Kapitel 5

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Danke für 767 Reads und 44Sterne!!!!! Ich habe mich soooo gefreut!!!

Süß, jetzt schaut er mich geschockt an. „Es tut mir Leid, ich wollte nicht aufdringlich sein oder unhöflich. Ich fand es halt einfach nur interessant und wollte nach fragen also. Entschuldigung! Und das mit dem Rudel Wölfe, das stimmt auch nicht. Wir machen auch etwas einzeln" ,sagt er und schaut mir dabei in die Augen. Er hat schöne Augen, braun und warm. Sie erinnern mich an den Wald im Frühling. Die Freiheit, die sie mir versprechen, leuchtet mir entgegen. „Na, wenn du meinst. Lass uns jetzt etwas anderes mache. Wir sind zum Klippenspringen hier, oder? Wer als letztes unten ist, ist ein Angsthase!", lache ich und springe.
Im Flug hörte ich noch jemanden, der rief, ich solle mit jemandem zusammen springen, da es zu gefährlich wäre, da traf ich auch schon auf das Wasser auf.

Unter Wasser hört man die Welt über Wasser nur noch sehr gedämpft, fast gar nicht. Es ist still und man ist alleine. Aber nicht im Sinne von alleine und einsam, nein, ich finde es angenehm. Es ist ruhig und man kann nachdenken, ohne das einem jemand irgendwas rein redet oder einen stört. Es ist einfach still und die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben. Antworten, die im Verborgen liegen und erst mit der Zeit zu finden sind. Aber sie sind da. Das hat meine Mutter mir immer erzählt und jedes Mal wenn ich tauche, denke ich an ihre Worte und an ihre Wahrheit.
Neben mir springt jemand ins Wasser und sinkt zu mir hinunter. Paul. Warum überrascht mich das jetzt nicht wirklich? Er umschließt mit seinen Händen,meine Hüften und zieht mich nach oben. Mit seiner Berührung ändert sich etwas in mir. Es ist fast so, als wäre mir auf einmal wärmer und ich fühle mich wohler. Ja, fast sicher, als wäre er mein Sicherer Hafen, an den ich zurück kommen kann und in Sicherheit bin. Beschützt. In meinem Kopf herrscht eine Leere, die meine Gedanken auf lautlos stellt. Keine Ängste, die an der Oberfläche brodeln oder Fluchtinstinkte, die mir befehlen zu rennen.Ich fühle mich seit langer Zeit mal wieder beschützt.

Prustend kommen wir an die Oberfläche. „Sag mal hast du sie noch alle? Einfach alleine da runter springen?! Das ist verdammt gefährlich! Du hättest nur ein paar Meter daneben springen müssen und du wärst auf einen Felsen aufgeschlagen! Dann wärst du tot! Zermatscht! Dein Leben kann dir doch nicht so egal sein! Da hat ja jedes Eichhörnchen mehr Selbsterhaltungssinne!", schimpft er auch gleich los. Von der Sicherheit, die ich eben gespürt habe, ist fast nichts mehr übrig. Ich finde es schon süß und nett, dass er sich so Sorgen um mich macht, obwohl ich ihn vorhin zusammen gestaucht habe, aber mich mit einem Eichhörnchen zu vergleichen, dass geht zu weit! Wütend fauche ich ihn an: „Was glaubst du eigentlich wer du bist? Ich wäre nicht daneben gesprungen und ich wäre auch früh genug wieder aufgetaucht! Ich habe einen Selbsterhaltungstrieb, mehr als du vielleicht denkst! Außerdem springt ihr da ja auch täglich runter! Genauso wie ich könntet ihr daneben springen oder euch verletzten und da springst du auch nicht hinter jeden her! Also behandle mich nicht wie das kleine, verletzliche Mädchen von neben an! Ich war mal klein und ich war mal auf Hilfe angewiesen! Aber ich habe es alleine geschafft! Und jetzt lass mich los!" „Wir sind aber auch größer als du und haben ein paar Vorteile, die du nicht kennst. Außerdem kennen wir die Stellen, wo Steine liegen und wo nicht", meint er jetzt angesäuert.
Wütend reiße ich mich von ihm los und schwimme an den Strand. Dort hat niemand etwas von unserer Auseinandersetzung etwas mitbekommen und Quill wird ausgelacht, weil er als letztes gesprungen ist. Leah kommt mir lächelnd mit einem Handtuch entgegen und unterhält sich noch mit mir.
Nach einiger Zeit ziehe ich mir wieder meine normalen Sachen, oder die von Leah, an und packe meine Sachen zusammen. Als mir Jared zu ruft: „Hey, warum willst du denn schon gehen? So lange sind wir doch noch gar nicht hier?" „Ja, aber ich muss für morgen noch einkaufen gehen. Morgens nichts zum Essen da zu haben verursacht bei mir immer sehr schlechte Laune, deshalb brauche ich etwas zu essen. Das verstehst du doch vermutlich am besten, oder? Wir sehen uns heute Abend!", sage ich mit einem Schmunzeln im Gesicht und lächle ihn verschmitzt an. „Warte ich begleite dich! Ich muss unserer Mutter auch noch im Garten helfen, also muss ich auch so langsam los! Bis nachher!", ruft Leah den anderen hinter her und läuft mir nach.

Auf dem Weg zu mir nach Hause unterhalten wir uns noch ein bisschen, bis sich unsere Wege trennen. Ich schnappe mir nur schnell meine Motorradschlüssel und fahre in den kleinen Lebensmittelladen in Forks. Dort angekommen fange ich an alles was ich brauche in meine Tüte zu tun: Eier, Milch, Müsli, Zucker, Mehl, Brot und, und , und. Als ich in die Süßigkeitenabteilung komme, erblicke ich ein bekanntes Gesicht. „Esme? Bist du das?", frage ich flüsternd. Zu meinem Glück dreht sie sich um und kommt mit offenen Armen auf mich zu und umarmt mich. „ Linny, Liebes! Seit wann bist du wieder da? Meine Güte, bist du groß geworden! Wo warst du die ganze Zeit? Die anderen haben dich auch schrecklich vermisst! Willst du nicht gleich mit zu uns nach Hause kommen? Dann kamst du dort gleich alles erzählen!", überrumpelt sie mich gleich. „Hallo, ich bin seit ein paar Tagen erst wieder da. Gerne komme ich euch gleich besuchen. Ich muss nur eben erst meine Sachen bezahlen, dann können wir los."

Das Haus sah echt immer noch genau gleich aus. Nur die Garage  war vergrößert worden. Als ich durch die Tür kam, hörte ich schon, wie Rose sich darüber aufregte, dass Esme einen Menschen zu ihnen nach Hause gebracht hatte. Alice und Rose hatten früher immer auf mich aufgepasst, wenn ich nicht zu meinem Vater oder Sam wollte. Sie waren sozusagen wie große Schwestern für mich und Emmet und Jasper hatten mir Baseball spielen beigebracht. Ich fühlte mich bei ihnen wohl. Sie waren diejenigen , denen ich meine Sorgen erzählen konnte und die mir zu gehört hatten, wenn meine Mum nicht da war.

„Linny? Bist du das?", fragte Alice mich flüsternd. „Ähm, hallo. Ich bin wieder daa! Überraschung!",sage ich leise. „Linny!!!!", schreit Rose und stürmt mit ihrem Vapirspeed auf mich los. In letzter Sekunde weiche ich nach hinten aus, sonst wären wir wohl beide auf dem Boden gelandet. Nur schaut mich Rose jetzt geschockt an: „Du hast dich also doch verwandelt. Seht ihr! Ich hab's euch gesagt! Sie wird nicht außen vor gelassen werden. Aber immerhin stinkt sie nicht so furchtbar wie die anderen Hunde." „Wann ist es passiert Liebes? Warum warst du so lange weg? Wieso hast du uns nicht Bescheid gegeben? Wir hätten dir helfen können!", mischt sich nun Esme wieder ein. Jetzt machen sich Schuldgefühle in mir breit. Ich schäme mich dafür, dass ich ihnen nicht wenigstens eine Nachricht oder so etwas hinterlassen habe. Aber auf einmal bin ich von einer Ruhe erfüllt, die ich mir nicht erklären kann. Obwohl, Jasper würde doch nicht? Das er es überhaupt kann! „Lass es Jasper! Ich sollte mich schämen! Wenigstens eine Nachricht hätte ich euch schreiben können", meine ich leise. „Du sollst dich aber nicht schuldig fühlen! Das macht Menschen nur traurig und ich möchte nicht, dass du traurig bist", meint er nur sanft zu mir, bevor sich Edward einmischt: „Magst du uns nicht erstmal erzählen, was überhaupt passiert ist? Warum du weggelaufen bist und warum ich deine Gedanken nicht lesen kann? Ich meine bei den anderen Wölfen kann ich es ja auch und außerdem hast du beinahe keinen Geruch." „Ja, ich bin irgendwie anders, weiß auch nicht warum aber so ist es halt."

Und dann nebenan ich zu erzählen, wie es mir auf der Straße gegangen war, wie ich Kinder beschützt hatte, wie ich mich versorgt hatte, dass ich mir den Schulstoff durch Bücher selber beigebracht hatte und warum ich unter der Kleidung so aussah, wie ich aussah. Ich berichtete von dem Streit mit Sam und meiner Trauer nach dem Tod meiner Mutter, dann dass ich nicht bei Leuten wohnen wollte, die mich nicht mochten und wie ich weggelaufen war. Als Nächstes erzählte ich, wie ich mich das erste Mal verwandelt hatte und wie ich heraus fand, dass ich keine Selbstheilungsfähigkeiten hatte. Dass ich krank werden konnte und auch nicht mehr wuchs, sondern so klein blieb wie ich war. Genau genommen, erzählte ich ihnen alles, was mir in den letzten zwei Jahren passiert war. Und das tat so gut!Ich hatte das Gefühl, ich würde mit jedem Satz leichter werden. Mir einfach alles von der Seele zu reden tat gut und Esme, Rose, Alice, Jasper, Emmet und Edward hörten mir einfach nur zu.

Nachdem ich alles erzählt hatte, nahmen sie mich einfach nur in den Arm. Als wir uns dann nach einiger Zeit wieder willig voneinander lösten, meinte Emmet bloß zu uns: „So, jetzt wollen wir doch mal sehen, ob wir die Hunde nicht ein bisschen ärgern können!"

Gewidmet ist dieses Kapitel MelliBarnesMikaelson als Dank für deine ganzen netten Kommentare und ein Hinweis auf einen logischen Fehler <3 Dankeschön!

Als kleine Info nebenbei: Ich werde jede Woche mindestens ein Kapitel veröffentlichen. Allerdings werde ich mich nicht auf einen Wochentag festlegen, da für mich bald wieder die Schule anfängt (leider! Ich habe nicht wirklich große Sehnsucht!!!) und ich viel mit meinem Training für einen großen Wettkampf in zwei Wochen zu tun habe...

Die weiße WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt