Kapitel 1.

23 2 0
                                    

Ich zählte die Sekunden, während ich durch kalte lange und farblose Gänge lief.
Jeder Schritt von mir nacheinander.
Verfolgt von zwei Menschen auf jeder Seite.
Die Hände vorne in fesseln und meine Kurven umhüllt mit weißen Gewand.
Hinter jeder Tür hörte ich schreie, Gehämmer sowie auch merkwürdige kratz Geräusche.
Später an einer Art Kreuzung von Fluren sah ich Julien.
Er stand fünf Meter weiter entfernt hinter einer Glastüre, welche ebenfalls in einem anderen Gang führte.
Er blickte zu mir rüber und trug eine Zwangsjacke.
Hinter Ihm standen nicht nur zwei nein sondern gleich drei weitere Männer, welche hier in der Irrenanstalt arbeiteten.
Angeführt von zwei Polizisten.
Sein Gesicht zeigte keinerlei Mimik. Wirkte kalt und mir gegenüber distanziert.
Jedoch behielt der Mann den ich liebte trotzdem noch den Augenkontakt mit mir.
Musterte mich ab und blieb dabei an meinem Bauch hängen.
Er ragte herraus in form von einer kleinen Kugel.
Noch garnicht groß doch erkennen konnte man meinen Babybauch schon. Vor allem wenn ich mit meiner Hand die Wölbung abfuhr und zärtlich drüber strich.

Vor einer eisernen Tür angekommen schloss einer der Fachleute sie mir auf.
„Hier sind wir wieder. Ihn Ihrem kleinen Zuhause.", entgegnete mir ein Afroamerikanischer Mann und behielt dabei weiterhin den abstand zu mir.
Sein Bart hatte schon weiße Bartstoppeln und seine Stirn runzelte sich sobald ich stumm an ihm vorbeilief.
Die Wände waren Kalkweiß und in einer Ecke des Raumes befand sich ein metal Bett.
„Wollen sie denn diesmal nichts Sagen?",hackte der Mann nach.
Während ich ihn anstarrte zerrte sich in keiner weise irgendeine Mimik an mir.
Nein, ich blieb stumm.
So wie ich es schon seid verdammten 14 Tagen es tat.
„Wie sie wollen.", schnaufte er daraufhin entnervt und verschloss wiedermal die Tür hinter sich.



(Rückblende.)
„Miss Clark sie sind verhaftet wegen Körperverletzung auf öffentlicher Straße, dazu beschuldigt man sie den versuchten Mord an William Clark."
Wie der Wachmann diesen Namen aussprach stellten sich sämtliche Nackenhaare bei mir auf.
Der Name meines Großvaters William Clark.
Einer der Menschen von den ich hoffte, das er schon längst in der Hölle schmorte.
Plötzlich waren alle Augen auf mich gerichtet.
„Ich wusste, dass diese Frau doch Krank ist. So hat sie es bei mir auch versucht! Einmal Mörder immer ein Mörder!", fauchte diese verzweifelte Furie und blickte dann hilfesuchend und mit Mitleid umseht nach Conan.
„Beruhig dich Olivia. Immerhin ist sie krank."
„Damit rechtfertigst du ihre Tat?!",sprang sie auf und wedelte dabei mit den Händen in der Luft herum.
„Das hat sie mir angetan!", schrie sie und schlug dabei ihren Rollkragen hinunter.
„Wie oft muss ich denn noch beweisen das sie verdammt nochmal in die Klapse gehört! All die blauen Flecke! Dazu das sie noch meinen Armen Julie manipuliert hat!"
Ihren verdammten armen Julie?!
„Das wird immer noch vor Gericht entschieden!", ermahnte der Wachmann diese Hure und legte die Handschellen um meine Knöcheln.
Währenddessen krempelte sie ihren Stoff am hals hoch unf verdeckte die blauen Flecken wieder.
Meine Augen fixierten dann wie das eiserne Metall meine Haut umklammerten.
Dabei immer diese Blicke von Conan die auf mich wanderten.
Wieso ausgerechnet er?
Wieso muss ausgerechnet mein Vergewaltiger hier sein!
Schon schlimm genug was mit Julien ist, welcher immer noch vor sich hin vegetierte.
Doch allein beim Anblick dieses Bastards lief es mir Kalt den Rücken hinunter.
Er hat mir meine Ehre geraubt und sich gegen meinen Willen an mir vergangen!
Das er sich überhaupt traut sich hier blicken zulassen.
Allein durch seine taten müsste er eigentlich schon längst hinter Gittern sitzen.
Doch bei meinen Aussagen vor Gericht wurde ich nicht mal ansatzweise ernst genommen.
Dann schaute ich in Richtung Julien.
Seine Augen Pech schwarz und sein Blick das einer Versteinerung ähnlich. Bis er meinen Blick erwiderte und seine animalisches gelecktes Lächeln zum Vorschein kam.
_____

Wie aus dem nichts klopfte es an eine Art Metall.
Das Gehämmer war kaum zu überhören, raubte mir somit meine Halluzination und im nächsten Moment nahm ich meine Realität wieder war.
„Clark."
Nur gedämpft und leise.
„Miss Clark das Frühstück."
Dann ein Knall und der Afroamerikanische Mitarbeiter schob mir mein Tablett unter der metallischen Tür hervor.
Mein Essen rutschte über die Fliesen bis hin zu meinem Bett wodurch es von einer Fußstütze gestoppt wurde.
„Ich komm jetzt rein. Ich hoffe das es ok für sie ist."
Er wartete einen Augenblick bevor er schließlich die Tür aufschloss.
„Hoffentlich schmeckt es Ihnen.",erwähnte er und führte dann ganz neugierig und meinen Blick folgend, ,,Schmeckt es ihnen denn?", fort.
Doch wieder blieb ich stumm.
Neigte meinen Kopf und schob mir einen Esslöffel Haferbrei in den Mund.
„Hmm," schnaubte der Mann.
„Versteh schon sie wollen anscheinend immer noch nicht reden.", murmelte er weiter vor sich hin und drehte mir den Rücken zu.
Beim genaueren betrachten fiel mir ein, dass ich immer noch nicht seinen Namen wusste.
„Na dann will ich sie nicht weiter stören.",sagte er und schloss die Tür.
„Wie ist ihr Name?"
Er hielt sie abrupt auf.
„Mein Name?"
Ich nickte.
„Amari. Und sie?"
„Ella."
Amari grinste und ließ mir ein schmunzeln über die Lippen fließen.
„Ein sehr schöner Name."
Dann ein breiteres grinsen seiner Seite aus als meine Wangen wenig erglühten.
„Na dann lass ich sie aber wirklich wieder in ruhe."
„Sie können mich dutzen.",erwähnte ich noch schnell bevor er die Tür schloss.
Dann drehte er sich noch ein letztes Mal um ,,Wenn du was brauchst ruf nach mir. Du weißt ja jetzt meinen Namen.",bot er mir an und seine fürsorgliche Art verschwand nachdem er den Raum verließ.



„Wir haben F20 von einer gewaltsamen Tat gegenüber Mitarbeiter! Ich wiederhole..!"
Nur träge und gedämpft wiederholte ich die Worte in meinem Gedächtnis. Dabei fühlte es sich fast so an, als könnte ich seit Tagen wieder durchschlafen.
Nur leider nur Fast bis ich durch meinen Augenliedern Rot gefärbtes Licht erkannte.
„Ich wiederhole! Der Patient versucht auszubrechen!"
Dazu noch der unüberhörbar Knall der durchs Gebäude rauschte und mir den Schlaf raubte.
Dabei das plötzlich auftauchende Sirenengeheul und ich war hell wach als hätte jemand mir kochheißendes Wasser ins Gesicht gekippt.
„Ich will hier raus!", hämmerte eine Frauenstimme hinter einer Tür nur ein Zimmer gegenüber von meinem.
„Wir werden alle Sterben! Wir werden alle Sterben!", jubelte eine weitere Stimme weiter weg von mir zu hören.
Wieso Sterben?!
Doch außer rotes Licht und verrückt gewordene Stimmen konnte ich nichts weiteres wahrnehmen.
„Wir brauchen Verstärkung!", schrie einer der Wachmeister und ran an meiner Tür vorbei.
„Stopp warten sie!"
Doch der Wachmeister rann weiter an mir vorbei.
Bis jemand anderes auftauchte.
„Ella!"
Ich blickte weiter links durch den kleinen Schlitz an meiner Tür und erkannte Amari.
„Was ist hier los?!"
„Ein Patient ist ausgebrochen und stiften wohl große Unruhe."
„Ein Patient?! Was für einer?"
„Darf ich dir nicht sagen."
„Amari bitte!"
Doch außer ein mitleidendes Schmunzeln bekam ich keinerlei Antworten.
„Verdammt Amari! Lass mich hier nicht allein!", hämmerte ich verzweifelt gegen die Tür als er gerade weiter wollte.
Dabei blieb er wenige Sekunden stehen. Drehte sich zu mir um und fuchtelte hektisch an meiner Tür herum.
„Bleib bloß an meiner Seite!", ermahnte er mich und zerrte mich aus meinen Raum heraus.
Durch die Gänge konnte ich jede Hilfeschreiende sowie auch durchgedrehte Stimme kaum überhören. Meine Ohren dröhnte schon von der Lautstärke die hier herrschte.
Doch mein pochendes Herz drohte vor Adrenalin zu platzen als ich ihn sah.
Amari blieb stehen und nahm die Hände hoch.
Dabei zögerte ich keine Sekunde länger und tat das gleiche als er seine Pistole auf uns richtete.
Dabei wieder dieses dreckige und animalische grinsen was er jedesmal dann aufsetzte, wenn er mich sah.

Ein Blutiges Geheimnis Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt