Kapitel 1

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Von dem ersten schlag und Streich fällt ein großer Baum nicht gleich, was auf einmal nicht gelingt Fleiß und Zeit zuwege bringt. Das war der letzte Satz den ich von meiner Mutter gehört hatte, bevor sie vor elf Jahren verschwand.

Mein Name ist Caroline White. Heute ist mein fünfzehnter Geburtstag. Ein Jahr mehr, das meine Mutter verpassen wird. Meine Mutter hieß Grace White und vor genau elf Jahren verschwand sie in dem Wald hinter unserem Garten. Von dem Tag an nannte mein vater den Wald nur noch Wald der Monster, weil er überzeugt gewesen war, das nur Monster so etwas schreckliches tun würden. Grace war eine wunderbare Mutter fürsorglichund einfühlsam, deshalb war ich sehr stolz darauf, dass viele Menschen uns fast als Zwilinge bezeichneten. Wir waren beide groß und schlank unsere braunen Haare fielen in Wellen um unser doch kindliches Gesicht unsere Augen waren beide dunkelbraun. Mein Vater sagte immer, das sie das Tor zu einer Welt voller Liebe und Freude wären. Uns unterschied jedoch unsere Auffassung zur Zukunft, sie sagte immer die Zukunft wäre gewiss und man müsse sie nur entdecken, ich aber dachte das man seine Zukunft selbst bestimmen kann und wie sie ausgeht. Wie auch immer meine Mutter verschwand vor elf Jahren und seither lebten mein Vater und ich allein.

Als ich an diesem Morgen nach unten in die Küche ging, stand auf dem Tisch ein Kuchen mit fünfzehn Kerzen darauf. Daneben stand mein Vater:mein Vater war ein recht kleiner aber stämmiger Mann, mitte vierzig. Er trug wie üblich ein karriertes Hemd mit seinen orangefarbenden Hosenträgern, die ich scheußlich fand. Auf seiner Nase saß eine rechteckige Brille. Ein breites grinsen erfüllte sein Gesicht und reichte sogar bis zu seinen sonst trüben, blauen Augen. ''Alles gute zum Geburtstag Caro!'' trällerte er und schloss mich in seine Arme. Er bedeutete mir stumm mich zu setzen und sagte dann:''du musst deine Kerzen Noch auspusten mein Schatz.'' Ich holte tief Luft und blies dann alle Kerzen auf einmal aus.'' Und was hast du dir gewünscht?'' fragte mein Vater, wie jedes Jahr, und ich antwortete wie jedes Jahr:'' Das kann ich nicht sagen sonst geht es nicht in erfüllung.'' Dabei war die Hoffnung an diesen Wunsch schon fast verblasst. Ich hatte mir gewünscht, dass meine Mutterzurück kam. Wir aßen mein Lieblingsfrühstück, Toast mit Erdbeermarmelade und ein Ei. Wir lachten viel, und meinem Vater schossen Tränen in die Augen, als er daran dachte, das sein kleines Mädchen scoh fünfzehn Jahre alt geworden war. Er stand auf und grif nach einer kleinen Schachtel, die auf der Küchenablage stand. Er reichte sie mir ''Deine Mutter wollte das du dieses Geschenk an deinem fünfzehnten Geburtstag bekommst.'', sagte er und wischte sich die Tränen aus den Augen. Meine Hände zitterten, als ich das geschenk nahm und das geschenkpapier abwickelte. Es kam eine schwarze Schmuckdose zum vorschein. Tränen schossen mir in die Augen, als ich die Dose öffnete und mir eine silderne Kette mit einem Blumenanhänger entgegenschimmerte. Ich anhm sie heraus und musste an meine Mutter denken die Kette passte zu ihr. Mein Vater nahm sie mir aus der Hand und machte sie mir um. ''Danke'' stammelte ich ''das ist wundervoll'' ''Du siehst aus, wie deine Mutter '', flüsterte mein Vater und ich sah, wie Tränen wieder in seine Augen stiegen. ''Nicht weinen Dad, bitte, sonst muss ich auch weinen, bitte, '' meine Stimme brach und ich schloss meinen Vater in die Arme. Wir standen noch eine ganze Weile so herum, bis uns ein Klingel wieder aufschreckte. Es war die Türklingel. Ich lief zur Tür, um sie zu öffnen. Ich drückte die Türklinke hinunter und drausen stand meine Tante Gladis

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