Notiz: Für eine bessere Leseerfahrung hört euch ‚Pour It Up' von Rihanna ODER ‚Drunk in Love' von Beyonce an, wenn ich euch Bescheid sage.
-----
POV Lauren
„Lauren, du solltest kommen. Du weißt, dass Dad dich vermisst.", hörte ich Taylors Stimme, die versuchte mich von der anderen Seite der Leitung zu ermahnen.
„Ich kann hier nicht weg. Hast du irgendeine Idee, wie beschäftigt ich bin?"
„Du weißt, wie es ihm geht. Und es ist bereits Monate her, dass du uns besuchen gekommen bist."
„Tay, bitte. Es ist nicht einfach für mich und du weißt das."
„Du musst lernen, damit klarzukommen Lauren. Wir haben es gelernt und du kannst das auch."
„Kann ich nicht!"
„Kannst du und jetzt halt die Klappe. Und komm dieses Wochenende. Wir werden eine Geburtstagsfeier schmeißen und ich bin mir sicher, dass er es lieben würde, dich da zu haben."
Ich atmete tief ein, um ruhig zu bleiben. Es war Monate her, dass ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Es war nicht so, dass ich nicht mit ihnen zusammen sein wollte, aber es war etwas kompliziert. Außerdem hatte ich eine Menge Verpflichtungen, um die ich mich kümmern musste. Eine gute Taktik, um solchen Treffen aus dem Weg zu gehen. Aber anscheinend konnte ich mich dieses Mal nicht rausreden. Taylor war entschlossen, mich zu überreden, zu kommen.
„Ich denk drüber nach ok? Wer weiß, vielleicht komme ich wirklich dieses Wochenende." Ich ergab mich dem Dickkopf.
„Denk mit Liebe drüber nach oder nicht. Aber komm. Ich back auch deinen Lieblingskuchen."
Ich lächelte. Ich erinnerte mich, wie eng Taylor und ich waren. Auch wenn sie jünger war, wusste meine Schwester sehr gut über mein Leben Bescheid. Sie war schon immer reif und bodenständig gewesen.
„Backst du ihn wirklich?", fragte ich lächelnd.
„Ja. Ich vermisse dich Laur." Bei ihrem niedergeschlagenen Tonfall zog sich mir die Brust zusammen. Ich wäre jetzt gerne bei ihr.
„Ich vermisse dich auch Kiddo." Ich hörte, wie sie am anderen Ende der Leitung ruhig und regelmäßig atmete. „Ich muss gehen ok? Du kannst mich immer anrufen, wann du willst."
„Okay. Ich werde dieses Wochenende erwarten."
„Hab eine gute Nacht Tay."
„Gute Nacht Lolo." Ich lächelte, als sie mich bei meinem Kindheitsspitznamen nannte.
Ich beendete das Telefonat und legte das Gerät neben mich. Telefonate oder Aufeinandertreffen mit meiner Familie machten mich immer etwas melancholisch. Ich hasste es. Ich mochte es nicht, mich so fragil zu fühlen. Es war nicht meine Natur. Nicht mehr. Ich schloss die Augen und lehnte mich gegen das Polster meines Stuhls. Ich versuchte meine Muskeln zu entspannen, was ich nicht schaffte. Zu dieser Stunde war ich bereits alleine im Gebäude. Nur die Auto- und Verkehrsgeräusche Miamis waren momentan im Raum zu hören. Ich stand auf und schenkte mir ein Glas Whiskey ein, mein täglicher Begleiter. Ich ging zu dem riesigen Fenster, von dem aus ich eine wunderschöne Aussicht auf die Lichter der Stadt bei Nacht hatte.
Manchmal war ich alleine und fühlte mich niedergeschlagen, doch manchmal erfüllte es mich mit einer Ruhe, die ich sehr mochte. Es war beruhigend vom Rest der Welt abgeschottet zu sein. Von all den Problemen und Pflichten da draußen. Manchmal musste ich einfach vergessen, wer ich war oder wer ich sein würde.
„Jesus Lauren. Du bist zu einsam.", dachte ich und nahm einen Schluck meines Whiskeys.
Ich schaute auf die Uhr und sah, dass es allerhöchste Zeit war zu gehen. Zeit, mich einen Moment lang in dem Körper der Frau zu verlieren, die ich am meisten begehrte.
DU LIEST GERADE
The Stripper (Deutsche Übersetzung) - Camren
FanfictionHast du dir schon mal vorgestellt, zwei Leben zu führen? Zwei Menschen zur selben Zeit zu sein? Ich wette, das hast du. Aber sich dieses Leben vorzustellen ist etwas ganz anderes, als es tatsächlich zu leben. Glaub mir. Darf ich vorstellen...Camila...