Kapitel 2

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Dorcas Meadowes

Es war der 6. Dezember und ich lag im Bett, nicht in meinem, sondern in Marlenes. Ich war nervös und konnte nicht schlafen, also meinte sie ich könnte mich ja zu ihr legen. Das Ganze war schon einige Stunden her. Mein Geburtstag war vermutlich in ein paar Minuten und bis dahin werde ich vermutlich auch nicht mehr einschlafen können. Ich griff nach Marlenes Uhr, welche auf ihrem Nachttisch lag, es war eine kleine filigrane silberne mit schwarzem Ziffernblatt. Durch das Mondlicht hindurch las ich 11:51 ab. Neun Minuten noch. Dann war ich volljährig. Dann würde ich meinen von meiner Seelenverwandten, oder meinem Seelenverwandten erfahren. Mir war immer klar gewesen, dass die Personen, in die ich mich verliebe, nicht immer männlich sein werden. Ich hatte damit abgeschlossen.

Anders als Sirius. Dieser hat mir letztlich tatsächlich sein Handgelenk gezeigt, ‚Remus' stand dort. Sirius hatte besonders Angst seine Freunde dadurch zu verlieren, ich konnte es nachvollziehen, ich fühle mich genauso, gerade da Marlene und ich uns so nah wie noch nie standen. Ich weiß nicht, ob sie es verstehen würde. Vermutlich nicht. Es war vermutlich nicht gerade hilfreich, dass ich das Gefühl habe mich gerade in sie zu verlieben. Na ja, es wird schon alles gut ausgehen, solange der Name auf meinem Handgelenk, der eines Kerls ist. Sonst mach ich einfach das gleiche wie ich bei Sirius gemacht hatte. Es mit Make-up abdecken.

Er kam seit seinem Geburtstag alle paar Tage zu mir und hab es ihm übermalt. So werde ich es auch bei mir machen müssen. Die Vorstellung war nicht ideal, jedoch besser als meine Freunde zu verlieren.
Ich sah zum Dach des Himmelbetts fing leise an zu lachen, „Warum immer ich?", flüsterte ich. Schwarz, weiblich, und bisexuell, in eine weitere unterdrückte Gruppe, habe ich nicht mehr reingepasst?

Ich sah erneut auf die Uhr 11:57, es war bald so weit. Meine Gedanken drehten sich nur darum, wessen Name gleich auf meinem Handgelenk auftauchen würde. Ich hoffte mir würde es nicht wie Sirius gehen, nicht nur ein Partner desselben Geschlechts, sondern auch noch aus der direkten Freundesgruppe. Es würde mich umbringen. Ich zog die Decke höher und fester um mich. Auf jeden der Unbesorgt auf seinen 17 Geburtstag hin fieberte war ich eifersüchtig. Ich hätte keinerlei Probleme, wenn ich hetero wäre, wenn ich nicht Schmetterlinge im Bauch hätte, wenn mir ein gewisses Mädchen zuzwinkert.

Falls es tatsächlich dazu kommt, dass der Name weiblich ist, befolge ich einfach Sirius Plan, wir- Mein Gedankengang wurde unterbrochen.

Glocken schlugen. Es war Mitternacht. Somit der 7. Dezember. Somit mein Geburtstag. „Fuck", flüsterte ich. Es war die Stunde der Wahrheit.
Langsam zog ich meinen Arm unter der Decke hervor. Ich wollte es nicht wissen und gleichzeitig, konnte ich es kaum erwarten. Ich schluckte und zählte im Kopf bis 3.

1

2

3

‚Marlene'

„Scheiße", sagte ich, anscheinend etwas zu laut, „mhm?", machte Marlene neben mir und bewegte sich im Halbschlaf. „Alles gut", flüsterte ich und strich ihr beruhigend über den Arm. Das war knapp, ich habe es selbst noch nicht ganz realisiert und sie hätte es schon fast gesehen.

Wow, da stand tatsächlich der Name. Ich strich mit dem Finger über die Schrift. Würde dies nicht auch heißen mein Name würde auf ihrer Haut auftauchen? Nein, ich sollte mir keine Hoffnungen machen, denn falls es doch nicht eintritt, würde es alles nur noch schlimmer machen. Meine Augen fingen an zu tränen. Nein, ich darf, dass alles nicht zulassen. Ich muss was dagegen tun.
Ich wischte mir die Tränen weg. Ich kann es nicht zulassen, dass das jemand sieht, dass jemand sieht, was dort steht.

Vorsichtig zog ich die Decke bei Seite und stand auf. Ich tapste vorsichtig ins Badezimmer und schaltete dort das Licht an. Am Waschbecken stand mein Make-up. Vorsichtig nutzte ich es, um den Namen zu verdecken. Niemand würde davon erfahren. Anschließend legte ich einen Zauber darauf, um es davor zu schützen zu verschmieren, oder abzugehen und band mir eins meiner breiten Armbänder zusätzlich um. Bevor ich den Raum wieder verließ, sah ich in den Spiegel.
Ich war jetzt 17.
Volljährig.
Ich sah scheiße aus.
Meine Augen sahen so aus, als hätte ich seit Jahren nicht mehr geschlafen und meine Haare sind zum Teil aus meinem Bonnet gerutscht.
Ich wusch mein Gesicht kurz mit Wasser und setzte mein Bonnet neu auf.
Besser sah ich nicht gerade aus, jedoch fühlte ich mich immerhin ein wenig besser. „Alles wird gut." Sagte ich zu meinem Spiegelbild, bevor ich zurück ins Bett ging, in der Hoffnung einschlafen zu können.

„Aufstehen" hörte ich dumpf jemand rufen, als ich wach wurde. Stechend helles Licht strahlte in den Schlafsaal, sodass ich die Augen zu kniff.
Ich schien heute Morgen tatsächlich nochmal eingeschlafen zu sein und wurde nun von meinen Freundinnen geweckt.
„Guten Morgen, Geburtstagskind", sagte Marlene und setzte sich auf den Rand des Bettes. Die anderen Mädchen standen um das Bett herum, sie waren alle schon angezogen. Langsam gewöhnte ich mich an das Licht und murmelte „Morgen". Ich gähnte. „Alles gute zum Geburtstag", sagten sie im Chor und ich war unfassbar froh, dass sie nicht angefangen haben zu singen.
„Danke", sagte ich und nahm ein kleines Geschenk entgegen, welches mir Marlene reicht, „Hier, ich dachte ich gebe sie dir jetzt, dann kannst du sie gleich tragen."
Ich öffnete das kleine Paket und fand ein Paar Ohrringe vor, sie waren welche zum Durchziehen, mit je einer Goldenen dünnen Kette, an deren Ende eine schwarze Kugel hing. Ich hatte schon seit Wochen darüber geredet, dass ich solche gerne hätte, jedoch hatte ich nicht damit gerechnet tatsächlich diese zu bekommen. Ich zog Marlene in die Arme. „Die wollte ich unbedingt haben. Ich könnte dich gerade küssen, Marlene." Ich spürte die Hitze in meine Wangen, als ich realisierte, was ich eben gesagt hatte. Ich löste mich von ihr. „Heb' dir das lieber für den auf, der auf deinem Handgelenk steht", sagte sie. Auch sie schien rot geworden zu sein.
Na großartig, ich habe dafür gesorgt das es wird wurde.
„Ich sollte mich fertig machen", sagte ich und rutschte vom Bett runter und lief das 2. Mal an diesem Tag ins Badezimmer.

Als Gruppe liefen wir in die Große Halle, ich konnte Lily davon überzeugen mir nicht den peinlichen Party-Hut aufzusetzen. Die Rumtreiber saßen bereits am Tisch und frühstückten. Als sie mich sahen, fingen sie an „happy Birthday" zu singen, ich verdrehte die Augen. Wir setzten uns zu ihnen. „Happy Birthday Dorcsy", rief Sirius und rutschte näher zu mir. „Willkommen im Club der alten Säcke."
Ich nahm mir einen Toast. Viel mehr würde ich jetzt nicht runterbekommen.

„Sind die Ohrringe neu?", fragte Remus. „Ja, hat Marlene mir geschenkt", antwortete ich stolz.
„Apropos, Sirius, ich glaube wir haben etwas zu besprechen", sagte ich und drehte mich zu ihm. Seine Augen leuchteten auf. „Sollen wir jetzt gleich, oder nach dem Essen?", fragte ich ihn. „Lass uns das jetzt gleich machen." Sagte er und stand auf. Er hielt mir die Hand hin, um mir aufzuhelfen. Wir ließen die anderen verdutzt zurück.

„Lass mich raten: Weiblich", sagte Sirius, nach dem wir uns draußen im Hof auf eine Bank gesetzt haben. Hier draußen war niemand, deshalb konnten wir ungestört reden. Ich nickte, „Nicht nur das, es ist auch noch Marlene" „Scheiße" murmelte Sirius. „Jup" ich stimmte ihm zu. „Aber dafür können wir jetzt deinen Plan durchziehen!"

Ich holte aus meiner Rocktasche einen Schwarzen Stift, schob die Armbänder beiseite und schrieb vorsichtig ‚Sirius' auf mein Handgelenk. Sirius löste sein Haarband und schob es sich in die Haare. Seit seinem Geburtstag trug er es nur am Handgelenk. Verständlich. Als ich fertig war gab ich ihm den Stift, damit er meinen Namen auf sein Handgelenk schreiben kann. „Herzlichen Glückwunsch, wir sind jetzt offiziell seelenverwandt", sagte ich. „Wie lange wollen wir das durchziehen?" „Ich würde sagen, bis wir beide was Besseres finden."
Sirius nickte. „Das ist alles so komisch und neu" „Ja, ich glaube wir müssen das ganze üben" ich nahm seine Hand, „das mit dem Paar sein". Ich setzte mich rittlings auf seinen Schoß. „Darf ich dich küssen?", flüsterte ich, „Ja" antwortete er. Ich legte meine Lippen auf seine. Langsam bewegten wir unsere Lippen aneinander. Der Kuss hielt nicht lange. „Das fühlt sich falsch an. Ich mein, versteh mich nicht falsch, du bist eine grandiose Küsserin, aber das ist nicht richtig." Sagte er. Ich stimmte ihm zu „Ja, aber es ist das beste was wir gerade tun können, damit die anderen nicht andauernd fragen."

Wir liefen letztlich zurück in die Große Halle. Hand in Hand und mit falschem lächeln. Als die anderen uns sehen lächeln sie uns auch zu. Lily schien ein paar Münzen zu Remus rüberzuschieben. Jedoch dachte ich nicht weiter darüber nach. Als wir uns setzten drückte mir Sirius einen Kuss auf die Wange. „Guckt mal", rief Sirius stolz und wir zeigten unsere Handgelenke in die Gruppe. „Glückwunsch bro", rief James und gab Sirius ein High Five. Marlene sah mich verwirrt an. „Ich wusste nicht, dass du was für Sirius fühlst" „ich auch nicht" sagte ich.
Peter stellte sich auf die Bank und rief „Auf das Geburtstagskind Dorcas und ihrem Seelenverwandten Sirius" Jetzt wusste es jeder.


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~ Huhu, hier ist das 2. Kapitel, diesmal über Dorcas, Ich hoffe es hat euch gefallen.
~ Habt ihr Feedback? Kritik? Anregungen?
> packt es gerne in die Kommentare.
~ Dann könnt ihr gerne beim ☆ für das Kapitel abstimmen und es in eurer Bibliothek speichern, um keinen Part zu verpassen.
~ bis zum nächsten Kapitel,
Lina^^

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 03, 2021 ⏰

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