Chapter 1

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Es waren noch fünf Minuten, bis es klingeln würde und wir in unsere wohlverdienten Ferien entlassen werden würden. Ich verbrachte diese damit die Uhr anzustarren und in meinem Kopf dazu zuüberreden schneller zu ticken. Ich hatte kein Bock mehr, die UA war so anstrengt und mitlerweile brauchte ich echt mal eine Pause, auch wenn ich wusste, dass Helden normalerweise nie Pausen hatten, ich brauchte ganz dringend eine. Ich würde die Ferien zwar trotzdem mit üben und trainieren verbringen, aber es ist der Prüfungsstress, der dann erstmal sechs Wochen lang wegfallen würde und darauf freute ich mich übermäßig. Mein Blick zuckte noch einmal kurz zu Herrn Aizawa, um fest zustellen, dass er immernoch irgendwas redete, ich hatte ab der Hälfte aufgehört ihm zuzuhören. Als ich mich wieder auf mein Starrduell mit der Uhr einließ, fiel mir auf, dass es nur noch 30 Sekunden bis zum Ende der Stunde waren. 29.. ich freute mich schon übermäßig. 28.. gleich wäre ich frei. 27.. und so ging es dann noch die restlichen 26 Sekunden weiter. Ich hatte mein ganzes Zeug schon zusammen gepackt, um gleich vor Kacchan flüchten zu können. Er begann in letzter Zeit sich irgendwie merkwürdig mir gegenüber zu verhalten. Er war teils netter zu mir und half mir manchmal bei einigen Dingen, wie den Tisch abräumen, wenn wir in unserem Wohnheim als Klasse gegessen haben oder er half mir auch mal kochen, wo er ganz entspannt war und mal nicht die ganze Zeit geschrien hatte. Wir konnten sogar einige Wörter normal wechseln, doch an anderen Tagen, war es fast wieder wie in der Mittelschule, er machte mich mit allem was er konnte fertig und rieb mir, wenn wir alleine oder ungehört waren, unter die Nase, dass ich doch immernoch der Quirkloser Loser für ihn wäre, welcher ich früher auch schon war. Es tat einige Male wieder etwas weh, vorallem, weil er mir immerwieder Hoffnungen machte, dass wir wieder Freunde werden könnten. Es war einfach echt verwirrend, obwohl ich ihn seit kleinauf kannte und das auch ziehmlich gut, für gewöhnlich, war er momentan wie ein Buch mit sieben Siegeln auf einer anderen Sprache. Ich hoffte, dass es sich wieder legen würde und er einfach wieder normal wird, denn so war er manchmal echt gruselig. Ich konnte nicht mal einschätzen, an welchen Tagen er gute und an welchen er schlechte Laune hatte und das machte es ziehmlich anstrengend, weswegen ich beschloss ihm einfach aus dem Weg zu gehen, obwohl ich die Zeit an seinen guten Tagen gerne genutzt hätte, ich mochte ihn so. Gut, ich mag ihn generell, egal wie er drauf ist, ein bisschen zu sehr vielleicht. Fuck ich bin in Kacchan verliebt, in den Typen, der mich über alles hasst, mich gemobbt hat und mir geraten hat, ich solle mich umbringen. Irgendwas mache ich doch falsch oder? Ich zuckte leicht zusammen und sah mich um, als die Schulkingel, welche endlich Ferien bedeutete, mich aus den Gedanken riss. Jetzt nichts wie weg hier und ab ins Zimmer. Schnell verabschiedete ich mich von Herrn Aizawa und meinen Freunden, machte mich dann schnell auf den Weg ins Zimmer, den eindringlichen Blick von Kacchan, beim verlassen des Klassenzimmers, in meinem Nacken spürend. Er sah mich in letzter Zeit öfter so an, naja er starrte eher, was er sonst nie tat und zugegebener maßen, verunsicherte es mich ziehmlich. In meinem Zimmer angekommen, katerpultierte ich meinen Schulranzen direkt in die Ecke neben meinem Schreibtisch, wobei ich versehentlich auch eine meiner All might Figuren mit vom Tisch fegte ,,Ups..", kam es von mir und ich hob sie kichernd wieder auf, zum Glück war ihr nichts passiert. Das hätte meine Laune echt in den Keller gebracht, vor allem weil es eine Limited Edition Figur war, die nicht mehr erhältlich war und das zu Anfang der Ferien wäre echt scheiße gewesen. Meine Aufmerksamkeit richtete sich dann wieder auf meinen Rucksack und ich überlegte einen Moment jetzt schon Hausaufgaben zu machen, bis mir einfiel, dass ich ochako, tsuyu und sho versprochen hatte, mit ihnen shoppen zu gehen, bevor sie ihre Familien besuchten. Naja Shoto wurde eher dazu gezwungen mit zu kommen, aber ich glaube er wollte auch irgendwie mitkommen, auch wenn er es noch nicht zugeben wollte. Mit diesem Gedanken ging ich an meinen Schrank und suchte mir etwas zu Anziehen raus. Ich freute mich schon auf die Zeit hier fast alleine, wenn fast alle bei ihren Familien oder im Urlaub waren. Zumindest die ersten drei Wochen war ich noch hier, weil meine Mutter für diese Zeit mit Mitsuki, der Mom von Kacchan, wie jedes Jahr, auf Kreutzfahrt war, deshalb blieb Kacchan auch hier, was dann wieder nicht ganz so unbedingt was gutes heißen musste. Naja, ich hatte aber auch nicht vor, die ganze Zeit hier zu sein. Ich wollte meinem Hobby aus der Mittelschule wieder nachgehen, welches ich während dem Training mit All might und der Schulzeit an der UA komplett vernachlässigt hatte. Es war ein Hobby, was eigentlich nichts so für Leute in meinem Alter geeignet war, aber es machte Spaß und dort fühlte ich mich wohl. Ich singe in dem Club eines Freundes meines Vaters. Ich kannte ihn seit ich klein war und wir hatten auch immernoch Kontakt mit ihm, nachdem mein Dad einfach verschwand. Nachdem das Mobing von Kacchan schlimmer geworden ist, habe ich sehr viel Zeit dort verbracht, erst habe angefangen zu Singen habe ich durch einen Witz beim Trinken.
Jedenfalls, Kirishima blieb auch die ersten Wochen noch hier, genau wie Mina, wobei sie nur die erste Woche blieb, um Kacchan Gesellschaft zu leisten. Shoto hatte geplant nur ab und zu mal bei seiner Familie zu sein, er wollte noch nicht allzu viel zuhause sein, zumindest nicht, bis seine Mutter entlassen wird. Alle anderen würden nachhause fahren oder in den Urlaub, also wäre ich wirklich mit Kacchan alleine hier, Ohje. Das kann ja noch was werden.

Broken Hero [German- Angst]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt