Das Leben der 16 jährigen Lilly ist perfekt, abgesehen von der Vergangenheit mit ihrem Vater. Sie kannte ihn kaum, sie wusste nur das ihre Mutter damals sehr unter ihn gelitten hatte und damals verhaftet wurde, kurz nach ihrem 4ten Geburtstag. Damals war sie traurig gewesen, doch heute weiß sie das es gut war. Lilly verbringt die meiste Zeit mit Eishockey, sie träumt davon eines Tages in der DEL zuspielen. Eishockey ist auch das einzigste was sie mit ihren Vater verbindet. Er war damals ein angesehner Spieler, einer der besten des Landes. Manchmal dachte sie an ihn und wünschte sich das er jemand anderes wäre, jemand der nicht in Haft war, vielleicht wäre er heute, hätte er einen anderen Weg gewählt, ein Eishockeyspieler in der DEL oder vielleicht auch einfach nur ein guter Vater.
Lilly verbrachte denn Sommer in einem Eishockeycamp. Als sie nun mit dem Zug nach Hause fährt, fällt ihr ein alt wirkender, langhaariger Mann auf. Er ist zwar breit gebaut, wirkt aber dennoch verletzt. Ihr fällt auf das er sehr ungepflegt aussieht und mit Flecken, Stichen und Warzen überseht ist. Außerdem ziert eine große Narbe seine linke Gesichtshälfte. Der Mann hat kaum was dabei, nur einen alten Rucksack und einen modrigen Schlafsack. Lilly hat Mitleid mit ihm, kurz bevor der Zug hält steht sie auf und geht auf ihn zu. Sie holt einen 5 Euroschein aus ihrem Rucksack und reicht ihm dem Mann. Dieser nimmt den Schein dankbar an und ihre blicke berühren sich einen Moment zulange. Lilly sieht in seinem Blick etwas überraschtest und hoffnungsvolles. Außerdem schaut er Lilly so an als würde sie eine alte Bekannte von ihm sein. Seine Augen sind sehr dunkel und er hat tiefe Augenringe, dennoch strahlen seine Augen etwas warmes vertrautest aus. Sie hat das Gefühl als würde sie ihn tatsächlich kennen, aber könnte ihn dennoch nicht zuordnen. Der Zug hält an und Lilly springt aus dem Wagon ohne den Mann weiter zu beachten. Während sie die Straße zu ihrem Haus herab geht, folgt ihr der Mann ohne das sie es merkt. Lilly biegt um die nächste Ecke und verschwindet durch die Haustür. Drinnen schmeißt sie als erstes ihre Tasche in ihr Zimmer um dann anschließend in die Küche zu gehen. Ihre Mutter wartet dort schon auf sie. Ihre Mutter könnte auch gut ihre Schwester sein, so ähnlich sehen sie sich. Sie haben die gleichen blonden Haare, das selbe Gesicht und sogar die identischen Sommersprossen auf der Nase. Außerdem tragen sie fast immer den gleichen Pferdeschwanz. Das einzige was die beiden unterscheidet ist das Alter, auch wenn ihre Mutter gerade einmal ein bisschen Älter als doppelt so alt wie sie ist, kann man ihrer Mutter das Alter deutlich ansehen. Lilly lehnt sich über die Theke um in die Töpfe auf dem Herd zuschauen. Spaghetti mit Tomatensoße und Hackfleisch, ihr Lieblingsessen. Nach dem Abendessen geht Lilly in ihr Zimmer um in ihrem Tagebuch zuschreiben. Sie setzt sie sich an ihr Fenster und beginnt den Tag Revue passieren zulassen. Sie schreibt alles auf bis ihr aufeinmal der fremde Mann wieder ins Gedächtnis kommt. Lilly beschließt ihn zu Zeichnen. Sie kramt ihr Zeichenblock raus und fängt an.
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Nach einer halben Stunde ist sie fertig und ihr fällt auf das es eigentlich ein sehr schöner, muskulöser Mann währe wenn er nicht ein scheinbar sehr hartes Leben führen würde. Ihr fällt auch auf das er ein guter Hockeyspieler sein könnte, aber sie fragt sich ob er überhaupt jemals eine Eishalle von ihnen gesehen hat. Lilly bemitleidet ihn sofort wieder, obwohl sie eigentlich nicht mehr so mitfühlend seien wollte. Diese Mitfühlende und diese verzeihende Art hat sie von ihrer Mutter...das hatte es ihrem Vater damals so leicht gemacht über ihre Mutter herzufallen. Wenn sie so darüber Nachdenkt fällt ihr auf das ihre Mutter seit damals deutlich stärker und durchsetzungsfähiger geworden ist. Inzwischen ist Lilly 16 Jahre und hat ihren Vater seit mehr als 12 Jahren nicht gesehen. Damals war er ins Gefängnis gekommen, wegen Vergewaltigung einer jugendlichen. Alles was Lilly weiss ist nur das er 7 Jahre in Haft musste und ein Kontaktverbot zu ihr von 10 Jahren hatte, also ist er seit ca. 5 Jahren wieder frei und könnte seit 2 Jahren wieder Kontakt zu ihr aufbauen. Doch das hat er bis heute nicht getan. Lilly würde sich freuen denn sie wüsste gerne wie es ihm heute geht und ob er sich geändert hat? Wie er lebt und ob er seine Tat bereut? Sie kann ihn sich einfach nicht vorstellen. Außerdem hofft sie auch das er, egal wie gemein es klingt, im Gefängnis leiden musste. Immerhin sind Sexualstraftäter und Kinderschänder ganz unten in der Gefängnishierarchie. Vielleicht wurde er sogar manchmal verprügelt. Lilly fängt sie an mit ihm Mitleid zuhaben, obwohl sie ihn eigentlich hassen sollte, da er ihre Mutter auch öfters Geschlagen hat. Lilly lässt sich erschöpft auf ihr Bett fallen und versucht alle Gedanken zu verdrängen und sich stattdessen auf ihr Eishockeytraining am kommenden Tag vorzubereiten. Morgen ist nämlich ein großer Tag für sie und ihr Team, da morgen auch ein Trainer der DEL dabei sein wird. Wahrscheinlich ist Eishockey das einzige was sie mit ihren Vater verbindet.
