Als ich am Samstag aufwachte ,war ich sehr verwirrt. Der gestrige Abend hatte mich scheinbar doch mehr durcheinander gebracht, als ich dachte. Es war allerdings auch einfach viel auf einmal. Meine alten Freunde wieder zu sehen, neue Leute kennenzulernen. Ich war gerade dabei mir eine Schale Müsli zum Frühstück fertig zu machen, als ich eine Nachricht von Aaron bekam. Hey, das Wetter heute ist ja mega!Wir hatten überlegt an den Strand zu gehen. Kommst du mit? Was besseres hatte ich ja im Grunde eh nicht zu tun. Die Frage ist bloß, wer wir ist.
Hey, wer kommt denn alles mit? Oh Gott. Hoffentlich nicht das Paar von gestern.Ein Großteil von gestern, schrieb Aaron zurück. Vielleicht habe ich ja Glück und zu dem Großteil gehören die beiden nicht. Lust auf schwimmen habe ich auf jeden Fall, mir ist heute sowieso viel zu warm. Also lautete meine Antwort, Na gut, ich bin dabei. Den restlichen Vormittag verbrachte ich damit, meine Sachen für den Strand zu packen, also Sonnencreme, Sonnenbrille, Bikini, Strandtuch, Handtuch und eine Flasche Wasser. Wir hatten drei Uhr ausgemacht und ich beschloss deshalb mich eine halbe Stunde vorher auf meinen Roller zu setzen und schon los zu fahren. Mir ist es lieber ich komme eine Viertelstunde zu früh, als zu spät. Ich hätte zwar auch bei Samuel mitfahren können, weil er mir schon geschrieben hatte, dass er heute dabei ist und ob ich auch kommen würde. Dies lehnte ich jedoch ab. Ich meine ich kenne ihn doch gar nicht wirklich und außerdem habe ich ja meinen Roller.
Am Strand angekommen ,dauerte es nicht lange bis die anderen auch eintrudelten. Mir war so warm, also wollte ich so schnell wie möglich ins Wasser. Ich hatte sogar das Glück, dass tatsächlich das komische Paar von gestern nicht dabei war, sondern alle anderen von gestern. Ich hatte keine Lust alleine in das Wasser zu springen, also überredete ich kurzerhand Amber, dass sie mit mir ins Wasser springt. Als wir später aus dem Wasser raus gingen, weil ich einen Schluck trinken wollte und Amber zu kalt war, hörte ich wie die anderen über uns redeten. Es ging um unsere Figuren und wie hübsch Amber doch sei. Ich habe kein wirkliches Problem mit Amber, aber zu hören, dass sie viel schöner sei, als ich krängte mich ziemlich. Gerade ,weil ich sie persönlich nicht überdurchschnittlich hübsch finde. Sie hat Platinblonde Haare,welche ihr bis zum Hintern reichen, sie ist höchstens 1,50m groß und hat eine etwas rundlichere Figur zudem hat sie recht große Brüste,bei welchen man sich nicht sicher sein kann, ob sie echt sind oder einfach nur mit einem guten Push-Up BH extrem hochgepusht sind, ihr Gesicht ist eher A-Symmetrisch, aber sie hat eine wunderschöne Sommerbräune. Als schließlich ein Spruch von Samuel kam reichte es für mich. „Liv, geh mal weg! Wir wollen uns den geilen Arsch von Amber angucken!", schrie er. Vor Scham hätte ich im Boden versinken können. Auf der anderen Seite war es sehr verletzend so offensichtlich gesagt zu bekommen, dass man nicht so eine schöne Figur hat, wie jemand anderes. In mir änderten sich die Gefühle schlagartig. Eben noch war ich sehr glücklich und hatte Spaß mit ihnen, doch jetzt empfinde ich nur noch Wut, Trauer und Enttäuschung. Ich zog mir schnell ein Handtuch über, damit ich eine Art Schutzschicht bekomme und mir ein wenig das Gefühl des entblößt sein genommen wird. Ich saß mich anschließend in den Sand und schaute den anderen dabei zu wie sie ihren Spaß im Wasser hatten und Amber beim Prahlen mit ihrem Körper zu schauten.
Als schließlich auch die anderen keine Lust mehr hatten zu schwimmen, beschlossen wir kurzerhand uns noch ein wenig bei Aaron in den Raum zu setzen. Wir fuhren los. Amber saß natürlich bei Samuel im Auto, vorher musste sie einen großen Aufstand machen, dass sie doch auf dem Beifahrersitz sitzen will. Dabei machte das überhaupt keinen Sinn, Samuel nahm nämlich außer Amber auch noch Aaron mit und Aaron, naja um es freundlich zu formulieren hat nicht den schlanksten Körper, er ist ungefähr 1,82m groß und wiegt dabei 150 Kilogramm. Ausgerechnet er sollte sich auf die Rückbank quetschen, nur weil eine Amber sich zu fein war sich auf die Rückbank zu setzen. Das was mich dabei am meisten erstaunt hatte war allerdings, dass Aaron sich tatsächlich für sie nach hinten gesetzt hatte.
Bei Aaron angekommen hatten alle Hunger und wir entschlossen uns Pizza zu bestellen. Beim warten führten wir Gespräche die mich in erster Linie aufgeregt hatten, weil sie erst durchgehend Frauenfeindlich waren und als sie später zum Bereich Jagen und Gewähre wechselten, war das Gespräch einfach uninteressant für mich, da ich mich damit auch gar nicht richtig auskannte. Amber unterhielt sich in der Zeit mit mir über ganz oberflächige Themen, welche sie dann auch noch zwischendurch unterbrach, um sich in die Gespräche der anderen einzumischen. Man merkte richtig, dass sie eigentlich gar keine Ahnung von dem Thema hatte, sondern sich einfach nur nochmals in den Vordergrund drängen wollte. Ich wahr mehr als nur froh, als schließlich der Pizzabote mit unserem Essen kam. Hungrig war ich ohne hin und ich hoffte zu dem, dass dadurch die Gespräche unterbunden oder zu mindest in eine andere Richtung gelenkt werden. Leider wurde daraus nicht das was ich mir erhoffte, ganz im Gegenteil. Samuel machte mich blöd von der Seite an und fragte mich, ob ich meine Pizza denn überhaupt schaffen würde. Ich weiß gut genug, dass ich schlank bin, doch mir das nach diesem Tag nochmal so unter die Nase zu reiben machte mich einfach nur sauer. „Und warum sollte ich die jetzt nicht schaffen?! Ich würde mir doch eine kleinere bestellen, wenn ich wüsste ich schaffe die nicht!", fuhr ich Samuel an. „Oh, hat da wer seine Tage oder warum so schlecht gelaunt", konterte er zurück. Das brachte mich erst richtig in Rage. „Sag mal bist du bescheuert?!",schrie ich, „kann dein Gehirn vor lauter Hitze nicht mehr richtig Arbeiten oder warum laberst du so eine Scheiße? Meinst du nur weil man schlechte Laune hat oder gerade einfach mal gereizt ist hat man schon seine Tage?" In mir brodelte es vor Wut und nach dem was ich gerade gesagt hatte , hat es auch den andern die Sprache verschlagen. Wenigstens hatte ich jetzt meine Ruhe beim Essen. Und ja natürlich habe ich die ganze Pizza gegessen. Anschließend stellte Samuel sich hin, ich war erst einmal total verwirrt und dachte er wolle jetzt fahren, doch er stellte sich vor mich breitete seine Arme aus und wollte sich mit einer Umarmung bei mir entschuldigen. „Ich versteh nicht..",sagte ich und ich hätte keine treffenderen Worte für diese Situation finden können. Kurz darauf sammelte ich mich aber wieder und meinte:„Nein, komm das kannst du dir jetzt auch schenken." Und ich wusste noch nichtmal warum ich so antworte, weil ich denke, dass es ja eigentlich nur nett von ihm gemeint war. Anschließend dauerte es auch nicht mehr lange bis ich mich dazu entschloss nach Hause zu fahren. Die Stimmung war nicht sowieso schon viel zu geladen, sondern hatte ich auch das Gefühl den Abend hiermit für mich zu beenden besser sein würde. Ich sagte u den anderen also ich sei müde und würde deshalb nach Hause fahren. Ich war mir sehr sicher, dass die anderen über mich noch redeten sobald ich weg war. Aber das war mir egal. Für mich war klar, dass ich erstmal wieder Zeit für mich haben wollte und ich mich erstmal nicht bei denen melde. Ich entschloss allerdings auch, dass falls sich einer von denen melden sollte, ich antworten würde.