OneShots {Johnny Depp}

Überraschung

Was wäre, wenn plötzlich Johnny vor der Haustür stehen würde?

Den duftenden Kuchen raus aus dem Ofen und schnell zum abkühlen in den Keller tragen. Was für ein Tag. Die Sonne strahlt mit herrlichen 25 Grad und am Himmel ist keine einzige Wolke zu sehen. Doch das aller beste... Sturmfrei. Meine Eltern waren zu einem alten Kollegen von meinem Dad gefahren und mein Bruder arbeitete noch bis übermorgen im Schichtdienst und kam erst dann aus seiner kleinen Wohnung, zu unserem Familienhaus. 

Als der noch vor Hitze dampfende Kuchen auf einem Holzbrett verstaut war, griff ich schnell zu meinem Handy und setzte mich mit lediglich einem Sport BH und einer, fast schon zu kurzen Short in den Garten und klickte meine Lieblings Playlist an. Die Melodie von Ed Sheeran's neuen Lied Bad Habits tönte durch die Kopfhörer. Kurz ploppte in meinem Gehirn der Gedanke auf, ob ich mich nicht nur im Bikini in die Sonne legen sollte, doch bei dem Gedanken daran, dass jeder Zeit die Nachbarn ein Auge über den Zaun werfen könnten oder ein Postbote klingelte, beließ ich es lieber bei meinen jetzigen Klamotten. Immerhin zeigten die schon genug Haut. 

Zum Glück hatte ich mich gegen den Bikini entschieden, denn nach kurzer Zeit des Entspannen und ruhig im Gras liegen, hörte ich trotz der lauten Musik unsere Haustürklingel. Mühsam rappelte ich mich auf und legte meine Kopfhörer beiseite. Kurz musste ich mit meinen eigenen Haaren kämpfen, da mir meine langen Strähnen das halbe Gesicht verdeckten, jetzt wo die Kopfhörer sie nicht mehr nach hinten hielten. Ein wenig sauer, da diese Person mir mein Relaxen zerstört hatte, ging ich noch leicht summend den steinernen Weg vor zu unserer Garage. 

Ich vermutete einen Postboten oder einen dieser UPS Fahrer die ein Päckchen brachten und freute mich nun doch kurz, da ich vor ungefähr zwei Monaten einen Brief an mein absolutes Idol Johnny Depp geschickt hatte und seitdem auf eine Antwort hoffte. Doch diese Hoffnung wurde zerstört, als ich einen Mann im schwarzen Anzug vor unserem Gartenzaun stehen sah.

Wie angewurzelt verharrte ich circa fünf Meter vor dem Zaun und hörte auf den Refrain in meinem Kopf zu wiederholen. Der Mann der vor der Gartentüre stand sah aus wie ein Boxer. Ein Boxer den man dazu verdammt hatte einen Anzug zu tragen, welcher bis in gänzliche ausfüllt wurde. Also der Anzug. Denn der schien über den vielen Muskeln fast zu zerreißen, sofern ich das aus meiner Position feststellen konnte.

Sicherheitshalber blieb ich noch immer an Ort und Stelle. "Ähm hallo?", frage ich den Riesen etwas unbeholfen und trat von einem Fuß auf den anderen. Wenn der große, muskulöse Mann mir etwas antun wollen würde, dann hätte er unseren kleinen Holzzaun der um das bescheidene Grundstück ging, mit Sicherheit in kürze überwunden.

"Sind Sie Ms Aron?", gab der Mann im Anzug in einem sehr amerikanischen Englisch wieder, was mich leicht stutzen lies. Bei uns in der Gegend waren normalerweise keine Touristen. Vor allem keine Touristen die meinen Namen kannten. Und obwohl seine Frage leicht zu beantworten war, da ich Lina Aron hieß und er wohl oder übel mich meinen musste, blieb ich etwas unbeholfen stehen und brauchte ein paar Sekunden ehe ich Antwortete. "Viiiiielleeeeicht..." Wow diese Antwort klang jetzt etwas komisch, aber der große Mann verunsicherte mich. Außerdem war ich vollkommen alleine und einzig und alleine das Gartentor trennte mich von dem Unbekannten.  Und natürlich meine fünf Meter Sicherheitsabstand zu dem Gartentor, doch ob ich daraus einen großen Vorteil ziehen könnte, falls ich einen Sprint hinlegen müsste und weg laufen, sei dahin gestellt. Ich sah mit meiner schlanken Figur vielleicht sportlich aus, doch das war ich sicher nicht. Das sportlichste was ich an den meisten Tagen zusammen brachte, war der Weg von meinem Bett zum Kühlschrank. Maximal ging der Weg noch bis zur Couch ins Wohnzimmer. Das wars dann aber auch.

Zu meinem verwundern musste der Mann im Anzug über meine mysteriöse Antwort leicht lachen. "Also sind Sie Lina Aron? Die, die Johnny Depp einen Brief geschickt hat?" Seine erste Frage war schon etwas gruselig, da der Fremde meinen ganzen Namen wusste, doch als er seine zweite Frage stellte, konnte ich nur schockiert meine Augen aufreißen und einen Schritt zurück gehen. "W-w-woher w-wissen Sie...?", kam nur stotternd aus meinem Mund und ich wägte kurz ab, wie lange wohl die Polizei bis hier her brauchen würde. Doch die Aussicht auf Rettung war ziemlich gering, da sie bestimmt an die zwanzig Minuten bräuchten um in dieses kleine Dorf zu kommen.