Fünfundzwanzig. »Offenbarungen und wichtige Spiele

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»»Sophie.««

Bis es dunkel wurde saß ich mit Max in dem Café und versuchte mir irgendwie den Stoff ins Hirn zu prügeln.

„Ich hab' keinen Bock mehr", stöhnte mein Freund und klappte das Buch zu.

„Wir haben jetzt auch mehr als genug gelernt. Wir sollten echt aufhören, mir raucht der Schädel", seufzte ich und packte meine Blätter, Bücher und Stifte zurück in meine Tasche.

Schnell bezahlten wir unsere Getränke und das Essen und verließen das kleine Café.

„Ich ruf' dich morgen oder übermorgen an. Dann übernachte ich bei dir und wir reden über die absolut heißen Kerle in unserem Kurs, die wir die nächsten Monate leider nicht zu Gesicht bekommen." Fröhlich wackelte er mit den Augenbrauen und umarmte mich dann zum Abschied.

„Mach das!", rief ich ihm noch über die Schulter zu und rollte Richtung meiner Wohnung.

Dort angekommen klemmte ich mir das Board unter den Arm und stieg langsam die Treppen nach oben.

Das Lernen so auspowernd sein konnte, wusste ich Dank dem Studium schon lange und auf diese Erkenntnis hätte ich getrost verzichten können.

Seufzend schloss ich meine Wohnungstür auf, trottete in mein Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch fallen.

Das Pennyboard und die Tasche lagen im Flur mitten im Weg, aber ich erwartete keinen Besuch, der darüber stolpern könnte.

Natürlich klingelte genau dann jemand, wenn ich mich einmal entspannen wollte.

Langsam trottete ich zurück zur Tür und öffnete sie.

„Youtubehausbattle in zehn Minuten", grinste mich Basti an und wackelte mit den Augenbrauen.

„Okay, willst du hier spielen?", fragte ich nach und lehnte mich - wie immer - in den Türrahmen.

„Also wenn du mich schon so fragst", schmunzelte mein Nachbar und folgte mir in das Wohnzimmer.

„Will ich wissen, wieso bei dir alles mögliche im Flur liegt?"

„War bis grad noch mit Max lernen", erklärte ich und schaltete die Xbox an.

„Der schwule Barkeeper, oder?", harkte Sebastian nach und setzte sich auf meine Couch.

„Er ist in ein Mitstudent und du hast Patrick", verbesserte ihn in, ließ mich neben ihn fallen, gab ihm den zweiten Controller und lehnte mich gegen seine Schulter.

So müde war ich das letzte Mal die Woche vor der Prüfung gewesen.

„Sophie, Patrick und ich sind nicht zusammen und wir sind auch nicht schwul", seufzte Basti.

Mit großen Augen schaute ich ihn an.

„Max hat auch jahrelang gesagt, er wär' hetero und bis vor kurzem hatte er einen tollen Freund."

„Ich steh' genauso auf Frauen, wie du auf Männer stehst", murmelte Basti und legte einen Arm um mich.

„Ehrlich gesagt bin ich bi und damit bist du es auch und kannst mit Patrick zusammen sein. Und ich hab' dich auch nie mit einem Mädchen gesehen", argumentierte ich und blickte zu ihm hoch.

„Dann beweis' ich dir jetzt endgültig, dass ich sicher nicht schwul bin", sagte mein Nachbar ernst und schaute zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her.

Langsam näherte er sich meinem Gesicht und kurz bevor sich unsere Lippen schlussendlich trafen, unterbrach uns der Skype Anrufton.

„Ganz ungünstig", knurrte er und ließ mich los, damit ich den Anruf entgegen nehmen konnte.

„Weist du wo Rewi ist?", fragte Simon gleich.

„Bin hier", meldete er sich und setzte sich neben mich auf den Boden, um sich die Kopfhörer aufzusetzen.

Simon stellte wieder alles ein und als die Kampagne zu laden begann, wurden Taddl, Ardy und ich in eine separate Gruppe gepackt.

„Wenn jetzt einer von euch wieder mit Granaten um sich wirft, töte ich ihn höchstpersönlich", knurrte Taddl mit seiner dunklen Stimme.

„Als ob das einer von uns machen würde", stritt Basti die „Anschuldigung" ab und rannte wieder zu dem anderen Team und warf Granaten um sich.

„Rewi du Vollidiot", schrie ich los und folgte Taddl und Ardy vorsichtig zu den Gegnern.

Basti war mittlerweile gestorben, was auch logisch war, also begann er, mich irgendwie abzulenken.

„Behalt' deine Hände bei dir", zischte ihn in an und drückte sein Gesicht zur Seite.

„Junge, wir wollen nicht wissen, was ihr da so treibt!", maulte Ardy und ballerte Simon um.

„Sophie, du versuchst Felix zu töten, ich übernehm' Dner und du Ardy gehst auf Palle los", bestimmte Taddl und verfolgte sein Ziel vorsichtig.

Da ich keine Ahnung hatte, wer Felix war, wartete ich, bis Ardy sein Ziel fixiert hatte und nahm dann einfach den letzten Gegner ins Visier.

Wieder versuchte mich Basti abzulenken, also bewarf ich mein Ziel einfach mit Granaten. Wirklich vielen Granaten.

Keine zwei Minuten später leuchtete »Victory« auf und vor Freunde quietschte ich, was sich sehr nach überfahrenem Meerschweinchen anhörte.

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Sorry, dass das Kapitel wieder mal so spät kommt, aber ich bin heute heute einfach noch zu nichts gekommen. 😒😌🙌

Bis denne,
-Anna. 💁🚨🚑😌

Just another silly Lovestory || RewiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt