Ich und Grandma deckten den Tisch auf. Gerade nahm ich das Brot und wollte es aufschneiden als meine Granny sich gegen du Stirn schlug und rief: „Oh nein! Das Marmeladenglas mit der Himbeermarmelade, die du so gerne hast, ist leer. Im Keller ist noch frische Marmelade. Würdest du sie holen? Der Lift ist so langsam. Da bist du schneller mit der Treppe. " Grandma klimperte mit ihren Augen. Schmunzelnd nickte ich und machte mich auf den Weg in den Keller, der bei diesem Haus ziemlich gruselig und mysteriös war, weil er schon so alt war. Vielleicht wollte Granny deshalb nicht in den Keller gehen? Das konnte ich jedenfalls gut verstehen, denn auch mir war mulmig zumute, doch für die Himbeermarmelade von meiner Oma tat ich alles. Sie schmeckte einfach himmlisch. Schon seit ich ein Kind war aß ich jeden Morgen und jeden Abend ein Brot mit ihrer Himbeer-marmelade. Von gesunder Ernährung konnte man hier nicht sprechen, aber ansonsten aß ich wirklich immer, besser gesagt fast immer, vernünftig.
Ich stieg die knarzende Kellertreppe hinab und ging geradewegs auf das Regal mit den Marmeladen und Säften zu. Schnell schnappte ich mir ein Glas mit Himbeermarmelade und wollte gerade wieder die Treppe nach oben steigen, als ich ein Buch mit dem Titel „Die berühmtesten Tänzerinnen der Weltgeschichte" erblickte. Mich interessierte die Geschichte des Tanzes sehr und außerdem dachte ich, ich würde Grandma eine Freude machen. Es weckte oft schöne Erinnerungen in ihr und Granny hätte wieder eine Abwechslung zu ihrem sonstigen, eher langweiligen Alltag. Ich hatte das Buch schon fast herausgezogen, als ich stolperte und die Fliese, unter der ich stand, sich leicht nach unten drücken ließ. Ich erschrak. Hatte ich etwas kaputt gemacht? Im selben Augenblick bewegte sich das Bücherregal und ein geheimer Raum erschien. Meine Augen weiteten sich. Erstaunt blickte ich mich um. In diesem mir unbekannten Zimmer hingen viele Bilder. Bilder einer jungen Frau. Sie war blond und hatte leichte Locken, grüne Augen und unzählige Sommersprossen zierten ihr Gesicht. Bilder von allen Seiten befanden sich dort. ein Bild zeigte nur die Augenbraue ein anderes die Hand und wieder ein anderes zeigte ihr Ohr. Unzählige Bilder dieser Dame waren zu sehen. Ich war geschockt. Ich kannte die Frau auf den Bildern. Ich kannte sie sogar ziemlich gut. Es war ich selbst! Ich stand wie versteinert vor den unterschiedlichsten Bildern. Mein Herz pochte bis zum Hals. Meine Hände zitterten so stark, dass mir das Marmeladenglas fast aus der Hand fiel. Fragen über Fragen quälten mich. „W-W-Wie kann das nur sein? Warum hat sie das getan?", flüsterte ich in die Dunkelheit. Es war ein Vertrauensbruch meiner Grandma gewesen. Ich hatte einen Kloß in meinem Hals. Einen sehr großen Kloß. Mit Angst und Wut zugleich dachte ich nach.
Viele Gedanken schwirrten durch meinen Kopf. Ich befürchtete, meine Grandma sei verrückt geworden und beschloss ihr nichts von meiner Entdeckung zu erzählen und sie zu fragen was das sollte. Ich wollte nicht wissen was dann passieren würde. Granny machte mir Angst. Schreckliche Angst. Sie war meine Oma! Wie konnte sie mir das nur antun? Sofort schloss ich die Geheimtür, und ging wieder zurück zu meiner Großmutter.
A/N
Sorry, dass es dieses Mal nur so ein kurzes Kapitel ist. Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen.
In welches Land würdet ihr super gerne mal reisen, oder welcher Ort gefällt euch am besten?
Wir lesen uns in vier Tagen, am 29.07, wieder.
Bye!
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Mein Schatten und ich
Mystery / ThrillerEleanor geht eigentlich nur in den ganz harmlosen Keller ihrer Grandma. Doch als sie dann ein Buch entdeckt wird alles anders. Eine Besichtigung die Eleanors Leben für immer verändern wird.