Nachdem sie meinen eigentlichen Namen ausgesprochen hatte, war ich komplett verrwirrt.
"Verzeihung? Woher... Also... wie?", stammelte ich."Nun ja sie sind doch Abenteurer", sprach mein gegenüber.
"Seid langem nicht mehr. Aber bisher wusste das niemand hier außer der Direktor"
"Ich habe halt meine Quellen", entgegnete sie mir.
Nur der Direktor wusste von meiner wahren Identität. Hatte sie ihn bestochen? Woher wusste sie von meiner Vergangenheit? Schon vor Jahren habe ich das Abenteurer dasein abgelegt und mich dem Unterrichten gewidmet.
"Also? Wie sieht es aus? Sind sie dabei?", fragte mich die Dame.
"Da muss ich sie wohl enttäuschen, ich gehe auf keine Abenteuer mehr."
"Aber wieso? Sie waren der beste der Welt. Museen haben sich darum geprügelt wer ihre Entdeckungen ausstellen durfte und die Presse hing ihnen an den Lippen? Wieso haben sie aufgehört?"
"Ich denke wir kennen uns nicht lange genug das ich ihnen das anvertrauen möchte. Fakt ist das ich aufgehört habe und nicht plane zurückzukehren."
"Ich bin nicht den ganzen Weg aus Barcelona nach Amerika gereist nur um direkt abgelehnt zu werden!"
Fast richtig geraten, sie kam also aus Spanien
"Denken sie nur mal nach wie viel Ruhm sie ernten könnten! Sie wären wieder berühmt! Jeder würde sie feiern. Ich sehe schon die Titelblätter der Zeitungen vor mir. 'Der lang verschollene Doktor Rodriguez ist zurück'. Wäre das nicht toll?"
Da hatte sie einen Wunden Punkt getroffen.
"Ich bin nichtmehr berühmt. Niemand hat je an mich geglaubt. Denken sie, irgendjemand hat nach mir gesucht als ich verschwunden bin? Nein! Keiner hat sich für mich interessiert!"
"Natürlich hat man das!"
Sie reichte mir eine Ausgabe der New York Times.
"Wir fragen Amerika: Wo ist der Prof?!", stand in Großbuchstaben auf der Titelseite.
Darunter ein Bild von einem Mann in seinen dreißigern. Seine gold-blonden Haare schauten unter seinem sandfarbigen Hut heraus und mit einem schiefen Grinsen hielt er eine marmorne Büste in die Kamera.Dieser Mann war ich.
"Sehen sie, man hat nach ihnen gesucht!", wirft mir mein gegenüber an den Kopf, "Und jetzt hören sie auf die Rolle eines alten Mannes mit gekränktem Ego zu spielen, die Welt braucht sie. Ich brauche sie!"Ich war verblüfft. All die Jahre habe ich im Glauben gelebt nix bedeutet zu haben, und jetzt erfahre ich das Gegenteil! All die Zeit war ich so dumm. Ich spüre wie das Selbstvertrauen in mir wächst.
"Nein. Und dabei bleibt es."
"Ihr ernst? Ich bin so weit gekommen! Und sie geben einfach auf?! Ich bin enttäuscht. Ich hätte mehr von ihnen erwartet. Vielleicht sind sie einfach nur ein Greis"
Sie stand auf, nahm sich ihren Hut und würdigte mich noch einen letzten Blickes, dann knallte sie die Tür zu und ich war wieder allein.
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The Professor
AdventureSie reichte mir eine Ausgabe der New York Times. "Wir fragen Amerika: Wo ist der Prof?!", stand in Großbuchstaben auf der Titelseite. Darunter ein Bild von einem Mann in seinen dreißigern. Seine gold-blonden Haare schauten unter seinem sandfarbigen...