Drei

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Er zog mich in seine Arme und küsste mich auf die Stirn. Endlich war ich nach langer Zeit wieder bei ihm zu Hause. Ohne etwas zu sagen ging er ins beige gestrichene Wohnzimmer. Wir setzten uns hin, nach langem Schweigen blickte ich mich erneut in seiner Wohnung um. Nichts hatte sich seit meinem letzten Besuch geändert. Der Kamin war an und brachte eine romantische Atmosphäre in das Wohnzimmer. "Möchtest du etwas trinken?" ich nickte und er ging in die Küche. Ich wunderte mich warum er nicht fragte was ich zu trinken haben mochte. Gespannt auf seine Auswahl und auf das was heute noch passieren würde, stand ich auf und lief durch das Wohnzimmer. Ich betrachtete die Bilder auf den Kastanienbraunen Wohnzimmerkommoden. Einige davon waren von Justin in jeglichem Alter, alle andere konnte ich nicht identifiziern. Schon als Kind hatte Justin einen sehr ernsten und männlichen Blick. Schritte näherten sich dem Wohnzimmer und ich ging wieder richtung Couch. Justin hielt ein rundes silbernes Tablett in der Hand mit einer Flasche Rotwein und zwei Weingläsern oben drauf. Ich wunderte mich darüber, da Justin weiß dass ich eigentlich auf Alkohol und andere stinkende Rauschmittel verzichte. "Ich muss mit dir reden." Ich hasse diesen Satz, man weiß nie ob man verkackt hat und bei jeder nächsten Möglichkeit dafür bestraft wird, oder ob man etwas gutes getan wird und dir dafür ein ganz großes Geschenk gemacht wird. Er stellte das Tablett ab, da ich nichts dazu gesagt hatte versuchte ich lässig zu wirken und nahm ruckartig das Glas und trank einen großen Schluck. Vielleicht würde der Alkohol mir ja auch dabei helfen, je nachdem was er mir gleich zu sagen hat, alles zu verdauen.

"Ich komme mal direkt zum Punkt. Ich will Sex!" Der Wein verirrte sich in meiner Luftröhre, ich hustete eine Ewigkeit. Mein Magen zog sich zusammen, mein Kopf brannte. Ich darf ihn auf keinen Fall verlieren. Ich ziehe es durch, kann ja nicht so schlimm sein. "Okay." piepste ich. Seine Mundwinkel zogen sich nach oben, mit einem Grinsen beugte er sich zu mir und küsste mich leidenschaftlich. "Lass nach oben gehen." Ich war mir sehr unsicher, jedoch zu naiv um es abzustreiten. Er zog mich Hand in Hand aus dem Wohnzimmer, die schöne dunkle Wendeltreppe hinauf. Er lief schnell mit mir in deiner Zimmer, schubste mich auf sein Bett und verriegelte die Türe. Ich war so aufgeregt, hatte mir das alles nicht so vor gestellt. Steif sitzend wartete ich ab was als nächstes passieren würde. Justin lief zu mir und legte sich auf mich, sein Gesicht ganz nah über meinem. "Ich zieh dich jetzt aus." knurrte er. Ich war wie gelähmt. Er fing langsam an meinen Hals mit kleinen küssen zu beschmücken, beide seiner Hände nahmen den Saum meines Tops und zogen es hoch. Ich konnte mich so oder so nicht mehr währen, da er über mir war und so viel größer und somit auch viel stärker war als ich. Mit geschlossenen Augen stöhnte ich leicht, als er anfing in meine Haut zu beißen. Er zog mir nun auch Hose und Slip mit einem Male herunter . Mein Gehirn war für diese Momente ausgeschaltet und ich blieb einfach die ganze Zeit starr liegen. "Baby, entspann dich einfach und lass mich alles machen." atmete er so nah an meinem Ohr aus, dass ich am ganzen Körper Gänsehaut bekam. Sein Satz erleichterte mich, so konnte ich immerhin nichts mehr falsch machen. Seine Hände streichelten meinen Oberkörper und dann meine Oberschenkel, erst die Außenseiten der Beine und dann vorsichtig die Innenseite. Sein Blick blieb ernst. Es fühlte sich an als wüsste er genau was er machen müsste, als hätte er vorher alles geprobt. Es verunsicherte mich ein wenig, dieser Gedanke verflog allerdings sofort als seine Hand höher rutschte. Mir gefielen die kleinen Berührungen und ich wünschte er hätte noch so eine Weile weitergemacht, doch dann spreizte er meine Beine mit einer schnellen Bewegung und zog sich hastig die Hose aus. Mein Blick fiel auf meinen Unterkörper, ich betrachtet meine Rasurstoppel und wurde rot. Ich biss mir auf die Lippe und schaute zu Justin, er beugte sich zu mir rüber und flüsterte "Mach dir nicht so viele Sorgen." während er mit einem heftigen Stoß in mich drang. Ich spürte nur noch einen einzigen Schmerz. Alles in mir zog sich zusammen. Reiß dich zusammen Hailey! Mit meinen berühmten Atemübungen versuchte ich mich zu beruhigen und den Schmerz zu verbannen. Er stoß immer und immer wieder hart zu, ich biss meine Zähne fest zusammen und versuchte den Schmerz zu ignorieren. Nach langer qualvoller Zeit war er nun endlich fertig, ich spürte wie seine Flüssigkeit sich mit meiner mischte. Meine Augen explodierten. Warum hatte er kein Kondom benutzt? Er weiß nicht dass ich noch nicht die Pille nehme. Und jetzt? Mir lief eine salzige Träne das Gesicht hinunter, schnell wischte ich sie weg. "Na, wie war es?" er klang sehr erholt. "Wunderschön." log ich. Ohne ein Wort zu sagen ging er ins Bad. Etwas von seinem Sperma schwankte nun auf meinem Bauch, es sah sehr glitschig aus. Doch etwas war nun auch in mir. Mein Herz zog sich erneut zusammen. Als Justin wieder kam stand ich auf und ging ins Bad. Ich schloss die Tür ab und fing an zu weinen. Mit glasigen Augen und verschwommenen Blick machte ich die Sauerei auf meinem Bauch am Bidet weg. Ich schluchzte und klatschte meine Hände ins Gesicht. Wird schon gut gehen, dachte ich. Man soll ja immer positiv denken. Ich trocknete die Tränen, holte meine Tasche aus dem Wohnzimmer und putzte mir dann die Zähne. Ich ging zurück zu Justin. Er schlief und ich legte mich erleichtert neben ihn, dadurch wurde er wach, doch er legte schnell den Arm um mich und schlief weiter. Schön. Nun war ich so gut wie allein und konnte über alles nachdenken. Sex gefiel mir nicht, macht nur Probleme und ist brutal. Ich drehte mich um und schaute den digitalen Wecker an. Es war nun schon halb fünf. Die Anspannung hatte mich fertig gemacht, zehn Mal geblinzelt und ich war am schlafen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 25, 2015 ⏰

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