Sommer, Sonne, Sonnenstich

70 8 7
                                    

Es folgt eine kurze Fanfiction über Shadowhunters von @Kikichr  :)


Entgeistert starrte ich auf den Klamottenberg neben der Tür. Dort warteten 2 bereits auf gepustete Luftmatratzen, eine Kühlbox, 2 große Strandtaschen, ein regenbogenfarbener Wasserball und aus irgendeinem Grund ein großer Schwimmring in Entenform. Wir brauchten doch bestimmt nicht so viel Krempel für unseren Strandtag. Kopf schüttelnd hob ich das große Strandtuch an und spähte in eine der Taschen rein. Sonnencreme, ok die war durchaus Sinnvoll, mehrere Bücher, Zeitschriften, Feuchttücher, Wechselklamotten, Fernglas. „Ich hoffe ich habe alles",ertönte Magnus' Stimme plötzlich neben mir.
Verdattert drehte ich mich zu ihm um. „Was sollen wir denn mit dem ganzen Zeug", erkundigte ich mich, auf den Berg zeigend.
„Das brauchen wir alles", erklärte er mir enthusiastisch. „Wir haben uns doch auf einen ganz normalen Strandtag nach Mundie Art geeinigt. Und da Mundies nicht mit den Fingern schnippen können wenn sie etwas vergessen haben nehmen die direkt alles mit was sie evtl. brauchen."
„Warum brauchen wir zwei Luftmatratzen?"
„Falls wir beide gleichzeitig auf die Idee kommen damit in's Wasser zu gehen."
„Mehrere Bücher?"
„Na ja, eigentlich wollte ich nachher den neues Roman von Cassandra Clare lesen. Aber vielleicht ist mir später eher nach einem Krimi oder einen Thriller zumute. Daher habe ich von jedem Genre etwas eingepackt."
„Aha. Das erklärt dann wohl die verschiedenen Zeitungen. Lass mich raten Du hast Rätselhefte, Klatschzeitungen, die neueste Ausgabe von „Die beliebtesten Kesselrezepte", vermutete ich. „Habe ich etwas vergessen?"
„Der aktuelle Comicführer", murmelte er vor sich hin und wurde leicht rot.
„Du liest doch gar keine Comics",wunderte ich mich.
„Nein, aber Dein Bruder liebt sie und er hat doch bald Geburtstag. Da stehen alle Neuerscheinungen drinnen, mit einer kurzen Beschreibung. Ich dachte ich könnte ihm da welche raus bestellen."
Aww wie süß. Vermutlich verwandelten sich meine Augäpfel gerade in zwei blinkende Herzen. Wortlos drückte ich ihm einen festen Kuss auf seine weichen Lippen und packte mir eine der Taschen, eine Matratze und den viel zu große Schwimmring. Glücklich lächelnd nahm Magnus den Rest auf bevor wir gemeinsam unser Hotelzimmer verließen.


Ratlos musterte wir den Innenraum des vier Personen Aufzuges, dessen Türen sich gerade öffneten. Zu zweit würden wir da niemals rein passen. „Am besten fahren wir einzeln", schlug mein Freund vor. Seufzend nickte ich und ließ ihm de Vortritt. „Ich warte unten auf Dich, Liebling",rief Magnus mir durch die sich schließenden Türen zu. Selbst wenn ich alleine fuhr würde ich mit der überdimensionalen Ente niemals da rein passen. Seufzend wandte ich mich dem Treppenhaus zu. Natürlich hatte ich nicht so viel Glück dass die Tür sich automatisch öffnete. Wäre ja auch zu schön gewesen. Umständlich drückte ich die Klinke, mit meinem Ellbogen, herunter und versuchte die Tür auf zu ziehen. Was nicht so gut klappte wie ich es mir vorgestellt hatte. Ergeben ließ ich die Ente und die Matratze fallen um die Tür auf zu ziehen. Während mein Fuß die Tür auf hielt stellte ich die Tasche schon mal in's Treppenhaus und schmiss die Matratze hinterher, bevor ich die Ente vorsichtig durch den Türrahmen quetschte. Auf der anderen Seite sammelte ich schon leicht genervt alles wieder ein und begann mit dem Abstieg. Dem Engel sei Dank wohnten wir nur in der dritten Etage. Unten angekommen ging das selbe Spiel wieder von vorne los, diesmal allerdings mit einem grinsenden Magnus und diversen Hotelgästen als schadenfrohen Zuschauern. Wenigstens war der Haupteingang unseres Hotels breit genug dass ich ihn ohne Probleme passieren konnte.

Ich kam mir völlig lächerlich vor wie ich voll bepackt hinter Magnus den Weg zum Strand runter lief. Nebeneinander laufen war unmöglich ansonsten wäre niemand mehr an uns vorbei gekommen. Verlegen sah ich auf die Erde. So konnte ich die Blicke der, uns entgegen kommenden Menschen wenigstens ausblenden. Ihre Kommentare hörte ich leider trotzdem. „Guck mal was die alles mitschleppen." „Das manche Leute es auch immer übertreiben müssen." „Hast Du den Entenring gesehen? So einen möchte ich auch." Am liebsten hätte ich dem Kind, von dem die letzte Bemerkung stammte, diesen verdammten Entenring geschenkt. Was wollte Magnus bloß mit dem Ding? So langsam bereute ich meinen Vorschlag eines Magie freien Strandtages.
Schnaubend folgte ich meinem Freund zu zwei bequem aussehenden Liegen die rechts und links von einem gelb-blauen Sonnenschirm standen. „Sind das unsere?", erkundigte ich mich bei ihm um auf sein bejahendes nicken hin einfach alles fallen zu lassen. Von meiner demütigenden Last befreit blickte ich mich um. Der zum Hotel gehörende weiße Sandstrand war mit zahlreichen Liegegruppen mit dazugehörigem Sonnenschirm bestückt. Zwischen den Liegen gab es einen kleinen Hocker als Abstellmöglichkeit. Außerdem hatte jeder ein eigenes blaues Kissen. Ich wollte lieber gar nicht darüber nachdenken was der Spaß hier pro Tag kostet. Magnus war bereits damit beschäftigt unseren Platz zu dekorieren. Die Luftmatratzen wurden, sich überkreuzend, zusammen mit dem Entenreifen hinter dem Schirm drapiert. Anschließend kroste er in der Tasche dessen Inhalt ich vorhin nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte und zog doch ernsthaft eine kleine blaue Tischdecke hervor, die er über den Hocker drapierte. Strahlend lächelte er mich an und erklärte mir dass er sich vorher extra die Bilder im Internet angesehen hat, damit alles farblich zusammen passt. Das erklärt dann wohl auch die neuen gelben Strandtücher, die perfekt zu dem Schirm passten. Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Ich wusste wirklich nicht warum mich seine extravaganten Aktionen immer noch verwunderten. Nach vier Jahren Beziehung sollte ich mich doch an die kleinen, liebenswerten Eigenheiten meines Hexenmeisters gewöhnt haben. Und doch schaffte er es immer wieder mich zu überraschen. Gerade packte er ein Batterie betriebenes oder in seinem Fall vermutlich Magie betriebenes Radio aus das er ebenfalls auf dem Hocker platzierte, gefolgt von einer kleinen Blumenvase mit einer gelben Rose. Lächelnd warf ich mein Handtuch über die Liege, warf mein Buch hinterher und fischte die Sonnencreme aus der Tasche. Magnus bot sich mit einem breiten, anzüglichen Grinsen sofort an mich ein zu cremen.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 30, 2021 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Wattpad Lagerfeuer - Kurzgeschichtensammlung (german)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt