Kapitel 7

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Sicht Matteo

Einer der schönsten Tage meines Lebens liegt hinter mir. Und jetzt sitze ich in meinem Auto auf dem Weg zurück nach Erfurt. Ich bin unglaublich glücklich. Ich habs tatsächlich geschafft, habe mich geöffnet, habe zugelassen, dass mich jemand berührt. Emotional und körperlich. Und ich spüre das erste Mal seit der Zeit mit Miriam einen innerlichen Frieden. Habe zugelassen, dass Elly mich so sieht, wie ich tief in mir eigentlich bin. Nicht der zynische, knallharte und reservierte Dr. Moreau, sondern einfach nur Matteo. Ein Mensch wie jeder andere. Und ich bin mir sicher, dass Miriam nicht wollen würde, dass ich mein Leben lang allein und unglücklich bleiben würde. Dann rufe ich auch tatsächlich noch Leyla an und erzähle ich von meinem Tag und was geschehen war. Ich höre an ihrer Stimme, wie glücklich sie für mich ist. Sie war die einzige, die mich wirklich kennt, die die ganze Story dahinter kennt. Deshalb ist es mir auch wichtig, dass sie jetzt weiß, was in mir vorgeht.

Die Stunden im Auto vergehen wie im Flug und schon stehe ich wieder vorm Klinikum. Nach Hause wollte ich nicht und in wenigen Stunden habe ich sowieso wieder Dienst. So betrete ich das Klinikum um 3 Uhr morgens. Mein Weg führt mich direkt ins Oberärztezimmer, schaue was alles geschehen ist während meiner zwei Tage Abwesenheit.

„Dr. Moreau, wieder gesund?" Fragt auf Einmal Ahlbeck, der auf der Couch gesessen war. „Wieder Tip top." Antworte ich knapp und vermeide es, ihn anzusehen. Wie ich Leyla nämlich einschätze, wird der Ahlbeck alles wissen und auf dieses Gespräch kann ich gerade gut verzichten. Das geht nur Elly und mich etwas an. „Elly ist ja auch eine hervorragende Ärztin." Sagt Ahlbeck während er aufsteht und den Raum verlassen will. Kurz bevor er aus der Tür hinaustritt drehe ich mich doch zu ihm um. „Ahlbeck, danke." Sage ich knapp und kann mir ein kurzes Grinsen nicht verkneifen, was auch er mitbekommen hat. Er nickt und verlässt endgültig den Raum.

Sicht Elly

Am Abend bin ich durch und durch glücklich. Und habe ein großes Bedürfnis jemandem davon zu erzählen. Doch wem? Meinen Freunden in Erfurt kann ich es ja schlecht jetzt schon sagen. Dann fällt mir die perfekte Person ein. Schnell wähle ich die Nummer. Es klingelt.

„Elly. Hallo." Begrüßt mich die Stimme. „Hallo Theresa." Antworte ich. „Wie gehts dir? Wir haben uns echt schon viel zu lange nicht mehr gehört" schlussfolgert sie. „Mir gehts sehr gut." Antworte ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Und dir? Was macht Brüssel?" „Ja auch gut, Klinikalltag ist stressig, aber das kennst du ja." Antwortet Theresa. Auch wenn wir uns am Anfang nicht unbedingt mochten, sind wir mit der Zeit immer bessere Freundinnen geworden, vor allem, seit dem ich mit meiner Fraktur am JTK war. Theresa hatte auch immer ein gutes Gespür für Matteo und mich, deshalb will ich ihr unbedingt erzählen, was passiert ist.

„Du klingst, als ob du mir was erzählen willst?" Schlussfolgert Theresa und ich lache auf. „Ja, da gibts tatsächlich etwas." Antworte ich freudig. „Na schieß schon los." Sagt Theresa ungeduldig. „Also, ich war die letzten beiden Wochen wieder in Erfurt und Berger hat mir ein Angebot gemacht." Beginne ich. „Du gehst zurück nach Erfurt? Da wird sich Moreau sicher freuen." Unterbricht mich Theresa. „Nicht ganz. Ich gehe nicht zurück nach Erfurt. Zumindest noch nicht." Den letzten Teil habe ich unbewusst mehr geflüstert als gesprochen. „Ähm ... Matteo und ich sind ein Paar." „Ihr seid was? Du und Moreau seid zusammen?" Schreit Theresa schon fast ins Telefon. „Ha, ich wusste doch schon damals, dass zwischen euch etwas ist. Ist zwar ein bisschen schwer vorzustellen, aber ich freue mich für dich, sehr. Und tatsächlich auch für Moreau." Sagt Theresa ungewohnt feinfühlig. „Danke Theresa." Antworte ich. „Und jetzt musst du mir aber die ganze Geschichte erzählen." Sagt Theresa und ich beginne zu erzählen.

Für immer Winter - Mattelly FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt