#1 || Verwirrung

29 3 1
                                    

Durch ihn hat sie laufen gelernt aber vor allem lieben.
_________________________________________

Mit einem lauten Plop ließ ich meine Kaugummisblase platzen und verschlang die nächsten Zeilen meines Buches tief in mir, welches ich vor ein paar tagen angefangen hatte. "Sind Kaugummis nicht eigentlich verboten?", sagte plötzlich eine raue Stimme vor mir, die mich leicht zusammenzucken ließ.

Vorsichtig erhob ich mein Kopf aus meinem Buch und kniff meine Augen zusammen. Das Sonnenlicht blendete mich und verdeckte die gesprochene Person in ihrem Licht, sodass sie mir unbekannt blieb. Als die vor mir stehende Person, einen weiteren Schritt vorsetzte, verhinderte er, dass die Sonne mich weiterhin blendete und ich seine große gestallt mit meinen Augen erfasste.

Sein dunkles Haar fiel ihm leicht vor die Stirn und lange, dichte Wimpern umrandeten Moosgrüne Augen. Das schwarze T-shirt schmiegte sich an seinen breiten und muskulösen Körper. Die Wärme der Sonne schien mir zu Kopf zu steigen. Seine markanten Gesichtszüge harmonierten mit seinen hellen Augen und der leichte Sommerliche Wind wirbelte leicht seine Haare durcheinander.

Ich hatte das Gefühl mein Atem würde für Minuten aussetzten. Er war wunderschön.

"Sprechen verlernt, Bambi?", er hatte sein Kopf schief gelegt und ein selbstsicheres grinsen zeigte seine weißen Zähne. Ich spürte die hitze wie sie mir zu Kopf stieg, rasch senkte ich meinen Kopf und versteckte mich in meinem Buch, während mir meine Haare vors Gesicht fielen.

Ein raues Lachen stieg von meinem Gegenüber auf. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper und ließ mich überrascht meinen Blick heben. Diese Reaktionen von mir selbst war ich nicht gewohnt und sie verwirrten mich. Doch was noch mehr fragen auf wirft, ist der fremde junge. Ich kannte ihn nicht und hatte ihn in meinem leben auch noch nie gesehen.

Bambi? warum sagte er solch derart lausige Namen? und dies auch noch zu einer fremden Person, jemanden den er in seinem leben noch nie gesehen hatte.

Ohne den Fremden weiter zu beachten sah ich auf meinen Schoss, mein Buch lag noch immer geöffnet vor mir und wartete drauf von mir weiter gelesen zu werden. Ein Windzug kam auf und wirbelte meine Haare quer in mein Gesicht, die ich leicht zur Seite strich. Ein frischer geruch gelang mir in die Nase und ließ mich tief durch atmen, es schien als würde ich es inhalieren.

Nach einigen Minuten der Stille erhob ich meinen Blick und erfasste keine menschenseele auf dem Schulgelände, ruhig wehte der Wind vor sich hin und brachte einzelne Blätter zum Tanzen. Die Schüler waren bereits alle verschwunden, wer blieb den auch schon länger als man muss in der Schule, naja außer jemand wie mir..

Der fremde war ebenfalls nirgends zu sehen, es schien als hätte ich mir das ganze nur eingebildet. Als wäre der Junge nie da gewesen.

Seufzend schloss ich mein Buch und erhob mich von der Schulbank, mein Buch drückte ich mit meinen Armen umschlungen an meinen Körper. Dieser war bedeckt von einer schwarzen Jogginghose und dem zugehörigen Pullover. Meine langen Haare vielen mir glatten herunter, vereinzelt hatten sich Kletten in sie gesetzt und hinterließen ein tippen, als ich mit meiner Hand durch das matte Schwarz fuhr.

In einem langsamen Tempo ging ich vom Schulhof herunter und traf bevor ich ihn gänzlich hinter mir ließ, meinen Geschichtslehrer der mir von seinem Auto aus zu winkte, ehe er einstieg und weg fuhr. Mr. Delson war ein recht junger Lehrer und war seit zwei Jahren an unserer Schule schon Geschichtslehrer, er war nett aber dennoch hielt ich einen gewissen Abstand in der Schule von ihm.

Er war nämlich der Typ junger Lehrer, der von allen weiblichen Schülern angehimmelt wird und wenn ich mich nicht irre war auch der ein oder andere junge dabei, der seine Augen nicht von unserem jungen Lehrer nehmen konnte.

Er sah gut aus mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen, auch sein Körperbau war eine Augenweide, dies musste ich mir so sehr es an mir auch zehrte eingestehen aber er war dennoch 32 Jahre alt und unserer Lehrer.

Außerdem würde es mich nicht wundern, wenn er verheiratet wäre oder gar ein oder zwei Kinder hätte, jedoch hatte ich bisher keinen Ring an seiner Hand sehen können aber wer weiß das schon und wirklich interessieren tat es mich nun auch nicht.

Er war ein guter Lehrer und wusste was er tat, dies war alles was zählt.

Ich schweifte mit meinen Gedanken ab, während mir meine Kopfhörer einstöpselte und die ersten Töne meiner Musik ertönten. Die Klänge der heilenden Kunst ließen mich augenblicklich entspannen und versorgten mich mit dem Gefühl der Ruhe.

Mein Kopf pochte schon von dem ganzen nachdenken, ebenso der fremde Junge warf haufenweise Fragen auf. Das Gespräch, wobei dies einseitig von ihm war, war kurz und hatte keinen Zusammenhang. Wir kannten uns nicht, zumindest ging ich davon aus, denn ich tat dies nicht.

Ich hoffe nur, mir ein erneutes Wiedersehen mit ihm ersparen zu können.

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Sep 05, 2021 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

Murdering AezwynWhere stories live. Discover now