da gebe ich lieber Finger her als mit dem alten Bierbauch zu schlafen, aber ich denke so kauft er mir vielleicht die Hühner ab, denn wir brauchten das Geld. Ich helfe zwar ab und zu in der Bäckerei im Dorf aus, aber ich müsste mich vielleicht langsam nach einem richtigen Job umsehen um uns zu ernähren. Um uns aber für die nächsten Wochen Essen zu leisten hole ich die Hühner packe sie in einen kleinen Käfig gebaut aus Ästen und mache mich auf den Weg in das Dorf. Ich sollte mich beeilen um vor der Dunkelheit und auf jeden Fall vor Ella zu Hause zu sein, damit sie davon nichts mit kriegt. Natürlich wäre sie wütend, dass ich sowas mache, doch ich habe eigentlich keine Wahl.
Ich habe schon fast das Ende des Waldes erreicht, als ich ein Knurren hinter mir höre, das lauter wird. Ich erschrecke mich und drehe mich mit dem Gedanken um, meine Schwester meinen Aufzug zu erklären, aber anstatt dass ich das braune Fell meiner Schwester sehe, kommt ein schneeweißer viel größerer Wolf langsam auf mich zu.
Ich setzte mich erst vor Schock, auf den Boden, sobald ich die anderen beiden Knurren höre, die auch nicht von Ella stammen. Valentin muss uns gefunden haben.
Oh verdammte Scheiße. FUCK!

Ich hoffe euch gefällt das erste Kapitel. Vergesst nicht den Stern zu drücken und ein Kommentar dar zu lassen.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 01, 2021 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Too much WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt