Kleines Vorwort:
Dieser Entwurf erzählt die Geschichte einer fiktiven paramilitärischen Einheit und die Geschichte zweier Brüder, die gemeinsam in diese Einheit eintreten.
Jegliche Kritik, sowie auch Fehler meinerseits dürfen selbstverständlich angemerkt werden, schließlich ist dies mein erster Versuch auf WattPad eine Geschichte zu verfassen und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.Prolog
Mein Vaterhaus wurde vor geraumer Zeit an einem kleinen Bach, der sich sachte durch Wald und Tal schlängelte, erbaut. Bedeckt von großen Eichenkronen, die sich weit über diesen Ort erstrecken, stellte dieses Haus welches durch die Arme meines Großvaters erschaffen wurde, mein Heim dar.
Ich entsinne mich an die frühen Tage, als mein älterer Bruder und Ich in das junge Dickicht flohen und erst zurück ins Heim kehrten, als unsere Kleidungen eher erdfarbend waren, als das sie farbig waren.
So viele alte und junge Erinnerungen hängen an diesem Haus, dessen einzige Anbauung ein alter, morscher Schuppen war, der Vaters Werkzeugkästen trocken aufbewahrte.
Jedenfalls war es das, wofür es Vater vorgesehen hatte. Kann ich mich noch an das Donnerwetter erinnern, als er merkte, dass der liebe Gott es regnen gelassen hatte und dadurch sein ganzer Kasten Rost angesetzt hatte, weil das Dach undicht war.Nun gibt es diesen Schuppen nicht mehr. Doch die Erinnerungen die ich habe werden ewigst in meinem Gedächtnis bleiben. Heute ist es das letzte Mal, dass ich dieses Haus sehe. Vielleicht auch das letzte Mal, dass ich meine Eltern sehe. Ein Abschied. Ein Abschied, der uns furchtbar schwer fiel.
"Und bist du dir wirklich sicher, dass du gehen möchtest? Reicht das Gepäck denn überhaupt?" fragte meine Mutter besorgt. Das war ihre eigene Art. Sie war ein nachdenklicher, besorgter Mensch, und erst recht wenn es um uns Söhne ging.
"Bitte passt gut aufeinander auf, hast du gehört, Ari?"
Ihr Blick setzte kurz fest an meinem älteren Bruder - Ari.Ein stämmiger Kerl, und auch wenn uns nur 2 Jahre trennen, weisen wir so viele Unterschiede auf. Er hat mehr Ähnlichkeiten mit meinem Vater. Er ist soviel größer als ich, bei weitem kräftiger und hat zwei Pranken eines Bären. Aber ob er jemals von seinen Händen gebrauch machen würde, mit der Absicht irgendjemanden Leid hinzuzufügen bezweifle ich sehr. Dafür ist er zu sehr meinem Vater ähnlich, einem ruhigen eher zurückhaltendem Menschen.
Nochmals ergriff ich die Gelegenheit und schaute tief in ihre wässrigen, grünen Augen, bevor ich sie in meine Arme schloss, mit dem schwerwiegenden Gedanken, dass es vielleicht das letzte Mal sein könnte, dass ich ihr in ihre Augen gucken konnte. Für eine lange Zeit.
Als ich mich umdrehte , und langsam meinen Weg zum Kraftwagen antreten wollte, spürte ich ein leichtes Ziehen am Ärmel meines grauen Mantels. "Petr, warte kurz." sagte sie, mit ihren Tränen kämpfend, während sie in die weinrote Jackentasche tauchte und hastig drin wühlte.
Sie trat mir näher, als ihre Hand wieder aus der Tasche hervortrat. Ihre Hand umgriff fest eine silberne Kette. Diese Kette war jene, die den Hals meiner Mutter umschloss. Eine filigrane, Kordelkette aus Silber, mit einer kleinen anhängen Rose, die sich um ein heiliges Kreuz rankte."Hier, meine Kette." sagte sie mir seufzend, als sie meine Hand nahm, sie öffnete, und die Kette in meine Hand platzierte. "Ich glaube es wäre der beste Zeitpunkt dir sie zu geben. Ich wüsste nicht, wann ich sie dir sonst geben sollte. Du kennst doch deinen Bruder. Für ihn gehört jeder Schmuck auf dem Schwarzmarkt." sagte sie lächelnd, doch sah man genau, dass ihr nicht zu lächeln zu mute war. Ihr Lächeln wirkte vom Kummer ergriffen, fast schon als große Mühe die sie erbringen musste, um diese Situation um jeden Preis aufzulockern.
"Sollte es euch schlecht gehen, oder sollte es passieren, dass ihr irgendwie kein Geld für Brot und Wasser habt, dann verkauf sie ruhig. Ich wär' dir nicht böse. Hauptsache ihr seid wohlauf.""Danke, Mutter." antwortete ich mit einer stark zitternden Stimme, während ich versuchte mir jegliche Trauer nicht anmerken zu lassen.
In diesem Moment traf mich wieder meine Unsicherheit. War es wirklich mein Schicksal, dass ich wirklich gehen sollte, in die weite Welt hinein?
"Petr, mein Junge." rüttelte es mich aus meiner Unsicherheit hinaus, doch diese tiefe, brummige Tonlage gehörte zu der unverkennbaren Stimme meines Vaters.
"Pass auf dich auf, ja? Keine Dummheiten."
Man muss es ihm lassen, er war nie der Mann vieler Worte, schon gar nicht, bei Verabschiedungen seiner zwei Söhne. Er war immer ruhig und sachte, erhob seine Stimme fast nie, jedenfalls nicht das ich mich daran erinnern könnte.Ich lächelte ihn an, als ich bemerkte, dass auch die eine oder andere Träne die Wange meines Vaters herunterkullerte und seinen großen, wolligen Bart befleckte. Das erste Mal, dass ich ihn weinen sah.
Es war ein Abschied, den wir haben gewollt. Doch plagen mich seitdem meine Gedanken. Diese Kette die ich um meine Hand gewickelt habe, die im Licht der Sonne funkelt, wird mich an diesen Tag erinnern. An die Tränen die meine Eltern vergossen und an das vor Trauer verzogene Gesicht meiner Mutter.
Ich lasse meinen Daumen noch einmal über das von der Rose umrankte Kreuz fahren. Nun besinnten wir uns auf unser Ziel der Reise, unser Weg auf der Suche nach Arbeit fing auf einer kleinen Landstraße statt.
Immer wieder schweift mein Blick aus dem Fenster, über die großen, weiten Kornfelder, die von der Straße nur durch Bäume, die in einer Reihe gepflanzt wurden, getrennt wurden.
Auf einmal überkam's mich, ich durchbrach die "Stille", die von dem Rattern des Motors gefüllt wurde."Ari?" fragte ich, mein Blick gebannt auf die Kornfelder, die in der Geschwindigkeit mit den Baumstämmen und den gelegentlichen aufkommenden Büschen verschmolzen.
Er machte einen Laut, der mir signalisierte, dass ich seine Aufmerksamkeit habe und zu sprechen anfangen konnte.
"Was erwartet uns nach der Fahrt?"
Er prustete. "Wohlfahrt." erwiderte er sarkastisch. Ich hatte sein dämliches Grinsen schon vor Augen. "Was glaubst du wohl? Arbeit natürlich. Ich habe einen alten Freund, der in Hrad wohnt, bei dem könnten wir zeitweise unterkommen."
Kapitel 1
"Wer nach Hrad kommt, sucht entweder Arbeit, Ärger oder beides." erklärte er, "Also was verschlägt die Gebrüder Kupól nach Hrad?"
Das war Ari's alter Freund. Ein schmieriger Mann, dennoch sehr aufgeschlossen. Ihn machte sein Charme aus, ein Sprecher, wie Ari sagen würde, ein jämmerlicher Schwätzer, wie mein Vater korrigieren würde.Mittlerweile war es Nachmittag, wir saßen an einem alten, eher schäbigen Tisch und aßen eine Mahlzeit. Ari rauchte nebenbei, wenn man dieses Stück Papier, welches an seinem Mund taktweise leicht orange aufglimmte, überhaupt Papirossa nennen konnte. Der Geruch, der sich im ganzen Raum verteilte, roch nach billigem Tabak und mit jedem Atemzug musste ich mir das Husten verkneifen.
"Also..." ergriff Ari das Wort und aschte im Aschenbecher ab, "Ich hoffe ihr seid bereit euch die Hände schmutzig zu machen." Er lächelte, es gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht.
"Eine gewisse Organisation wirbt für sich. Ihr Sold ist recht gut, wenn wir drei eintreten, sollten wir sogar noch etwas übrig haben, bei den Mietpreisen heute."Ari legte einen Prospekt mittig auf dem Tisch dar.
Sofort stieß mir das "SCHWARZFLÄGGLER", welches in großen Lettern auf der Kopfzeile gedruckt war, ins Auge.
"Die Schläger also. Sin' wir schon so weit gesunken, Ari?" Schwätzer, der mittlerweile stand, gab ihm Unmut zu verstehen.
"Setz dich, Matej." er schob den Prospekt zu ihn. Während er angestrengt versuchte, seine Papirossa nicht aus seinem Mund fallen zu lassen. "Gib mir die Chance mich zu erklären."
Schwätzer seufzte, sein Kopf sank in seine Hand, während ein Auge zwischen Mittelfinger und Ringfinger lugte.
"Die hohen Tiere bei den Schwarzflägglern zahlen gutes Sold.