Am nächsten Tag schlich sie um Mitternacht unbemerkt aus dem Haus und rannte mit ihrem Rucksack (den sie vorher schon gepackt hatte) zu dem naheliegenden Wald, wo sie früher mit ihrer Mutter gespielt hatte. Eiskalt lief es ihr den Rücken hinunter von Spannung, Angst und Nervosität. Jetzt zog sie die Jacke noch enger, denn es wehte ein kalter Wind und leider regnete es auch. Schließlich hielt sie abrupt an, denn die Erwartungen wurden größer. „Was ist, wenn das nur ein Streich war? Ach was, natürlich ist das kein Streich, denn das ist ja die Schrift von meiner Mutter", dachte und überzeugte sich Amanda. Lautlos schaltete sie die Taschenlampe an und schlich mutig Schritt für Schritt langsam in den Wald hinein. Je weiter sie ging umso mehr pochte ihr Herz schneller und der kalte Schweiß von ihrer Stirn vor Angst tropfte schnell auf den Waldboden. Eine Ewigkeit später hatte sie fast gefühlt den ganzen Wald abgesucht und rasch wurde ihr mulmig zumute. Eine aufregende Angst kam in ihr auf. Plötzlich und unerwartet rief eine Stimme in ihr, dass sie fast da ist, aber sich nur noch ein bisschen nach rechts bewegen musste. Schließlich trieb sie dieser einzige Hinweis so an, dass sie wie auf einmal in Blitzgeschwindigkeit nach Osten stürmte (mit dem Rucksack immer noch am Rücken und die Taschenlampe in der Hand), weil sie früher mit ihrer Mutter ein Baumhaus gebaut hatte. Das war ihr Erkennungszeichen und da wusste sie wo es lang geht. Nach circa 250 Meter und dann 20 Minuten später (hatte länger gedauert, wegen Dunkelheit) was sie jetzt sah vor dem Baumhaus war fabelhaft, gigantisch und bezaubernd. Vor Aufregung sackten ihre Beine zusammen und sie fiel zu Boden.
Gefühlt eine Stunde später kam sie langsam zu bewusst sein. Da wusste sie, wo sie war und zwar in dem Baumhaus von ihre toten Mutter und ihr. Langsam öffnete sie die Augen weiter und bemerkte dass sie in der kleinen gemütlichen Küche war. Aber irgendwie sah der Raum auf einmal ganz anders aus. „Wo war eigentlich dieses schwarz-grüne Fabelwesen, dass sie hierein getragen hat?", überlegte das kleine Mädchen. Auf einmal rumste es laut und Amanda schreckte hoch. „Bleib einfach liegen", rief eine Stimme, die wahrscheinlich gegen etwas getreten war, „Ruh dich aus!". Der Klang wirkte bezaubernd und beschwichtigend zugleich. Da ging es dem Mädchen besser und die Angst war wie weggeblasen. Sie fühlte sich bei dieser Person oder diesem Lebewesen so wohl und irgendwie kam Amanda diese Stimme vertraut vor. „Was ist mit mir gestern passiert?", piepste Amanda voll Neugier und Erwartung. „Gestern?", antwortete das Fabelwesen lächelnd, „du hast eine Woche geschlafen! Du bist, als du mich sahst, in Ohnmacht gefallen und hast bis jetzt geschlafen." „Oh Gott, so lange?" dacht sie nach. Doch dann kam ihr wieder die eigentliche Frage in den Kopf, welche sie dem Geschöpf stellen wollte, aber da begann sie oder er schon wieder zu reden an „Ich weiß, dass du dich fragst wer ich bin und woher ich komme." „Woher wusstest du das?" fragte Amanda. „Eins nach dem anderen", flüsterte der Außerirdische beschwörend, „es fing vor ungefähr zwei Tausend Jahren an." Auf einmal veränderte sich den Raum und sie war in einem Wald. „O... K... A... Y? ..." stotterte das verblüfte Mädchen, „Was ist hier los?" „Wenn man eine Geschichte erzählt, landest du zum Beispiel in einer Dimension", erklärte das Fabelwesen, „und jetzt hör zu!" So lauschte sie jetzt was das Geschöpf zu erzählen hatte: „Vor ungefähr 2000Jahren hatte es angefangen. Es begann mit einer Frau namens Hulie. Ihr Name bedeutete Wünsche zu erfüllen und in der Tat konnte sie das. Da sie immer an Magie glaubte wünschte sie sich, dass die Hälfte der Welt zu einer Fantasiewelt würde und somit passierte es auch, aber auch eine Kleinigkeit war wichtig! Mehr als 1000 Menschen würden die Fantasiewelt zerstören. Hulie stimmte ein und wurde ein großartiger Heerscher. Sie benannte die bezaubernde Welt: die traumhafte Magila.So entstand es und zum Glück bin ich ein Teil davon genauso wie deine Mutter."
Jetzt lag die erstaunte Amanda wieder in dem Bett von ihrem schönen Baumhaus und eine kleine Träne kullerte über ihre leuchtenden Augen von Faszination. „Wie heißt du?", flüsterte sie immer noch benommen. „Salogo", antwortete das Fabelwesen, das so aussah wie ein Stier. Er setzte sich neben dem Kind hin, die ihn fester an sich zog. Vor Freude und Angst kamen ihr noch mehr Tränen und sie fühlte sich sehr stark geborgen und sicher bei ihm, als wäre es ihr eigener Bruder. Sie hatte sich nämlich schon immer einen gewünscht und gerade war ihr so, als ob ihr Wunsch endlich von jemandem gehört wurde und den richtigen Moment gefunden hatte. Das war so ein schönes Gefühl, aber bald löste Salogo sich aus der Umarmung heraus und sprach schnell: „Was ist alles in deinem Rucksack, müssen wir uns beeilen" „Proviant, eine Regenjacke und eine Taschenlampe. Warum denn ?" „Weil wir uns auf den Weg zur traumhaften Magila machen werden. Stell keine Fragen, sonst bringst du mich aus dem Konzept, außerdem wollen wir ja nicht zu spät ankommen. Zusätzlich bitte ich dich darum, dass du immer das tust was ich dir sage. Verstanden?", teilte er mir geduldig mit. Daraufhin nickte Amanda nur und nahm einen Bissen von ihrem Brot. „Dann kann es ja jetzt los gehen", rief der Stier erfreut. Zuerst ging es nur geradeaus durch den Wald, schließlich mal nach rechts oder links. Als sie dann den Forst hinter sich gelassen hatten, standen sie auf einer hellgrünen, riesen großen Wiese. Die Zeit war viel zu schnell rum gegangen und deswegen war es schon Abend. Deshalb schlug Salogo gerade sein Zelt auf und sie legten sich schlafen. Zum Glück war genug Platz da und so konnten beide sich ausruhen. Am nächsten Morgen weckte er sie so früh, dass die Sonne gerade aufging. „Müssen wir jetzt schon weiter?", maulte Amanda nach dem schnellen Frühstück. „Ja, denn wir sind sogar ein bisschen spät dran und deine Mutter erwartet dich schließlich. Bestimmt willst du sie so schnell wie möglich sehen und deswegen beeilen wir uns so sehr." Daraufhin wurde Amanda weiß wie eine Wand und sagte auch nichts mehr. Ihr Kopf dröhnte stark, weil ihr viele Fragen im Kopf herum schwirrten, aber sie versuchte es zu verbergen. Das kleine Mädchen und der weise Salogo packten ihr Zeug zusammen und liefen mit großen Schritten weiter. Nach einer Weile, als sie die Wiese hinter ihnen lag, erschien auf einmal ein glänzender See vor ihren Augen. Als sie kurz vor dem Weiher ankamen, sprach der Stier, Zauberworte aus, die Amanda natürlich nicht verstehen konnte. Plötzlich wurde das dunkelblaue Wasser heller zu einem fast weißen See. „Muss ich das verstehen?",fragte das ahnungslose Kind sich, aber trotzdem wusste sie, dass sie es gleich erfahren würde. Unerwartet kamen eine Art Menschen aus dem See heraus und das verwirrte Amanda umso mehr. Sie alle drei hatten blonde Haare und hatten lila Umhänge an. Ihre Flossen waren grün-rot. „Waren dass überhaupt Flossen oder Fischschwänze?", lenkte Amanda sich von einem ganz wichtigem Thema ab. „ Wer oder was sind sie?", fragte sie daraufhin sichtlich panisch. „Dass erfährst du jetzt", lachte Salogo über ihre Besorgnis. „Wir stellen uns erst einmal vor. Wie du es ja wolltest, liebe Amanda", begann eines dieser Wesen, „Ich heiße Sila und" Schließlich zeigte sie zu einem ruhigen Mädchen hin und erläuterte: „Sie ist Jara und die da hinten heißt Sala und ist die Schwester von Salogo. Wir sind Nixen und wollen bzw. dürfen wir dir gar nichts tun." Da blickte sie Amanda betroffen an. Jetzt wo dies geklärt war und das zu verwirrte Mädchen die Welt nicht mehr verstand, erklärte Salogo es ihr im Klartext: „Sie bringen uns zu dem See zu der Fanatasiewelt, denn der Weiher ist das Portal dorthin." Nun schaute Amanda nicht mehr so verdutzt und ging in das eiskalte Wasser was auch der Stier tat. Die Nixen zogen sie an der Hand weiter und schneller zur traumhaften Magila, aber bald tauchten sie auch wieder auf. „Sind wir schon da?", fragte Amanda verwundert, denn sie dachte es hätte länger gedauert. Zur Antwort schüttelte Sila genervt den Kopf und sagte: „Wir haben nicht mehr so viel Zeit Salogo! Wieso genau sie? Sie versteht doch überhaupt nichts und wir brauchen einen starken Kämpfer. Nur weil sie Nathalies Tochter ist müssen wir ja nicht unbedingt sie nehmen." „Beruhige dich erst einmal und du weißt es selber, bei dir anfangs war es auch nicht besser. Außerdem wird sie schon wissen wer der Beste ist und wer nicht. Sie ist ja nicht umsonst unsere Königin. Dein Auftrag war nur, uns schneller hinzubringen und jetzt ist halt kurz was dazwischen gekommen." Bei dem Wort „Königin" horchte Amanda auf. Ein ganzes Jahr dachte sie ihre Mutter wäre gestorben und jetzt auf einmal erfuhr Amanda, dass sie sogar eine Königin war. Gerade eben schwammen Sila, Jara und Sala einfach wieder zurück. „Wartet doch bitte", flehte Salogo sie an, bevor sie fast weg waren. „Warum?", entgegnete Sila schnippisch. „Weil wir euch brauchen", sagte er. „Ach, jetzt auf einmal", erwiderte die Meerjungfrau zickig. „Jetzt komm schon, sei doch nicht so zickig. Wenn wir den Auftrag nicht erfüllen, passiert bestimmt etwas ganz schlimmes. Also ich und Jara werden nicht wegschwimmen. Oder?" „Ja", piepste die Feige kleinlaut. „Na gut. Ihr habt ja recht. Aber Salogo erklärt Amanda alles." Daraufhin seufzte er laut auf vor Erleichterung und setzte sich auf den Boden hin. „Wie die Welt entstanden ist, habe ich dir vorhin schon erklärt, erinnerst du dich?", begann der Stier. Sofort entgegnete Amanda „Natürlich so dumm bin ich nun auch wieder nicht!" „Na toll und jetzt weiß sie alles besser", maulte Sila rum.„Jetzt hört auf okay? Es geht um viel wichtigeres! Sila du bist jetzt still oder es setzt was. Und du Amanda hörst mir einfach zu". Nachdem sich alle wieder etwas beruhigt hatten, fing Salogo noch einmal von vorne an" Falls du es schon weißt, sind wir durch eine sogenannte „Tür" geschwommen die vom Weiher in diese Welt uns geleitet hat. Das nennt sich jedoch ein Portal! Du konntest einfach so hindurch gelangen, weil du schon ein Halbfabelwesen bist. Wenn wir bald auf deine Mutter antreffen, wirst du sehen, dass ihre wahre Gestalt auf der Erde verborgen blieb. Aber mehr wird sie dir und über eure Familie erzählen. Das ist nämlich nicht meine Aufgabe. Wir sind hier eigentlich nicht in deiner bzw. unseren Welt sondern das ist ein Zwischenstopp." „Und wo sind wir jetzt genau?", wollte das Mädchen wissen. „Na ja eigentlich im Weltall, aber wärst du ein kompletter Mensch wärst du schon tot." „Wir befinden uns zwischen deiner Welt und dem Planet Magila, da, wie ich bereits erläutert habe, deine Mutter die originelle Welt, in zwei geteilt hat", erläuterte Salogo. „Und was machen wir jetzt?", grübelte Amanda weiter." Folg mir einfach!", gab der Stier die Anweisungen weiter. Amanda setzte sich, als ein Zeichen kam auf den Stier drauf und schon bald kamen sie in der Welt an.
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Die Träumerische Geschichte
FantasyAmanda, ein junges Mädchen findet heraus, dass ihre Mutter doch lebt. Zusätzlich zu dem spannenden Ereignis, muss sie eine andere Welt vor den unheimlichen Bösen beschützen und retten, obwohl sie sich nicht auf eine Seite stellen möchte. Was soll si...