Taehyung:
Es war schrecklich. Es war alles so furchtbar schrecklich. Niemand konnte nachvollziehen wie ich mich fühlte. Sie taten immer nur alle so als würden sie wissen, was in mir drin los war, doch in Wirklichkeit sahen sie mich alle nur mit diesem Mitleidigen Blick an der sagte: "Stell dich nicht so an!" Doch wie sollte ich mich nicht anstellen, wenn die liebe meines verdammten Leben im Koma lag und ich nichts dagegen tun konnte? Niemand verstand mich. Ich brauche Hilfe! Bitte! Ich bin fast jeden Tag mit Jimin oder den anderen ins Krankenhaus gefahren um Jungkook zu besuchen. Aber nie hat sich was verändert. Es war immer grau und trostlos. Dazu kam dann auch noch das Jimin und Yoongi sich wohl echt nicht ausstehen konnten, denn jedes mal wenn die beiden zusammen in einem Raum waren gab es Streit wegen irgendwas. Und meistens war es entweder Jungkook oder ich, um die sie stritten. Ich will das nicht! Ich will nicht hören, wie sie sich gegenseitig die Schuld für etwas geben, an dem ich eigentlich Schuld bin. Aber wäre Jungkook an dem Abend trotzdem in diesen Club gegangen, auch wenn ich Zuhause gewesen wäre? Würde mich nicht wundern, wenn es so wäre. Immerhin hat er mich mal eines abends mit an den Strand genommen, ist gegangen und nicht mehr aufgetaucht. Den Weg musste ich alleine durch eine völlig fremde Stadt finden, aber es war okay. Es war für Jungkook. Vielleicht hätten wir uns einen schönen Filmeabend gemacht mit Popcorn und so ein kram. So etwas hatte ich noch nie gemacht. "Hey, wieso gehst du nicht einfach, wenn dir das hier zu doof ist?!", hörte ich Jimins aufgebrachte Stimme neben mir. Innerlich seufzte ich angestrengt aus. "Vielleicht, weil Jungkook auch mein Freund ist und ich jetzt nur mit dir abhängen muss, weil er mit dir geredet hat?!", rief Yoongi zurück. Er war nicht minder aufgebracht aber er hatte eine ruhigere Stimme. Und das machte mir angst. Meine Vorbesitzer haben auch immer so ruhig mit mir gesprochen, wenn eine Bestrafung anstand. Yoongi wird bestimmt das gleiche mit Jimin machen und ich konnte nichts dagegen tun. Namjoon saß am anderen Ende des Raumes von Jungkooks Krankenzimmer und sah sich das ganze misstrauisch an. Hilfe suchend sah ich zu ihm, doch er beachtete mich überhaupt nicht. Also lies ich meinen Blick wieder auf unsere Hände sinken, die in einander verschränkt waren. "Ja, aber auch nur, weil er nicht so dumm wie du war und eingesehen hat, das ich nie etwas getan habe!" Yoongi knurrte gefährlich. Ich seufzte. Ich konnte nicht mehr. Konnten sie das denn nicht sehen? Sollten sie denn nicht trauern, denn Kookies Geräte werden in kürze abgestellt und das einzige das die beiden zu tun hatten, war streiten. Mein Blick fiel auf Jungkooks Herzschlag, der ruhig und regelmäßig vor sich hin piepte. In kürze, würde dieses Piepen nicht mehr zu hören sein...Kookie... "Pass auf was du sagst, Jimin! Ich habe mich mit dir noch nicht angefreundet und ich verprügel dich nur nicht, weil Jungkook das nicht gewollt hätte, aber weil er ja im Koma liegt, kann ich es tun und er würde nichts davon mitbekommen!" Yoongi stand aggressiv auf. Namjoon räusperte sich und ich zuckte erschrocken zusammen. Er wird in schlagen! Er wird Jimin schlagen! ich...das konnte ich nicht zulassen. Namjoon war auch aufgestanden und wollte gerade auf Yoongi los gehen, um ihn aufzuhalten, doch irgendwie war ich schneller. Ich hatte mich, ohne es wirklich zu merken vor Jimin gestellt und sah Yoongi warnend an. Die anderen beiden waren irritiert stehen geblieben und sahen mich erstaunt an. Ich spürte wie Jimin meine Hand sanft umgriff und mich hinter sich ziehen wollte, doch ich lies ihn nicht. Niemand würde meine Freunde schlagen! Auch nicht meine Freunde! "Lass ihn!" murmelte ich leise. Dabei sah ich ihm fest in die Augen. Verwundert hob Yoongi eine Augenbraue. "Was tust du das, Tae Tae?", fragte Jimin mich leise. "Ich bin es satt, dass ihr beide nicht einmal den Mund halten könnt. Wir sind hier im Krankenhaus bei Kookie und bald werden seine Maschinen abgestellt und ich habe keine Nerven dafür euch beim streiten zuzusehen, während Jungkook da um sein Leben kämpft! Also reist euch mal ein bisschen zusammen!" Zum Ende hin bin ich lauter geworden und die Hand, die Jimin fest hielt zitterte. Doch endlich war es raus und irgendwie war ich stolz auf mich. "Ich...Wow..Taehyung", stammelte Namjoon. Müde setzte ich mich wieder auf meinen Platz neben Kookie und nahm meine Hand. Plötzlich spürte ich einen leichten Druck an meiner Hand und sah erschrocken zu Kookie hoch, doch nichts hatte sich bei ihm gerührt. Ich drückte seine Hand einfach zurück. "Tut mir leid, kleiner." nuschelte Yoongi und setzte sich wieder hin. Wieder ein Druck. Panisch sprang ich auf. "Was hast du?" fragte Jimin verwirrt. "Ich glaube...Ich glaube Kookie drückt meine Hand! Jimin ich glaube er wacht auf!" schrie ich vor Freude und beugte mich gespannt über Jungkook. Ich wollte der erste sein, den er sieht wenn er aufwacht. Doch alles blieb ruhig. Nichts in seinem Gesicht regte sich und auch seine Hand lag schlaff in meiner. Mein lächeln starb langsam ab. Erst jetzt hatte ich mitbekommen, dass Yoongi und Jimin ebenfalls zum Bett gekommen waren, aber sie drehten sich direkt wieder um, als sie merken, dass es nur Einbildung war. "Bitte...", hauchte ich erschöpft. Er musste wieder aufwachen! Er musste einfach! "Das hast du dir nur eingebildet, Taehyung.", murmelte Yoongi und fuhr sich einmal über sein Gesicht, drehte sich dann wieder um und ließ sich genau wie Jimin wieder auf seinen Stuhl fallen. Namjoon senkte nur wieder den Kopf. "Aber ich schwöre, ich habe was gespürt. Zwei mal!" versuchte ich zu erklären. Yoongi lachte nur kurz auf und Jimin legte mir traurig lächelnd eine Hand auf den Arm. "Da war nichts." sagte Jimin sanft. Wieso glaubten sie mir denn nicht? Ich war doch immer hin derjenige, der es gespürt hatte. Warum, warum glaubten sie mir nicht?? Tränen kämpften sich in meine Augen und ich lies sie einfach laufen. Interessiert hier ja eh niemanden, wie sehr mich diese Aussagen verletzten. Sie hatten Jungkook aufgegeben und hofften nur noch auf ein schnelles Ende. Ich schloss die Augen. Doch ich musste sie sofort wieder aufreißen, als jemand die Tür aufriss. Ein Arzt kam zur Tür herein, blickte einmal in die Runde. Kurz blieb sein Blick an mir hängen, dann lächelte er traurig. "Es ist schön, dass Herr Jeon so viele Angehörige hat, die heute bei ihm sein wollen. Es wird nicht leicht und ich wünsche ihnen alles gute. Sie wissen warum ich hier bin?" Alle nickten. Ich drückte Jungkooks Hand ganz stark. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Heute sollen Kookies Geräte abgestellt werden. Der Monat war rum.
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Deep Ocean
FanfictionTaehyung ist ein Katzen Hybrid, welcher in einem illegalen Unternehmen an andere Menschen weitergegeben wird. Meistens waren es Männer, die eine Putze brauchten aber sie benutzen ihn auch für ihre Befriedigung. Taehyung ist total verschreckt als der...