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"Wie wäre es, wenn du dich einfach raus schleichst Edha. Deine Mutter schläft doch sowieso immer so früh ein? Sie würde das niemals merken."

"Eine gute Idee", Lyra und ich schaute nur schockiert zwischen den beiden hin und her. "Ihr erwartet doch nicht ernsthaft, dass ich meine Mutter anlüge?" Sie wollten ernsthaft, dass ich gegen das Wort meiner Mutter ging. Klar, es war keine schlechte Idee aber würde ich ihr so etwas antun wollen? Ayla setzte gerade an um etwas zu sagen, als unser Lehrer den Raum betrat. "Also, ich werde jedem einzelnen sagen ob er bestanden hat und euch eure Zeugnisse gleich hier vergeben, eure Noten könnt ihr euch selber anschauen."

Ein Junge aus meiner Klasse meldete sich um etwas zu fragen. "Ja Alef?" mein Lehrer war heute ziemlich gelangweilt und genervt. Ich verstand das, immerhin musste er heute einigen von uns bestimmt sagen, dass sie nicht bestanden hatten und ihre Träume somit zunichte machen, ohne es überhaupt zu wollen. "Dürfen wir danach gehen?" fragte Alef, natürlich in der Hoffnung sofort Nachhause zu dürfen. Natürlich teilte ich diese Hoffnung mit ihm, immerhin war es das Ende des Schuljahres und um ehrlich zu sein, brauchten wir das alles hier nicht mehr. "Ja das dürft ihr, ich fange gleich mit dir an Alef, komm wir gehen in den Nebenraum ,damit du auch schneller Nachhause kannst." Einige der Schüler lachten und Alef stand etwas beschämt auf und folgte dem Lehrer in den Nebenraum. Die Klasse wurde sofort lauter und jeder war in Gespräche über die sie erwartenden Noten verwickelt.

"Edha, ich meinte das nicht so", meinte Ayla und Lyra kam in das Gespräch dazu. "Du wirst es nie schaffen dein Leben in die Hand zu nehmen, wenn deine Mutter dir so harmlose Sachen verbietet." Sie schaute mich ernst an und ich war mir sicher, dass sie es nicht böse meinte. Sie wollte mich doch nur einmal dabei haben. Sie hatte auch nicht ganz unrecht, ich war bereits schon eine erwachsene Frau mit meinen neunzehn Jahren. Ich sollte so langsam wirklich das tun, was ich für richtig halte.

Alef kam mit einem breiten Lächeln aus dem Raum, was alle wissen ließ, dass er bestanden hatte. "Ayla du bist die nächste", meinte er und Ayla stand auf. Sie schenkte uns noch ein Lächeln und ging in den Raum. Lyra widmete sich mir nun "Ayla hat recht Edha, du bist alt genug. Du solltest dich trauen und eigene Entscheidung treffen." In was war ich hier nur rein geraten. "Ich weiß noch nicht, was ich tun werde. Ich rufe dich später einfach an." Ich war mir so unsicher, wollte ich das meiner Mutter tatsächlich antun, auf meine Freundinnen hören und sie schamlos belügen oder lieber die gehorsame Tochter bleiben? "Ja klar, tu das." Ayla trat aus dem Raum heraus und sprang wie eine wilde umher. "Bestandeeennn!" schrie sie herum. Ich konnte mir das Lachen mit Lyra nicht verkneifen und nahm Ayla währenddessen in eine tiefe Umarmung, das hatte sie verdient. Sie wurde sofort wieder ernst und schaute mir in die Augen "Edha, du bist dran." Ich machte mich also auf und ging in Richtung des Raumes. Ich atmete tief ein und öffnete die Tür.

"Hallo Edha, ich hoffe du bist gut hierher gekommen. Setz dich doch." Herr Zen zeigte auf den Stuhl gegenüber von ihm und ich setzte mich. "Hallo Herr Zen." Uns trennte ein Tisch, auf dem sich die Zeugnisse befanden und er hielt meines bereits in seiner Hand. Ich wackelte vor lauter Aufregung mit meinen Beinen Hin und Her und biss mir auf die Lippe. Ich war viel zu nervös. "Also Edha, du hast natürlich bestanden." Sofort lächelte ich als er mir dabei mein Zeugnis gab. "Deine Noten sind fabelhaft. Du hast eine einzige drei und das nur in Mathe, was aber auch super ist." Er schaute mir nett entgegen und ich erhob mich. "Schicke mir als nächstes bitte Lyra herein." Ich war zufrieden mit meiner Leistung. "Das werde ich tun, vielen Dank."

Ich ging auf meine Freundinnen zu und nahm sie beide in den Arm. Mein Telefon klingelte plötzlich auf und ich verließ gemeinsam mit meiner Tasche in der Hand das Klassenzimmer. Mamá rief an und ich nahm den Anruf natürlich sofort entgegen. "Edha komm nicht Nachhause." Sie atmete schnell ein und aus. Über ihre Aussage war ich sehr verwirrt. Warum sollte ich nicht Nachhause kommen, sie beschwerte sich doch immer darüber, dass ich zu spät kam. Sie schien so besorgt, am anderen Ende des Telefons. Ihre Stimme schien so hysterisch und voller Furcht. Ich hörte wir ihr Telefon zu Boden fiel. "Komm nicht Nachhause!" schrie sie nun und im Hintergrund hörte ich Sachen, die zu Boden fielen, auch einige brüllende Männer waren zu hören. Meine Atemzüge wurden schneller und die Panik machte sich in mir breit. "Wo ist sie?" hörte ich einen Mann sagen. "Du wirst unsere Tochter nie kriegen du Monster!" war das letzte was ich hörte. Ich wollte gerade ansetzen um etwas zu sagen und schon wurde das Telefonat beendet.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 26 ⏰

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