01. Mobbing

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Ich hätte echt gedacht das wenigstens bei meinem Tod meine Mutter kommen würde, doch bei der Beerdigung waren nur ein paar Verwandte, mein Vater, mein großer Bruder Louis und noch ein paar „Freunde" von der schlimmsten Zeit meines bisherigen Lebens, aber dazu kommen wir noch später.

Es tat mir irgendwie leid das meine eigene Mutter, nicht mal zu meiner Beerdigung kommt, doch es ist auch etwas meine Schuld, denn ich sagte zu ihr, bevor ich gestorben bin, das ich so eine Mutter wie Sie nicht bekommen sollte und Sie zu meiner Beerdigung nicht kommen soll, doch das Sie das wirklich tat, machte mich etwas glücklich.
Obwohl, ich weiß garnicht ob ich nach dem Tod noch Gefühle habe, denn ich höre keine Herzschläge mehr von mir, was etwas seltsam ist aber naja.
Jetzt mal zurück zu vor 2 Wochen, wo alles begann...

>> 2 Wochen vor meinem Tod <<

Als ich meinen Wecker hörte, versuchte ich mit meiner verschlafenen Hand sie zu stoppen, doch dann hörte ich ein 'Boom' und sah nach unten zu meinem jetzt kaputten Wecker. Jetzt muss mir wohl Vater eine neue besorgen dachte ich nach, währenddessen ich genervt aufstand um mich für die Schule vorzubereiten. Dem Ort wo alles begann.

Nachdem ich dann ready war ging ich in den Schuppen um meinen Fahrrad zu holen, doch ich blieb stehen, denn mein Fahrrad wurde doch erst vorgestern, also am Montag, von diesen Idioten geschrotet.
Mir reicht das langsam endgültig, nur weil meine Familie vielleicht nicht so wohlhabend ist wie der von den anderen, heißt es doch noch lange nicht das man mich wie Dreck behandeln sollte.

Ich atmete kurz ein und aus um mich zu beruhigen, denn Vater meinte immer man solle eher mit einem kühlen Kopf nachdenken und nicht mit einem Hasserfüllten.
Also ging ich Heute mal zu Fuß zur Schule. Was eigentlich voll anstrengend ist, denn der Weg dauerte um die 20 Minuten, was natürlich dazu führte das ich zur ersten Stunde, also Englisch zuspät kam. Obwohl ich eigentlich sehr gut in Englisch bin, doch ich denke Frau Ashton würde es trotzdem etwas ausmachen, was dazu führt das ich sie hasse.

Nachdem ich dann Ärger bekam, packte ich meine Sachen lautlos aus und hörte den 35 Minuten Frau Ashton zu, sie erklärte uns gerade wie wir am besten einen Comic in englisch am besten beschreiben könnten. "Auf Seite 14 sollt ihr es mal in Einzelarbeit versuchen den Comic komplett in englisch zu beschreiben, sonst noch Fragen?" fragte sie wie immer, doch obwohl ich weiß das die Hälfte der Klasse es nicht verstanden hat, hebte niemand seine Hand hoch. "Gut, also fangt dann an. Ich gebe euch bis 8:20 Zeit", also 25 Minuten.

Ich schlug dann die entsprechende Seite auf und sah ein einziges Bild, was vermutlichder ganze Comic sein soll. Ich überlegte kurz nach was ich zu diesem Bild entsprechend schreiben könnte, da man dort ein Mädchen und einen Jungen beim chatten von 2 verschiedenen Orten sehen kann, also durchs Internet. Ich denke es soll uns zeigen wie das Internet uns zusammen bringt, da der Titel "How the Internet brings us together" lautet.

>> 25 Minuten später <<

"Felia, könntest du uns bitte deine Beschreibung über den Comic vorlesen?" fragte Frau Ashton und sah zu meine Richtung. Richtig ich war Felia, Felia Fries um genau zu sein und ging mit etwa 20 weiteren Schülern ins Gymnasium, also in die 9te Klasse.

Ich nickte zur Lehrerin einfach und stand dann mit meinem Blatt auf. Im Augenwinkel konnte ich die genervten Blicke meiner Mitschüler erkennen und sowas wie "Streber" oder "wie immer wird sie dran genommen" sich gegenseitig zuflüstern hören, doch ich hustete kurz auf um den Klos, der sich in meinem Hals gebildet hat, zu entfernen und fing dann an langsam und deutlich vorzulesen.

"The cartoon titled "How the Internet brings us together" illustrates the issue of human
interaction in the digital age and points out that it can have both favourable and unfavourable aspects to it.
The upper part of the drawing shows two people, quite obviously living in two different continents, getting up from bed in the morning. According to the thought bubbles, they seem to have the same plan for the day: They want to have a stupid and pointless argument in an online forum..."

Nachdem ich die 1 1/2 Seiten dann in der Klasse vorgelesen habe, ging Frau Ashton zu einer anderen Mitschülerin und fragte sie ob sie ihres auch vorlesen könnte.

>> In der großen Pause <<

Wie immer ging ich dann zu meinem Stammplatz, der unter einem Baum im Schulhof war und wartete auf Mindy, meine beste Freundin. Naja, eher meine einzige Freundin hier in der Schule, aber was solls. Wenigstens eine wahre Freundin, statt hunderte Freunde die einfach fake sind.
"Hey Feli!" hörte ich eine Stimme rufen und sah in die Richtung und bevor ich sah wer es war, wusste ich das es Mindy war. Sie ist nämlich die einzige in meinem Leben die mich Feli nennt, alle anderen bzw. mein Vater nennen mich eher Felia. "Endlich bist du auch mal da Mindy! Weißt du wie scheiße die Welt ohne dich ist?" sagte ich ihr währenddessen sie mich mit einer Umarmung erst mal erdrückte.

Wir setzten uns dann auf die Bank hin auf der ich noch vor paar Minuten saß und fingen an zu essen. Ich hatte Heute mal einen Baguette Sandwich dabei und Mindy einen Apfel, obwohl ich weiß das sie ungern viel isst, versuche ich immer sie indirekt zu füttern. Also halbierte ich meinen Sandwich und gab ihr die Hälfte „ein nein wird nicht akzeptiert" sagte ich dazu, um sicher zu sein das sie es auch annimmt. Genervt seufzt sie auf und nahm es an. Dann biss sie genervt rein und hinterließ einen großen Biss im Brot, der jetzt nun in ihrem Magen runter ging.
"Danke" war das einzige was sie zu mir sagte und fing an zufrieden zu lächeln, was dazu führte das sie ebenfalls anfing zu lächeln.

"Was lächelst du denn so Streberin?" fragte jemand aus der Seite, als ich dann hinsah, sah ich Leo. Ein junge aus meiner Klasse, der mich schon seid dem ersten Schuljahr nur mobbte, weil ich gute Noten hatte. "Zieh leine Leo!" zischte es aus Mindy, doch statt sich vom Acker zu machen blieb er vor mir stehen und vergoss über mich seine Schokomilch. Seine Freunde und alle anderen die nur zusahen fingen an zu lachen und machten Witze über mich.

Ich stand auf und rannte heulend in die Mädchentoiletten, währenddessen alle auf mich zeigten und "Kuh" sagten.

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Das war dann wohl ein schlechter Start für Felia, hoffen wir mal dass das Mobbing irgendwie ihr Ende hat. ;)

Das Leben nach dem Tod 《Laufend》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt