Ich

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Durch meine geschlossenen Augen drang das Licht der Lampen, die Motorengeräusche, die gedämpft zu mir durch klangen, wirkten einschläfernd. Als der Bus langsamer wurde, stand ich auf, nahm meine Tasche und trat ins Freie. Und dann öffnete ich meine Augen. Der klare Morgenwind bließ mir den Geruch von Kälte in die Nase. Der noch dunkle Himmel färbte sich im Osten in den schönsten Rot- und Goldtönen. Ich sog den Anblick wortwörtlich in mich auf. Laufend schaute ich auf den Boden. Das Gras leuchtete auf sobald ein Auto vorbei fuhr und jedes Mal war ich von dem kurzen Glitzern fasziniert.
Diese Augenblicke, wo die Schönheit dieser Welt deutlich zu spüren und zu sehen war, machten mein Leben lebenswert. Ich wollte noch so oft in die Sterne blicken, wenn sie über mir funkelten. Noch so oft den Geruch und Geschmack von gebrannten Mandeln erleben, wenn ich über den Weihnachtsmarkt schlenderte. Ich wollte so oft und viel wie möglich diese kleinen Augenblicke von Glückseligkeit erleben, die mich von meinem Leben ablenken. Doch dies war mir nicht möglich. Schon längst war der Termin für meinen Tod festgelegt und den würde ich trotz dieser Momente nicht verschieben.

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