Es ist dunkel. Man kann nur erkennen, dass man einen dunklen und langen Korridor entlang geht. Langsam aber zunehmend, bemerkt man die Wände. Aber sie sind nicht normal. Kahl und steinern, winden die Wände sich leicht nach links und rechts und lassen den leeren Korridor verdreht erscheinen. Man merkt sofort, dass hier die Physik keine Rolle mehr spielt. Allmählich wird es heller. Jetzt erkennt man, dass der Gang nicht endlos lang ist. Weiterhinten befindet sich eine Tür. Eine sehr große Tür. Obwohl sie so groß ist, entdeckt man, dass die Klinke viel zu weit unten liegt. Doch das beunruhigendste, ist das Auge, das oben in die Tür eingraviert ist. Ihr Blick ist gesenkt, genau auf einem herab. Es verspricht unheilverkündenes. Lautes Krachen durchbricht die Stille. Es kommt von der Tür aus. Es hört sich an, als ob etwas oder jemand verzerrt wird und dabei die Knochen kacken lässt. Ein brausender Windpfiff verunheimlicht dieses unnartürliche Geräusch noch. Man ist jetzt so nah an der Tür, dass man nur noch die Hand ausstrecken muss, um sie aufzumachen. Was ist dahinter? Langsam streckt man seine Hand aus. Die Tür zieht einen an. Man ist begierig darauf, was hinter der Tür ist. Gleich ist sie offen, gleich sieht man, was sich dahinter befindet...
Ich wache mit einem entsetzten Schrei aus meinem Alptraum auf. Ich bin schweißgebadet. Immer wieder erscheint das Bild von der riesigen unheimlichen Tür vor meinen Augen. Meine Nackenhaare sind gesträubt, mein ganzer Körper zittert. Es war nur ein Traum<, versuche ich mich zu beruhigen. Allmählich beruhigt sich mein Herzschlag. Langsam kehre ich in die Wirklichkeit zurück. Oder auch nicht? Als ich mich umschaue, erhöht sich mein Herzschlag direkt wieder. Wo bin ich?! Ich liege auf einer weichen grünen Wiese, die von leichten Nebel verdeckt ist. Hinter-, rechts- und links neben mir, befindet sich nichts als Wald. Einen sehr stillen und dunklen Wald. Mit weichen Knien stehe ich auf. Meine nackten Füße sinken leicht in der weichen Wiese ein. Meine nackten Füße? Entsetzt schaue ich an mir herab. Ein brauner mit Taschen bespickter Mantel, umhüllt meinen zitternden Körper. Meine Hose, die ebenfalls braun ist, liegt eng an meinem Unterleib. Mir fällt auf, dass die Sachen mir ein wenig zu groß sind. Meine Jackenärmel und Hosenbeine sind weit hochgekrempelt, sodass man noch gerade so meine Füße und Hände erkennen kann. Aber das komischste ist, was ich auf dem Kopf trage. Eine Papiertüte so groß wie mein Kopf, verdeckt mein ganzes Gesicht, bis auf meine Augen. Für die sind zwei Löcher reingeschnitten worden. Angestrengt versuche ich mich an das zu erinnern, was vor meinem Traum passiert ist. Aber das Einzige, an was ich mich erinnern kann, ist mein Name. Mono. Aber nicht nur mein Name, sondern auch ein anderer, welchen ich beim besten Willen nicht identifizieren kann. Six. Mein Gehirn fängt an zu rattern. Wer ist Six? Ich schiebe den Gedanken beiseite und widme mich meiner Umgebung. Erst jetzt fällt mir auf, dass hinter mir ein großer aber alter Fernseher steht. Neugierig gehe ich auf ihn zu und berühre ihn vorsichtig. Er ist noch heiß, das bedeutet, er muss vor Kurzem ausgegangen sein muss. Ich fahre mit dem Finger über den glatten heißen Bildschirm. Dann wirbele ich entschlossen herum und beschliesse mich, mich auf den Weg nach Antworten zu machen. Ich bemerke erleichtert, dass es außer dem scheinbar toten Wald und dem Fernseher, auch ein kleinen Weg gibt. Ich atme einmal tief durch und mache langsam einen Schritt. Das Gras kitzelt an meinen nackten Füßen. Ich mache noch einen Schritt und noch einen, bis ich schließlich in einem leichten Trab über die Wiese laufe und den sogenannten Weg verfolge.
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Little Nightmares 2
AdventureMono wacht in einer fremden Welt auf und kann sich an nichts mehr erinnern. Alles was wir aus unserer Welt kennen, ist für Mono in dieser Welt überdeminsional groß. Schnell bemerkt er, dass die Bewohner dieser Welt alles andere als freundlich sind...