„Du weißt schon, wer das war, oder?"
Nachdem Kai, Collin und ich etwas gegessen hatten und ich versucht hatte, Kai davon zu überzeugen, dass ich es ihm zurückzahlen würde, dauerte er nicht lange, eher er sich verabschiedet hatte.
Natürlich wollte er kein Geld. Ich hatte mir dabei nichts weiter gedacht, auch nicht, als er mir seine Nummer gegeben hatte. Immerhin war es für Leute in unserem Alter irgendwie normal. Doch wie ich erfuhr, war es nur bedingt normal.„Wer? Kai?", fragte ich zurück. Die Mutter eines Mitspielers von Collin lachte nur.
„Ach kleines, du lebst echt hinter dem Mond." Mit diesen Worten ließ sie mich verwirrt stehen. Auch nachdem ich darauf nochmal versuchte anzusprechen, winkte sie bloß und meinte, ich solle es selber herausfinden.Das Herbstfest war leider nur ein Teilerfolg. Zwar konnten wir einiges an Geld einnehmen, doch es war nicht genug. Wir mussten uns also noch etwas einfallen lassen, um an die benötigte Summe zu kommen.
Zu Hause angekommen, ließ ich mich erschöpft auf die Couch fallen, während Collin seine Sachen einfach auf den Boden warf.
„Kannst du das bitte nicht einfach irgendwohin werfen?", seufzte ich und richtete mich wieder auf.
„Okay, tut mir leid, Lia." Er hob die Sachen wieder auf und stellte sie an den rechtmäßigen Platz. Ich musste grinsen, denn er war wirklich ein lieber Junge. Nicht jedes Kind in seinem Alter hätte das ohne Diskussion so hingenommen.„Musst du morgen arbeiten?" Collin setzte sich neben mich und als ich den Kopf schüttelte, fing er an zu lächeln.
„Ja, dann können wir zusammen was machen!" Der kleine Junge klatschte begeistert in die Hände.
„Glaubst du, Kai hat morgen auch Zeit?"
Er schaute mich mit seinen großen Augen an. Kai hat es ihm wohl ziemlich angetan.„Collin, wir kennen Kai gar nicht richtig. Du kannst ihn doch jetzt nicht einfach fragen, ob er morgen irgendwas mit uns machen will." Sanft lächelte ich, in der Hoffnung, dass er sich damit abfinden würde.
„Wieso nicht? Wenn man sich nicht trifft, dann lernt man sich nie richtig kennen."
Darauf wollte ich etwas erwidern, doch ich wusste auch, dass mein kleiner Bruder damit nicht Unrecht hatte.,,Okay, du hast gewonnen. Ich frag ihn." Daraufhin grinste Collin breit und ging duschen, während ich mein Handy entsperrte, um Kai eine Nachricht zu schreiben. Doch gerade als ich seinen Kontakt geöffnet hatte, erreichte mich eine Nachricht von ihm.
"Jetzt wo ich nicht mehr vor dir stehe, kann ich endlich sagen, dass ich nie wieder dieses Zeug trinken möchte. :P"
Ich musste lachen, denn ich hatte den Hype um dieses Getränk selbst nie verstanden.
"Wieso konntest du es mir nicht persönlich sagen? Hattest du Angst, dass ich dich schlage?"
Dass ich währenddessen dämlich grinste, war mir egal.
"Naja, vielleicht hättest du mich ausgestopft... Wie die Vogelscheuche die neben dir stand:0"
Wir witzelten noch eine Weile weiter, ehe ich ihn fragte, ob er morgen etwas mit Collin und mir unternehmen wollte. Er war sofort dabei und schlug vor, dass wir in einem Park Drachen steigen lassen könnten. Ich war begeistert von dieser Idee, denn ich wusste, dass sich mein kleiner Bruder darüber freuen würde. Kai hatte sogar angekündigt die Drachen zu besorgen, worüber ich sehr froh war.
Am nächsten Tag, und eine schlaflose Nacht später, stand ich zusammen mit Collin im Park und wartete darauf, dass der Brünette auftauchen würde. Collin war sogar so ungeduldig, dass er jede Minute nach ihm fragte. Als Kai dann tatsächlich auftauchte, war der kleine Junge kaum noch aufzuhalten und stürmte zu dem jungen Mann hin, um ihn zu umarmen. Dass er Kai erst seit einem Tag kannte, war ihm anscheinend egal. Doch zu meiner Überraschung freute sich Kai sogar über die Umarmung und schlug daraufhin auch noch mit ihm ein.
„Na großer", sagte er und drückte ihm eine Tüte ihn die Hand. „Für dich."
Während Collin mit großen Augen in die Tüte schaute, kam Kai zu mir und begrüßte mich.
„Krieg ich von dir keine Umarmung? Dein Bruder war da netter." Er lachte, doch ich lächelte nur nervös.
„Das war ein Scherz", fügte er hinzu, als er merkte, dass ich mich dabei unwohl fühlte.„Danke Kai, du bist echt cool!" Collin kam zu uns gerannt und zeigte mir stolz den bunten Drachen, den Kai für ihn besorgt hatte.
„Dann kannst du bestimmt bei deiner Schwester ein gutes Wort für mich einlegen." Kai grinste mich verschmitzt an, doch der kleine Junge schaute ihn nur verwirrt an.
„Muss ich gar nicht. Sie hat gestern die ganze Zeit so komisch gelächelt, als sie mit dir geschrieben hat", plapperte er.
,,Du kleiner Verräter!", rief ich empört, woraufhin die Beiden anfingen zu lachen.„Können wir jetzt den Drachen steigen lassen?", fragte Collin, als sie sich wieder beruhigt hatten.
„Na klar!", rief Kai überglücklich und half meinem Bruder dabei den Drachen in die Luft zu bekommen. Die Beiden verstanden sich prächtig und Kai entwickelte sich selbst zu einem Kind, als der Drache endlich in der Luft war.
„Guck mal, Natalia!", schrie er stolz und deutete in den Himmel, während Collin die Schnur hielt und mit großen Augen nach oben in den Himmel schaute.
„Ich sehe es", antwortete ich ihm breit grinsend, woraufhin er mir zu lächelte. Die beiden Jungs strahlten über beide Ohren und für mich war das der schönste Anblick den ich seit langem gesehen hatte.
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HOW AUTUMN COLOURS THE WORLD - kai havertz
Fanfiction━━ 𝗛𝗢𝗪 𝗔𝗨𝗧𝗨𝗠𝗡 𝗖𝗢𝗟𝗢𝗨𝗥𝗦 𝗧𝗛𝗘 𝗪𝗢𝗥𝗟𝗗 🍂 Natalias Leben hat es nicht immer gut mit ihr gemeint. Doch als Kai eines Herbstes in ihr Leben tritt, merkt sie schnell, dass er Farbe in ihr tristes Leben bringt. © CHVRZLLY, 2021