Kapitel 21

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„Bitte lass ein Weihnachtswunder geschehen", flüstert er als er neben Harry sitzt.
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Harry, welcher das gehört hatte ist in den letzten Tagen auf einen Entschluss gekommen. Er ist nicht gestorben. Er muss irgendwie überlebt haben. Immer wieder hört er Stimmen die ihm sagen, dass er aufwachen oder zurück kommen soll. Er spürt, dass seine Hand in einer anderen gehalten wird und konzentriert seine ganze Kraft darauf.

Als Draco ein Zucken in seiner eigenen Hand spürt öffnet er diese und schaut verblüfft auf Harry. „Versuch es nochmal", sagt er aufgeregt und sieht kurz daraufhin wie der Zeigefinger von Harry sich bewegt. „Madame Pomfrey?", ruft er. Die Frau kommt angerannt und schaut ihn fragend an. „Er ist wach, er hat seinen Finger bewegt", teilt Draco ihr hektisch mit. Poppy Pomfrey läuft zu ihrem Patienten und kniet sich neben das Bett.

„Versuchen Sie sich zu bewegen", sagt sie sanft. Harry konzentriert sich wieder komplett auf seine Hand und bewegt seinen Zeige- und Ringfinger. „Sehr gut, Mister Potter, nun versuchen Sie etwas in ihrem Gesicht zu bewegen", lobt die Frau woraufhin sich Harrys Augenbrauen zusammenziehen. Draco schaut das ganze erstaunt an und hofft sehr, dass Harry aufwachen würde. „Können Sie ihre Augen öffnen?", will Madame Pomfrey nun wissen. Als Antwort kneift Harry seine Augen erst zusammen und blinzelt sie dann offen. Mit verschwommener Sicht erkennt er nur wenige Umrisse und ein sehr grelles Licht, woraufhin er seine Augen wieder schließt.

„Hell", krächzt er leise und kaum verständlich. Die Frau zaubert das Licht dunkler und sagt dann: „jetzt sollte es besser sein"

Harry öffnet erneut seine Augen und blinzelt wieder mehrmals bevor er sich mit der Hand über das Gesicht fährt. Dann reißt er erschrocken seine Augen auf und sitzt mit einem Satz aufrecht. Er fasst sich in sein Gesicht, an seinen Oberkörper und auch die Beine tastet er ab. „Wieso lebe ich?", flüstert er dann verwirrt. Dracos hoffnungsvolles Lächeln verfällt in diesem Moment wieder.

„Trinken Sie etwas", meint Madame Pomfrey und setzt Harry erst seine Brille auf bevor sie ihm ein Glas hinhält. Verwirrt trinkt Harry einen Schluck und stellt das Glas dann wieder ab. Nun entdeckt er auch Draco in dem Raum woraufhin seine Augen einen traurigen Schimmer annehmen.

„Was willst du hier?", fragt er schwach. In Dracos Augen sammeln sich wieder Tränen als er beginnt zu reden. „Es tut mir wirklich leid. Es sollte sich nicht so anhören als hätte ich dich belogen. Ich wollte dich wirklich gerne über die Ferien mit zu mir nehmen. Ich verstehe wenn du willst, dass ich gehe", sagt er leise. Als Harry die Stimme des anderen hört fällt ihm auch wieder ein wie er diese zuvor gehört hatte. Wie Draco fast immer bei ihm war und mit ihm geredet hat auch wenn er nie eine Antwort bekommen hatte. Der Blonde will gerade gehe als Harry ihn aufhält. „Nein, bitte, bleib hier", sagt er und hält den älteren am Arm fest. Draco schaut ihn kurz verwirrt an bevor er nickt und sich wieder hinsetzt.

„Haben Sie schmerzen?", fragt nun Poppy. „Nein, es ist alles gut, danke", widerspricht Harry und lehnt sich am Kopfteil seines Bettes an.

Kurz darauf öffnet sich die Türe und Snape kommt herein. „Draco, wolltest du nicht- Merlin, Mister Potter, Sie sind wach", unterbricht er sich selbst als er Harry sieht. „Guten Morgen, Professor", antwortet dieser mit einem halbherzigen Lächeln. „Wie geht es Ihnen?", fragt Snape interessiert. „Es geht mir gut", antwortet der jüngste. „Wieso haben Sie das getan? Sie hätten sterben können", meint Severus nun streng. „Das war der Plan", entgegnet Harry kalt und dreht seinen Kopf weg, damit er den anderen nicht anschauen muss.

Draco schaut streng auf seinen Patenonkel und schüttelt dann enttäuscht den Kopf bevor er sich wieder zu Harry dreht. „Raus hier, Severus", sagt nun Poppy streng. „Wir können hier keine schlechte Laune gebrauchen, also verteil sie wo anders", fügt sie hinzu und schubst den Tränkemeister aus der Tür.

„Er meint das nicht so", meint Draco an Harry gewandt. „Er hat sich wirklich Sorgen um dich gemacht", sagt er dann. Harry nickt skeptisch und legt seinen Kopf wieder nach hinten ab.

„Mister Potter, Sie müssen das trinken", erklärt Madame Pomfrey als sie Harry ein kleines Fläschchen hinhält. Harry riecht kurz dran und trinkt den Trank dann sobald er erkennt was dort drinnen ist. „Wie lang muss ich hier bleiben?", fragt er als er das Fläschchen leer hat. „Da sie keine Verletzungen haben muss ich nur ein paar Tests machen, dann können sie den Krankenflügel verlassen", antwortet Poppy.

Harry nickt glücklich und lässt die Tests über sich ergehen. „Sie sollten die nächsten zwei Wochen keinen Sport machen und es langsam angehen lassen. Passen Sie auf sich auf", verabschiedet die Heilerin ihn. „Danke für Ihre Hilfe", entgegnet Harry und läuft dann mit langsamen Schritten los. Als er ein wenig schwankt stützt ihn Draco sofort und hilft ihm auf dem restlichen Weg.

„Wohin willst du?", fragt der Blonde. „Sirius und Remus, dann in mein Zimmer", antwortet Harry konzentriert. Draco nickt und stützt ihn auch den restlichen Weg.

Vor der Türe angekommen klopft er an und wartet bis diese sich öffnet. Als Sirius aufmacht und Harry dort stehen sieht öffnet er seinen Mund, es kommt jedoch nichts raus. „Wer ist da?", ruft Remus aus dem Hintergrund. Als keine Antwort kommt geht er auch zur Türe und bleibt geschockt stehen. „Harry", haucht er ungläubig und umarmt den jüngeren dann stark. Nun konnte sich auch Sirius aus seiner Starre lösen und schließt sich der Umarmung an. „Du bist wach", sagt er fröhlich und fährt durch die wirren Haare seines patensohns.

„Wie geht es dir?", fragt er als er sich wieder von Harry löst. „Gut, ein bisschen schwach, aber sonst passt alles", antwortet dieser. Die beiden Erwachsenen lächeln glücklich als Remus sagt: „frohe Weihnachten, Harry"

„Weihnachten?", fragt dieser geschockt. „Wie lang war ich weg?", will er dann wissen. „Fast einen ganzen Monat", antwortet Sirius. Harry schaut erst schockiert auf die beiden und dann auf Draco bevor er wieder zu den anderen schaut. „Ich muss meine Sachen packen", sagt er gehetzt. „Was? Wofür?", fragt nun Sirius verwirrt. „Na ich wollte doch über die Ferien mit zu Draco", erklärt der jüngste und läuft nach einer kurzen Verabschiedung los.

„Du kommst mit?", fragt Draco erstaunt. „Natürlich komme ich mit", antwortet Harry und lässt sich von dem Blonden zu seinem Zimmer stützen. Dort angekommen packt er ein paar Sachen zusammen und geht dann mit Draco an den Rand der Appariergrenze wo die beiden von einer Hauselfe abgeholt und ins Manor gebracht werden.

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