Kleine Hammerschläge zerreißen die Stille. Sie schwellen an auf dem kleinen Welldach. Noch suchen sie die Harmonie. Aber dann werden es mehr. Aber dann klingt alles wie ein Teppich. Wie ein dichtes gleichmäßiges Rauschen. Volume up! Die Gedanken an den Alltag verschwinden im Grau der Töne. Das Tropforchester spielt seine Synfonien. Ich verweile. Genieße. Für den Moment, scheint es, macht das Leben eine Pause. Ein leichtes Abschwellen. Ich träume mich ins Grau hinein. Für den Moment ist Zeit unwichtig, bedeutungslos. Die Stille meiner Gedanken dröhnt. Wie festgenagelt sauge ich das Geräuschorchester in mich auf. Es ebbt ab, verstummt. Nur die Tropfen an der Fensterscheibe suchen und finden sich noch auf ihren Weg. Und langsam erwache ich aus einem Traum. Tief betrübt, dass diese Momente nur von kurzer Dauer sein können. Da kommt er wieder. Der Alltag. Ein Auto fährt draußen vorbei. Die Straße faucht es mit Wasser an. Rauch steigt auf. Es riecht verbrannt. Oh, mein Gott, der Herd!
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Tagträume
Short StoryKurzgeschichte, die vom Innehalten handelt, meditierend den Regen betrachten und unsanft im Alltagerwachen...