Oneshot 2

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Stefanie's Sicht
Sie sah den Mäusen  zu, wie sie sich am Wegrand verspielt jagten, wie die Vögel vergnügt zwitschern. Sie hatte einfach eine Pause gebraucht. Ihr Sohn hatte sie abgelehnt. Zwar konnte er noch nicht fließend sprechen, doch er wehrte jeden Annäherungsversuch seiner Mutter ab. Er wehrte sich, wenn Stefanie ihn auf den Arm nehmen wollte mit Händen und Füßen. Thomas hatte die Befürchtung, ihr Sohn hätte Angst vor Stefanie. Vielleicht weil sie ihm etwas angetan hatte. Aber das hatte sie nicht. Sie wusste nicht, was sie falsch gemacht hatte. Aber es war nun soweit gekommen, das Thomas  sie als schlechte Mutter beschimpfte. Dass er ihr soetwas zutraute...  Sie kam doch immer so gut mit ihrem Sohn klar. Sie hatten immer eine gute Verbindung, doch jetzt lehnte er sie einfach ab. Das tat so verdammt weh. Und dann stärkte nicht einmal Thomas ihr den Rücken. Sie sah eine Katze mit einem Katzenkind über den Weg laufen. Das kleine Katzenjunges stolperte über die eigenen Füße und viel hin. Die Mutter packte ganz zärtlich mit ihren Zähnen das Nackenfell ihres Kindes und hob es wieder auf die Beine. Stefanie musste sich sehr zusammenreißen, nicht wieder loszuheulen. So sollte es bei ihr auch sein. Sie sollte diejenige sein, die ihrem Sohn wieder auf die Beine half wenn er fiel. Sie sollte diejenige sein, der ihr Sohn vertraute. Doch sie war es nicht. Sie hatte das dringende Bedürfnis zu rennen. Einfach so. Das tat sie auch. Sie rannte, wie sie in ihrem Leben noch nicht gerannt war. Viel sah sie nicht. ihre Tränen verschleierten die Sicht, sie konnte den Weg nur noch erahnen. Und wie es kommen musste, stolperte sie. Es gab keinen ersichtlichen Grund, keine Wurzel, kein Stein, nichts. Aber sie stolperte. Sie musste sich stark zusammenreißen, nicht aufzuschreien. Sie hatte starke Schmerzen. Als sie zu ihrem Bein sah, schaute sie sofort wieder weg. Es lag in einem komischn, nicht natürlichen Winkel und tat weh. Sie wusste nicht wo sie war. Sie sah um sich herum nur Bäume. Keinen richtigen Weg, eher einen Trampelpfad, den man nur erahnen konnte. Trotz der imensen Schmerzen versuchte sie aufzustehen. Sie biss die Zähne zusammen, bis sie endlich stand. Ihr Bein sah nicht gut aus. sie versuchte einige Schritte zu gehen, es funktionierte, wenn auch nur unter großen Schmerzen. Sie musste sich an einem Baum abstützen. Wäre ihre Mutter so gestürzt, hätte sie sich große Sorgen gemacht. Sie hätte Angst um ihre Mutter gehabt, die Schmerzen am liebsten auf sich genommen, nur damit ihre Mutter nicht so litt. Aber ihr Sohn wäre wahrscheinlich sogar froh, wenn er wüsste, wie es ihr ging. Doch schnell schalt sie sich. Was auch immer mit ihrem Sohn war, soweit würde er bestimmt nicht gehen. Zumal er  ziemlich jung war. Stefanie humpelte ein Stück, wobei sie sich jedesmal an einem Baum abstützte. Ihrem Bein vertraute sie nicht, und so konnte sie wenigstens ein wenig den Schmerzen entfliehen. Sie wusste nicht aus welcher Richtung sie gekommen war, sie wusste nicht wie weit es bis zu einem Weg sein würde. Nach einiger Zeit in der sie sich selber verflucht hatte, sah sie etwas rotes zwischen den Bäumen aufblitzen. Sie beschleunigte ihre Schritte so gut wie es eben ging. Bald erkannte sie, dass das Rote ein Absperrband war. Darum herum standen einige große Stative mit Kameras, Filmbeleuchtungen und Mikrofonen. Schnell war ihr klar, dass dies ein Filmset sein musste. Als sie einige Meter an dem Absperrband entlang lief, konnte sie zwischen den Bäumen soetwas wie ein Pavillon erkennen. Unter diesem standen Bierbänke sowie Tische, an denen einige Personen saßen. Sie unterhielten sich gut, lachten und tranken aus Plastikflaschen. Anscheinend war gerade Drehpause. Einige saßen mit dem Rücken zu ihr, doch ein Mann, der in ihre Richtung blickte, sah sie schnell. "Ich glaube da drüben ist jemand verletzt!" Hörte Stefanie ihn sagen, worauf hin sich die anderen ebenfalls zu ihr drehten. Langsam kam sie auf das Drehteam zu. Sie hatte sich die Tränen schon weggewischt, und hoffte,  ihre Augen würden nicht mehr ganz so rot vom weinen sein. "Ich hatte vorhin einen kleinen Unfall, ich glaube ich habe mein Bein verstaucht. Hättet ihr mir vielleicht etwas zum Kühlen?" fragt sie dann. Sie besah sich die einzelnen Gesichter, bis sie an einem hängen blieb, welches sie unverholen anstarrte. Und diese Person war ihr alles andere als unbekannt. Yvonne. Wie es aussieht hatte sie gerade einen Drehort für Wolfsland gefunden. Plötzlich schoss ihr aber noch ein Gedanke in den Kopf. Drehten die nicht in Görlitz? Wie war sie  denn jetzt so schnell von Bautzen nach Görlitz gekommen? In Bautzen hatte sie ihr Elternhaus besucht. Aber alleine mit dem Auto brauchte man schon knapp eine dreiviertelstunde nach Görlitz. Und so lange war sie nicht spazieren, und lange gerannt war sie auch  nicht. Wie also kam sie nach Görlitz? "Klar, wir haben was! Sie können sich erstmal setzen, dann kann ich ihnen was holen." meinte der, der Stefanie auch entdeckt hatte. Dankbar lächelte sie ein wenig. Dann aber fielen ihr wieder diese Meerblauen Augen ein. Diese durchbohrten sie immernoch. Seit den Dreharbeiten für The Voice of Germany hatten sie sich nicht mehr gesehen. Und eins konnte man sagen, sie waren nicht ganz warm miteinander. Sie hatten sich nie so wirklich verstanden, obwohl sie beide ursprünglich dachten, es würde gut funktionieren. Aber sie zofften sich ständig, es war schrecklich. Irgendwann aber hatte Stefanie gemerkt, dass sie das nicht wollte. Diese Streitereien. Es gab auch nie wirklich einen Auslöser für das Verhalten der Beiden. Die beiden starrten sich an, sodass Yvonne gar nicht merkte, wie jemand vor ihrem Gesicht herumfuchtelte, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Wie unhöflich. Irgendwann schreckte Yvonne dann auf und sah die Frau an. Diese hielt Yvonne nun einige Blätter Papier vor die Nase. "Geh nochmal das Skript durch. Zur Sicherheit, du bist heute nicht ganz bei der Sache." erklärte sie Yvonne. Diese lächelte kurz und nickte zur Bestätigung. Sie sah nicht nochmal zu Stefanie, wendete  sich ab und sah auf ihr Skript. Das verletzte Stefanie, doch sie sagte nichts. Sie wartete nach wie vor auf etwas zum kühlen für ihr Bein. Der Mann kam nun mit einem Kühlakku eingewickelt in ein Handtuch zurück und übergab es Stefanie. "Sie sind Stefanie Kloß?" fragt er dann, während Stefanie versuchte, den Kühlakku mit dem Handtuch um ihr Bein zu wickeln. Sie nickte auf die Frage hin. "Darf ich sie fragen, wie sie hergekommen sind?" Sie wollte jetzt nicht die ganze Geschichte vor einem Fremden darlegen, weswegen sie es um einiges verkürzte. "Ich habe mich verlaufen und bin blöd gestolpert. Das hier habe ich eigentlich nur durch Zufall gefunden. Aber wir sind hier nicht in Görlitz, oder?" fragte sie dann noch. Der Mann lachte kurz. "Nein nein, wir sind in Bautzen. Normalerweise drehen wir in Görlitz, aber der Fall hat uns nach Bautzen geführt. Wir haben uns dazu entschieden, tatsächlich nach Bautzen zu fahren. Einfach für das Feeling." Bei dem letzten Satz zwinkerte er. Doch etwas erleichtert atmete Stefanie aus. Sie war also doch nicht so weit gegangen. Aber sie konnte so jetzt auf gar keinen Fall bei ihrer Mutter auftauchen. Aber trotzdem, vielleicht wäre es besser, nicht hier zu bleiben. Yvonne würde es sicher nicht wollen. "Ich wollte auch gar nicht stören, aber ich hatte absolut keine Ahnung, wo ich bin. Könnten sie mir vielleicht erklären, wie ich zu einem Weg oder einer Straße komme?" "Wir haben gerade Drehpause, von daher ist das nicht schlimm. Aber ich denke es wäre besser, wenn sie bis morgen hier bleiben, es wird langsam dunkel, und so können sie jetzt auf gar keinen Fall zu Fuß gehen." Stefanie wollte protestieren, doch bei dem Sorgenvollen Blick des Mannes lies sie es sein. "Wenn sie wollen, können sie bei den Dreharbeiten zusehen." bot er an. "Ich werde es mir überlegen. Was wird gerade gedreht?" Sie wollte ganz und gar nicht zusehen. Sie wollte nicht immer Yvonne sehen müssen. Auch wenn sie eigentlich sehr hübsch und schön an zu sehen war, so fühlte sie sich bei dem Gedanken nicht so ganz wohl. "Eigentlich wären wir schon viel weiter. Sie sitzen dieses Jahr doch mit Yvonne in einem Doppelstuhl bei The Voice of Germany, richtig?" Wieder ein Nicken ihrerseits. "Dann kann ich es ja sagen... Yvonne ist nicht fokussiert, und heute besonders Diva. Das ist sie meistens, aber heute..." der Mann, von dem Stefanie immernoch nicht den Namen kannte, schüttelte den Kopf. "Yvonne ist eine Diva?" fragte Stefanie dann verdutzt. Der Mann sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Ich dachte sie arbeiten zusammen?" "Ja schon, aber sie hat noch nie so die Diva gezeigt..." murmelte sie dann. "Na dann lernen sie sie heute mal von einer anderen Seite kennen. Kann ich sie alleine lassen?" sie nickte einfach nur. Yvonne soll eine Diva sein? Das konnte man sich ja kaum vorstellen... Die dunkelhaarige hatte nun aber doch beschlossen, zu zusehen. Was genau sie dazu bewog, wusste sie nicht. Sie sah also zu, wie sie drehten, aber nicht wirklich weiter kamen. In der Szene ging es darum, das 'Butsch' und 'Viola' sich den Tatort nocheinmal genauer ansehen wollten. Doch sie bemerken, dass jemand im Wald ist, weswegen 'Butsch' 'Viola' hinter einen großen Baum zieht und ihr den Mund zuhält. Sie will sich natürlich beschweren, weil sie zuerst nicht weiß, was diese Aktion soll. Aber Yvonne verpasste ihre Einsätze, erschrak sich tatsächlich und reagierte anders als das Drehbuch es von ihr verlangte. Als die Kameras kurz ausgemacht wurden, und es eine kleine Trinkpause gab, lief Yvonne unauffällig an ihr vorbei, wobei sie für Stefanie laut genug flüsterte:"Ich kann keine Zuschauer gebrauchen." Es war auch mehr ein Zischen als ein Flüstern. Yvonne starrte Stefanie in Grund und Boden. Stefanie wich dem Blick aus. Sie wollte eigentlich auch nicht mehr zusehen, aber sie konnte jetzt nicht einfach so klein beigeben. Doch dann sah sie trotzig in die Eiskalten blauen Augen. "Ich werde bleiben." sagte sie mit fester Stimme. Yvonne sah sie fassungslos an. "Ich kann so nicht arbeiten!" wieder dieser Ton. "Yvonne, Götz? Wir brechen die Dreharbeiten für heute ab, es ist schon zu dunkel!" rief eine Stimme vom Set. "Musst du ja auch nicht." murmelte Stefanie dann in Richtung von Yvonne. Damit stand sie auf und ging so gut es ging in Richtung des Pavillon. Sie musste unbedingt fragen, wo sie die Nacht hier verbleiben sollte. "Bei Yvonne im Wohnwagen ist noch ein Bett frei, da kannst du für heute Nacht übernachten." Sie bekam die Antwort ohne gefragt zu haben, doch ihr rutschte das Herz in die Hose. Das konnte doch nicht wahr sein. Nein, wirklich nicht. Aber sie konnte jetzt tatsächlich schlecht nach Hause laufen. Aber was würde Yvonne dazu sagen? Sie wäre bestimmt nicht begeistert. "In Ordnung. Ich hoffe, das ist für Yvonne auch in Ordnung." meinte sie dann. Aber sie wusste, es würde nicht gut gehen. Wir machen noch ein Lagerfeuer. Willst du dich nicht zu uns setzen? Fragte eine, die für den Ton zuständig war. Stefanie lächelte. Wie lieb die Menschen hier doch waren. Sie kümmerten sich gut um sie. Sie hatte nicht das Gefühl, dass ihr hier etwas fehlen würde. Die Frau, die, wie auf ihrem T-Shirt stand, Tessa hieß, führete sie ein Stück vom Drehort weg. Hinter dem Pavillon war eine kleine Feuerstelle. Wiederrum davon etwas abseits standen die Wohnwägen. Das Feuer prasselte schon,  die Stimmung war ausgelassen. Der Mann, mit dem sie vorhin geredet hatte, hieß David, wie sie nun wusste. Dieser kam aus dem Wald zu der Feuerstelle und verteilte aus einer Tüte belegte Brötchen. Ebenfalls wurden Wasserflaschen verteilt. Es wurde viel geredet, doch Stefanie hielt sich so gut es eben ging aus allen Gesprächen raus. Sie beobachtete einige Zeit lang Yvonne, welche sich ausgelassen mit Götz unterhielt. Warum konnte sie mit Yvonne nicht auch so ausgelassene Gespräche führen? Warum war Yvonne so zu ihr? Die Schuld konnte sie auch nicht von sich selber weisen, sie hatte sich ja auch so verhalten. Sie wurde von Yvonne hier einfach mit Nichtachtung bestraft. Das tat sogar am meisten weh. "Was machen sie eigentlich hier? Ich meine, sie leben doch eigentlich in Berlin?" wurde sie dann plötzlich von Tessa angesprochen. Alle Augen richteten sich auf sie. "Ich habe mein Elternhaus besucht." gab sie eine knappe Antwort. Sie wollte definitiv nicht unhöflich sein, aber sie wollte nicht von sich reden. Sie wollte nicht an ihre Probleme denken. Diese hatte sie, seit sie hier gelandet war, erfolgreich verdrängen können. "Außerdem brauchte ich eine kleine Pause." sagte sie noch dazu, um nicht ganz so reserviert rüber zu kommen. Für sie war das Thema damit nun vom Tisch, aber Yvonne musste natürlich noch etwas dazu sagen. "Und wie geht es deinen Eltern?" das war einfach nicht fair von Yvonne. Sie wusste genau, dass ihr Vater nicht mehr unter ihnen verweilte, sie wusste wie sehr Stefanie auch teilweise heute darunter litt. Außerdem war es einfach nicht der Ort hier für soetwas. Sie antwortete ganz ruhig, doch ein minimales Zittern in ihrer Stimme konnte sie nicht unterbinden. "Meiner Familie geht es gut. Ich habe mich gefreut, mal wieder hier zu sein. Das war ich schon länger nicht mehr." Yvonne hob eine Augenbraue. Damit hätte sie nicht gerechnet. Stefanie sah Yvonne fest in die Augen. Das war aber ein Fehler, denn in diesen sah man die pure Abneigung. Aber warum denn nur? Sie musste nun definitiv gegen die aufsteigenden Tränen kämpfen. Die Gespräche hatten wieder angefangen, nur Von Yvonne bekam sie noch Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, auf die sie gerne verzichtet hätte. Hatte es sie vorhin nicht verletzt, weil sie eben nicht von ihr beachtet worden war? "Entschuldigt mich bitte." murmelte sie, und stand auf. Sie konnte einfach nicht mehr. Sie drehte der Runde schnell den Rücken zu, die sollten nicht ihre Tränen sehen, welche ihr nun in Strömen über die Wangen liefen. Sie spürte einen Blick in ihrem Rücken. Sie wusste, wem der Blick gehört. Aber die wurde ignoriert. Stefanie suchte sich den Weg zu den Wohnwägen. Sie wusste nicht, welcher der von Yvonne war. Sie hatte auch gar nicht vor in einen hineinzugehen, aber sie wollte einfach von den anderen weg. Sie ging also zu einem Wohnwagen und umrundete diesen. Dort lies sie sich an der Wohnwageneand auf den Waldboden nieder und lies ihren Tränen nun freien Lauf. Das war einfach so unfair. Sie wusste nicht wie lange sie dort hockte, sie fror. doch irgendwann hörte sie Schritte. Die Schritte hielten genau neben ihr. Sie sah aus dem Augenwinkel Schuhe. Yvonnes Schuhe.. Irgendwie hatte sie gehofft, dass sie kommt. Yvonne sagte nichts. Dafür aber Stefanie selber. "Yvonne. Weißt du eigentlich, wie schmerzhaft das ist? Erst sind es immer diese Streits zwischen uns. Dann mein Sohn. Er hasst mich. Mein eigener Sohn hasst, mich er lehnt mich ab. Er tritt nach mir wenn ich ihn auf den Arm nehmen will. Dann beschimpft mich Thomas als schlechte Mutter. Er unterstellt mir, ich hätte meinem Sohn etwas angetan, ich hätte ihn verletzt, ich hätte ihn mental verletzt. Ich bemühe mich jeden Tag aufs neue um meinen Sohn. Ich weiß nicht was ich ihm getan habe. Es ist jeden Tag ein Kampf, ich bringe all meine Energie dazu auf, mich um ihn zu kümmern. Dann, Ich wollte doch auch nur spazieren gehen, meinen Kopf frei bekommen. Es war weder mein Plan mich zu verletzen, noch war es mein Plan hier aufzutauchen. Und dann kommst du auch noch mit deinen Kommentaren, mit deiner Ablehnug. Du weißt, wie sehr ich meinen Vater liebe, du weißt wie sehr ich ihn vermisse. Aber du weißt nicht, wie verletzend dein Verhalten ist, du weißt nicht wie es sich anfühlt  von seinem eigenen Sohn nicht akzeptiert zu werden. Du weißt nicht, wie es sich anfühl, von einer Person verletzt zu werden, die dich eigenlich liebt. Du weiß nicht wie es sich anfühlt, von Leuten gehasst zu werden, die man selber liebt!" Je mehr sie redete, umso gesprächiger wurde sie. Sie konnte sich nicht einmal selbst in ihrem Redefluss stoppen. Yvonne schien nicht zu wiessen, was sie tun sollte damit hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte nicht gewusst, wie es Stefanie gegangen war. Sie hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, was in Stefanies Privatleben los war. Sie war einfach nur Egoistisch gewesen. Und das tat ihr nun von ganzem Herzen Leid. Sie bereute es. Stefanie hörte, wie sich Yvonne neben sie auf den Boden stzete, und eine Hand auf ihre Schulter legte. "Das tut mir so leid." Auch wenn es nur fünf einfache Worte waren, Stefanie wusste, dass Yvonne das aus vollem Herzen sagte. Sie hatte sich wirklich entschuldigt. Stefanie versuchte sie näher an Yvonnes Hand zu drücken. Es war ein so schönes gefühl. Erneut überkam sie eine Tränenflut. Sie konnte nicht anders, und zog Yvonne zu sich ran. Sie brauchte jetzt jemanden, der sie hielt. Yvonne verstand, und legte beide Arme um Stefanie. Sie hatte wirklich nicht gewusst, was sie der Jüngeren damit angetan hatte. Stefanie weinte ihn ihre Halsbeuge, doch es störte sie nicht. Sie hielt Stefanie doch so gerne in den Armen. Die Jüngere genoss das Gefühl gehalten zu werden sehr. Und sie fühlte sich zum ersten mal seit Wochen wieder richtig wohl. Auch wenn sie im dunkeln auf dem Waldboden saßen, so fühlte sie sich doch in Yvonnes Armen wohl. Irgendwann versiegten die Tränen. "Versprich mir, Kassie, dass du mich nie wieder loslässt." Yvonne lächelte. "Ich verspreche es dir. Ich werde dich nicht mehr gehen lassen." Das waren Worte, die Stefanie noch lange in Erinnerung behalten würde.

Oneshot - CatterkloßWo Geschichten leben. Entdecke jetzt