Kapitel 1

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Sicht Matteo

„Für mich gäbe es nur einen Grund zu bleiben, und den kennst du." „Nach Zürich sind's nur 6 Stunden mit dem Auto" Völlig in meinen Gedanken versunken stehe ich am Fenster des Oberärztezimmers und sehe dorthin, wo bis vor kurzem noch das Taxi mit Elly gestanden war.

Doktor Elly Winter. Sie ist nicht wie die anderen und doch behandle ich sie so. Zum Großteil zumindest. Keiner anderen Assistentzärztin hätte ich mein erstes Stethoskop geschenkt. Schon damals konnte ich sie besser leiden, als die anderen. Als sie dann weg war, ist mir das erst so richtig aufgefallen. Der Abschied war irgendwie anderes. Doch auch das ist schon wieder Jahre her. Auch als sie dann mit ihrer Faktur zurück ans Klinikum kam war etwas besonderes dabei. Ich hätte alles Menschenmögliche getan, um ihr zu helfen. Und ich habs geschafft. „Dr. Winter und Sie haben eine ganz besondere Bindung." Prof. Patzelt hatte schon recht. Hach! Was soll das! Nein, ich brauch niemanden. Mich kann keiner verstehen und ich möchte es auch nicht. Plötzlich klingelt mein Handy.

„Leyla, Hallo, was verschafft mir die Ehre, dass du mich anrufst?" Frage ich meine einzige Freundin in gewohnt sarkastischem Unterton.

„Matteo, fahr zu ihr." Antwortet Leyla in ihrem einzigartig ruhigem Tonfall.

„Woher weißt du... ah der Ahlbeck hat geplaudert. Leyla, mir gehts gut."

„Matteo hör mir mal zu. Miriam und du, das war etwas ganz besonderes. Aber es ist vorbei. Und zwar schon sehr lange. Du kannst das nicht ändern. Aber jetzt steht da wieder, nach so langer Zeit, jemand vor dir, der dich sieht wie du bist. Den großartigen, freundlichen, liebenswürdigen Matteo Moreau. Du magst sie, Matteo. Das weiß ich. Das weiß jeder. Und Elly weiß das auch."

„Sie hat mich gefragt ob sie bleiben soll. Sie hat gesagt, es gäbe nur einen Grund für sie zu bleiben und den würde ich wissen. Sie würde wegen mir bleiben Leyla. Und ich, ich hab einfach nichts darauf gesagt. Konnte mich danach nicht mal rechtfertigen. Sie ist einfach gegangen."

„Also möchtest du dass sie bleibt?" „Verdammt ja, ich glaube schon. Ich, Ich weiß es nicht. Als sie mir bei der Frage in die Augen geschaut hat und mich geduzt hat, ist irgendwas in meinem Herz passiert."

„Du magst sie, Matteo. Gestehs dir einfach ein. Setz dich ins Auto und fahr nach Zürich. Redet miteinander. Sie muss ja nicht gleich nach Erfurt zurück. Aber ihr beide, müsst miteinander reden und zwar jetzt."

„Sie ist verlobt, Leyla. Beat." „Und trotzdem hat sie dir gesagt, dass sie wegen dir am JTK bleiben würde oder? Das war eindeutig Matteo. Trau dich."

Mit diesen Worten legt Leyla auf. Ich weiß nicht ob ich mich trauen möchte. Doch, ich muss das klären.

Elly Winter, diese schöne Frau, mit den blonden Locken und einem Blick, der es schafft, durch meine harte Schale, die ich mir erarbeitet habe, zu blicken. Die es schafft, dass sich mir ein leichtes Lächeln um die Lippen legt, wenn sie den Raum betritt. Ich denke, ich muss es endlich wagen.

Also melde ich mich kurzerhand bei Prof. Patzelt krank und setze mich ins Auto. Während der 6 stündigen Fahrt nach Zürich durchdenke ich alle möglichen Szenarien, die passieren könnten. Wird Elly überhaupt mit mir reden wollen? Ich würde es sogar verstehen, wenn sie es nicht möchte. Ich hab sie verletzt. Das wollte ich nicht.

Für immer Winter - Mattelly FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt