Ein Brief aus der Zukunft

740 41 61
                                    

Remus Lupin saß auf dem Sofa vor dem Kamin und rieb sich fest die Hände aneinander. Er beobachtete die Flammen. Sie züngelten um das Stück Holz und ließen Funken blitzen. Nach und nach fiel die Glut in sich zusammen. Das Holz wurde zu Asche und das Feuer wurde immer kleiner. Remus konnte sich im Moment gut mit dem Feuer vergleichen. Als er Nymphadora Tonks geheiratet hatte, hatte er sich glücklich gefühlt. Seine Flammen waren groß gewesen und hatten Wärme gespendet. Doch dann war herausgekommen, dass Dora schwanger war. Schwanger! Mit einem echten Baby! In diesem Moment war Remus der Brennstoff ausgegangen. Er hatte den kleinen Teddy Potter immer noch nicht vergessen. Remus hatte nicht die Angst in den Augen des Jungen vergessen als er erkannte, dass sie es nicht rechtzeitig in die Heulende Hütte schaffen würden. Remus hatte es nicht bewusst geplant, aber in diesem Moment hatte er sich geschworen sich niemals zu verlieben ,damit sein Kind nicht die gleichen Schmerzen erleiden musste. Und doch saß er jetzt hier. Im Wohnzimmer der Tonksfamilie und wartete darauf, dass seine schwangere Frau ein Kind zur Welt bringen würde. Vielleicht war es das beste wegzugehen. 

Die Flammen waren nun aus doch Remus starrte weiterhin auf den Kamin. Plötzlich sprühte ein winziger Holzscheit funken. Nein. Es waren spuren eines goldenen Pulvers, dass sich rasch vermehrte. Eigentlich war das ein schlechtes Zeichen jedoch war Remus noch zu sehr in seine Gedanken vertieft als, dass er das Geschehen nur am Rande seines Bewusstseins wahrnahm.

Schon bald manifestierte sich das Pulver und erlangte somit endlich Remus Aufmerksamkeit. Dort wo bis vor kurzem die Flammen gewesen waren lag ein Pergamentumschlag. Grüne Tinte verkündete in geschwungener Schrift: Remus Lupin. Im Sessel vor dem Kamin. 1998.

Remus wurde sofort an seinen Hogwartsbrief erinnert und nahm den Brief unterbewusst aus dem Kamin. An dem Brief war an sich nichts ungewöhnliches. Abgesehen davon, dass das Jahr draufstand. Remus drehte den Brief um. Auf dem Umschlag prangte groß das Hogwartssiegel. Ein Löwe, Ein Dachs, Ein Rabe und eine Schlange die sich um den Buchstaben H rankten. 

Remus wusste zwar, dass Severus Snape in Hogwarts Schulleiter war und man einem Brief  mit diesem Siegel nun gewiss nicht mehr trauen konnte doch eine Kleinigkeit die auf diesem Logo anders war als auf dem original bewegte ihn dazu den Brief zu öffnen. Der Dachs hatte seine Pfote auf die des Löwen gelegt. Der Dachs erinnerte ihn unfreiwillig an Nymphadora und der Löwe an ihn selbst. Der Löwe schaute nicht zu dem Dachs obwohl der die Brührung spürte und gerne zu dem Dachs heruntergesehen hätte.

Remus öffnete den Brief und ein Haufen goldenes Pulver fiel gemeinsam mit einem Stück Pergament aus dem Umschlag und Remus begann den Brief zu lesen.

Lieber Dad,

Du wirst dich sicher wundern, dass ich dich so nenne, aber lass mich erklären. Mein Name ist Teddy. Vielleicht erinnerst du dich noch an mich. Ich war der Sohn deines Professors für Verteidigung gegen die dunklen Künste in deinem Siebten Jahr. Zumindest habe ich mich als diesen ausgegeben. Die Wirklichkeit ist nämlich viel bizarrer und komplizierter!

Du wirst mir vermutlich nicht glauben, aber wir haben eine Zeitreise gemacht! Harry, Ginny, James Sirius und ich. Wir alle! Wir sind von unserer Zeit in eure gereist! Aber lass mich erklären wie es dazu kam. Alles begann damit, dass ich einen Traum hatte auf den ich gleich noch eingehen werde. Auf jeden Fall bin ich mitten in der Nacht aufgewacht und dann BAM! Wir wurden von Todessern angegriffen! Die wollten sich an Harry rächen (warum ist nicht von Relevanz. Ich will dir ja nicht dein eigenes Leben spoilern). Es gab ein Duell und es sah fast so aus als würde Harry verlieren da kam mir eine Idee. Ich wollte einen Teleportatrank brauen, aber habe eine falsche Zutat genommen. Wie auch immer. Kommen wir zum eigentlichen Grund meines Schreibens.

Wie du dir vermutlich schon an der Anrede ablesen kannst bin ich dein Sohn. Und ja. Ich habe dein Dasein als Werwolf geerbt doch du sollst wissen, dass ich deswegen nicht leiden muss. Inzwischen gibt es ein Heilmittel! Die Verwandlung in eurer Zeit ist meine letzte gewesen. Du wirst diesen Krieg leider nicht überleben, aber ich weiß du würdest der beste Dad aller Zeiten sein! Du würdest immer gut drauf sein, bei meinen Problemen helfen oder bei den Hausaufgaben. Du wärst der beste Vater den ich mir hätte wünschen können. Darauf gebe ich dir mein Hufflepuff Ehrenwort!

Nun versprich mir, dass du glücklich sein wirst und dein Leben genießt. Bis ganz zum Schluss, okay?

In Liebe, Teddy Remus Lupin, 11 Jahre.

Remus starrte den Brief entgeistert an und sein Blick huschte immer wieder über die Zeilen. Teddy war sein Sohn. Der Sohn ihres Professors war nicht der Sohn ihres Professors. Er war sein Kind. Alle traurigen Botschaften verschob er in sein Unterbewusstsein. Stattdessen konzentrierte er sich besonders auf die Zeilen Bis ganz zum Schluss, okay?.

"Bis ganz zum Schluss, Teddy"

🎉 Du hast FUTURE - Ein Brief aus der Zukunft (Harry Potter Zeitreise Oneshot) fertig gelesen 🎉
FUTURE - Ein Brief aus der Zukunft (Harry Potter Zeitreise Oneshot)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt