Epilog

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,,Zelle 31A öffnen!",hallt eine unbekannte Stimme durch den leeren Gang.

Mein Körper lehnt an einer eiskalten Wand, hinter der ich Wind rauschen hören kann. Meine Hände, die sonst der Anker meiner Kraft sind, sind in speziellen Handschellen festgemacht, die mir kein Fingerzucken erlauben.Durch meine Adern pulsiert schwach Blut, doch da ist noch etwas anderes.
Beruhigungsmittel.
Es soll mir helfen, sagen sie. Ich kann mich nicht einmal mehr alleine aufsetzen, ist das Hilfe?
Es fühlt sich an, als wäre ich nur noch Gast in meinem eigenen Körper und ein Zuschauer bei meinem eigenen Leben.
Meine Entscheidungen wurden mir vor langer Zeit abgenommen, so schwand auch mein Wille.
Es ist nichts mehr übrig von der fröhlichen Hope, der hoffnungsvollen Person, die stets das richtige tun wollte. Von ihr übrig ist nur noch diese Hülle, mein Körper.
Es hat einige Zeit gedauert, aber mittlerweile ist es mir klar geworden; ich bin hier gefangen.
Anfangs dachte ich, es wäre nur für eine kurze Zeit, aber mittlerweile weiß ich, dass meine Ewigkeit für diese Einzelzelle vorgesehen ist.
Wer hinter dem hier steckt? Shield.
Offenbar bin ich eine Gefahr, für die Außenwelt. Meine Kräfte sind das Problem und ihre unbekannte Macht.
Dazu kommt noch, dass ich vor ein paar Monaten einen Mord begangen hab, an einem Regierungsliebling; Liz.
Das war allerdings mehr als berechtigt, versprochen!

Das alles liegt jedoch Monate zurück und jetzt sitze ich hier in Isolationshaft. Die einzigen Menschen, die ich zu Gesichr bekomme, sind die Wärter und ein Arzt.
Auf dieses Szenario bin ich schon lange vorbereitet, es läuft immer genau gleich ab.
Der Schlüssel dreht sich quietschend im Schloss und sobald die Türe geöffnet ist, kommen vier Wärter in voller Montur herein gestürmt, um mich festzuhalten. Wobei man das schon nicht mehr festhalten nennen kann, ich bin schlichtweg Bewegungsunfähig. Hinter ihnen folgt ein Arzt, der sofort eine Spritze aufzieht und diese in eine meiner Venen drückt.
,,Wir beginnen heute mit der Ernährung über den Schlauch, wenn du weiter nichts isst, wirst du sterben.",sagt er zu mir und blickt mich mit einem beinahe fragenden Blick an, als hätte ich überhaupt eine Wahl. Schon nach kurzer Zeit merke ich, dass die Dosis des Beruhigungsmittels heute um einiges stärker ist.
Meine Augenlider fallen zu und das was von meinen Muskeln noch übrig ist, wird aufeinmal ganz schlapp.
,,Es tut mir leid, Hope.",murmelt der Doktor entschuldigend, bevor ich mit meinem Rücken auf den kalten Boden gelegt werde.
Ich versuche gar nicht erst, mich gegen das Mittel zu wehren, sondern gebe mich der Wirkung hin und innerhalb weniger Sekunden bin ich weggetreten.
Mein Schlaf ist stets traumlos, worüber sollte ich auch träumen?
Das letzte mal, dass etwas interessantes passiert ist, ist lange Zeit her.
Es war der Tag an dem ich hier her kam, eine Illusion von Loki ist aufgetaucht. Und wie bei allen in meinem Umfeld, habe ich unseren Kontakt beendet, unsere Art Beziehung zerstört. Schnell und schmerzlos, wie ein Pflaster.
Ihr seht also, mein Leben besteht aus völliger Leere.

Doch mit einem mal scheint sich die Situation zu ändern.

Ein lauter Knall ertönt und Sirenen gehen an, so laute Geräusche habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Alleine aus Neugier krieche ich an die Wand, an der ich mich mühsam hochziehe und schließlich in einer sitzenden Position bin.
Die Türe fliegt mit einem Knall auf, mehrere Waffen sind auf mich gerichtet und Agents von Shield strömen in meine Zelle.

Ruby P.o.V:

Es ist wieder soweit. Seit Monaten ist es immer das selbe und es ist frustrierend. Zusammen mit Hopes Eltern schlagen wir uns durch einen Gerichtstermin nach dem anderen. Zeugenaussagen werden gemacht und Protokolle besprochen. Es ist nicht leicht, Hopes Taten zu erklären, aber sie alleine ist nicht Schuld.
Noch schwieriger ist es allerdings, die Regierung von ihrer guten Seite zu überzeugen. Denn diese hören uns nichtmal zu.
In ihren Augen sind wir nur ein paar durchgedrehte Teenager, das mag vielleicht stimmen, aber wir haben auch dieses Land gerettet - und das wissen sie!

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