Kapitel 1: Calm before the storm

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Indestructible

Hallöchen und herzlich willkommen zu meiner ersten FF im Fast & the Furious Genre. Ich bin schon sehr gespannt, wie sie euch gefällt. Kurz vorneweg - hierbei handelt es sich um eine Geschichte im Bereich BoyxBoy, also seid vorgewarnt.

Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!

Eure Wiwi

Kapitel 1: Calm before the storm

Die U-Bahn von Tokio war vollkommen überfüllt - wie fast immer um diese Uhrzeit. Ein junger Mann mit langen blonden Haaren, die zu einem unordentlichen Pferdeschwanz gebunden waren, konnte sich gerade noch hineinquetschen, bevor sich die Türen schlossen. Neugierige Blicke streiften ihn - sein westliches Aussehen erregte Aufmerksamkeit, egal, wie lange er schon in Japan lebte. Er zog sein Handy aus der Tasche und tippte schnell eine SMS an seinen Vater, dass es heute wahrscheinlich später werden würde. Kaum hatte er diese abgeschickt, klingelte auch gleich sein Handy. Wieder richteten sich einige Augen auf ihn, doch er ignorierte diese und nahm den Anruf an.

,,Ja, Dad?"

Sein Vater telefonierte lieber, als das er SMS schrieb. Nun klang seine Stimme müde und erschöpft.

,,Tristan, es wäre besser, wenn du dich beeilst mit dem Nachhausekommen."

Der Blonde runzelte die Stirn. ,,Stimmt was nicht?! Ich wollte mich eigentlich nach dem Klavierunterricht noch mit ein paar Freunden treffen."

,,Tut mir leid, Junge, aber ich muss dringend etwas mit dir besprechen."

,,Dad, ich bin 27 und kein Kind mehr. Also, was ist los."

,,Nicht zwischen Tür und Angel, Tristan. Gib deine Klavierstunde und komm dann auf dem direkten Weg nach Hause. Tu mir den Gefallen."

Der Blonde seufzte und nickte schließlich, obwohl sein Vater es nicht sehen konnte.

,,In Ordnung, Dad. Dann sehen wir uns später."

Er legte auf und schob das Handy in die Tasche zurück. Dann legte er den Kopf in den Nacken und seufzte. Seit der Trennung seiner Eltern vor 10 Jahren lebte er mit seinem Vater, der bei der Army angestellt war, in Japan. Sein jüngerer Bruder Sean war mit seiner Mutter in den USA geblieben. Sie hatten wenig Kontakt zueinander und das störte Tristan nicht sonderlich. Seine Mutter war ein Freigeist, die einem Flirt niemals abgeneigt war und was er von Sean halten sollte, wusste er nicht so genau. Das letzte Mal, dass er seinen jüngeren Bruder gesehen hatte, war vor zwei Jahren auf einer Familienfeier gewesen. Sean hatte sich zu einem launischen Teenager entwickelt, der nur davon faselte, was für ein Auto er fahren wollte, sobald er den Führerschein hatte. Etwas, was Tristan ziemlich uninteressant fand. In diesem Moment hielt die U-Bahn an der Station, an der er rausmusste. Schnell stieg der Blonde aus und schulterte das tragbare Keyboard. Zeit, sich etwas Geld neben dem Studium zu verdienen.

Als er später langsam auf den Eingang der Wohnung zuging, die er sich mit seinem Vater teilte, sank seine Laune langsam. So wie er vorhin am Telefon geklungen hatte, konnte es keine gute Nachricht sein, die sein Vater für ihn hatte. Er schloss die Haustür auf, trat ein und zog seine Schuhe in japanischer Tradition im Vorraum aus.

,,Dad, ich bin Zuhause."

,,Ich bin hier."

Sein Vater trat aus dem kleinen Nebenraum, der ihnen als eine Art Kleiderschrank diente. Felix Boswell war ein großer, breiter Mann mit gräulichem Militärhaarschnitt und harten Gesichtszügen, der zum Lachen in den Keller ging. Heute wirkte seine Laune noch düsterer als sonst. Als er die Schiebetür hinter sich zu zog, konnte Tristan einen Blick auf ein Feldbett erhaschen, das in dem kleinen Raum stand. Er runzelte die Stirn.

,,Wozu steht das Bett im Ankleideraum?"

Sein Vater seufzte und deutete auf den Tisch.

,,Setzen wir uns erstmal. Ich muss dir etwas erzählen. Nimm dir am besten was zu trinken. Es stehen auch gebratene Nudeln auf dem Herd."

,,Also so wie du das sagst, scheint das Gespräch ja mehrere Stunden zu dauern.", versuchte Tristan zu scherzen, doch die steinerne Miene seines Vaters änderte sich nicht.

,,Okay...", sagte er gedehnt, ,,Dann hole ich mir wohl besser wirklich was zu essen."

Er ging zum Herd, schnappte sich einen Teller, tat sich Nudeln aus der Pfanne auf und ging damit zum Tisch zurück, wo sich sein Vater bereits mit einem Bier niedergelassen hatte. Der Blonde nahm einen Bissen und sah ihn erwartungsvoll an.

,,Also, was gibt es so Dringendes?"

Sein Gegenüber stieß einen langen Seufzer aus.

,,Deine Mutter und ich hatten heute ein sehr langes Telefonat."

,,Oh wow.", stieß Tristan aus, ,,Wollte sie wieder, dass ich zu ihr zurück ziehe, damit ich ein gutes Vorbild für Sean sein kann?!"

,,Nein. Aber es geht um Sean."

,,Was hat er wieder angestellt? Ist er in einen fremden Pool gesprungen?! Hat er sich mit dem falschen Kerl angelegt?!"

,,Nein.", erwiderte sein Vater und stieß wieder einen langen Seufzer aus, ,,Er ist mit einigen Mitschülern in einen noch nicht fertigen Vorort eingebrochen, ist ein illegales Autorennen gefahren, hat seinen Wagen zu Schrott gefahren und sein und das Leben des anderen Pärchens im zweiten Auto gefährdet."

Tristan stieß einen Pfiff aus. ,,Das klingt ganz nach ihm. Und was wollte Mum?! Sich Geld leihen, damit sie und Sean wieder umziehen können, um dem Jugendgefängnis zu entgehen?!"

,,Nein. Sean wird zu uns nach Tokio ziehen."

Mit einem Klirren landete der Löffel des Blonden in seinem Teller.

,,Wie bitte?"

,,Sean zieht zu uns nach Tokio.", wiederholte sein Vater, ,,Er wird die Highschool hier abschließen und dann kann er sehen, ob er hierbleiben will oder nicht."

,,Aber Dad - wie soll das gehen? Die Wohnung reicht ja geradeso für uns zwei, wie sollen wir hier noch jemanden reinquetschen?"

,,Es wird schon irgendwie gehen.", versuchte sein Vater zuversichtlich zu klingen, ,,Es ist Seans einzige Möglichkeit anstelle des Jugendknasts. Deine Mutter kann und will sich nicht schon wieder was neues suchen."

,,Deswegen kommt er also zu uns ja?! Damit sie sich nicht mit ihm rumärgern muss?!"

,,Tristan...", sagte Felix müde, ,, Ich weiß, dass du nicht sonderlich begeistert bist, aber ich kann es nicht ändern. Sean ist im Grunde seines Herzens ein guter Junge. Und er ist dein Bruder, vergiss das nicht. Ich möchte, dass du dich seiner ein wenig annimmst. Er soll kein Auto auch nur anschauen. Kann ich mich da auf dich verlassen?!"

,,Ja, Dad.", gab der Blonde nach, ,,Das kannst du."

Indestructible - Fast and the Furious Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt