Vorgeschichte

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"Ich bin Seo-young, 31 Jahre alt und habe eine Tochter.", hörtest du dich selbst mit gekränkter, beinahe heiserner Stimme sagen. "Ich brauche diesen Job, ich bin verschuldet.."

Der Geschäftsführer schaute dich verständnislos an.
Du hörst wie er laut seufzt und ungeduldig mit dem Ende des Kugelschreibers im Achtel-Takt auf seinen protzigen Schreibtisch klickte.
Die Zeit schien zu fliegen, es war dir ein Stück weit unangenehmen.

"Liebe Seo-young.."
*Stille*
"Es tut mir leid, dies zu erwähnen, doch ich würde Sie aufgrund Ihrer hohen Schulden ungern einstellen.. Dies könnte zur Blamierung unseres Unternehmens kommen. Wir könnten beschuldigt und missachtet werden."

Du nickst, obwohl du enttäuscht bist.
Dein Hals wird trocken und du spürst wie sich Tränen in deinen Augen sammeln.

"Das verstehen Sie doch, nicht wahr?"

Du antwortest nicht, da du seine Frage nicht mal wahrgenommen hast.
Erst später realisierst du, dass er etwas gesagt hatte, als er aufstand und dich gebeten hatte, rauszugehen.

Deine Tochter ist seit Jahren im Kinderheim, weil du dich nicht um sie kümmern kannst. Ihr Vater ist 3 Monate nach ihrer Geburt bei einem Unfall gestorben, du wurdest arbeitslos.

Jetzt hattest du keine Hoffnungen mehr.
4 Absagen heute.
Insgesamt 48.
Warum? -Wegen deinen Schulden und den Vorurteilen.

Nun war es schon Abends.
21 Uhr, du liefst zur U-Bahn und stiegst in die Bahn.
Du hattest das Gefühl von allen angeschaut zu werden.
"Vielleicht wegen meinen Haaren? Vielleicht weil ich seit Jahren nicht duschen konnte."
Die Blicke trafen auf dich. Du fühltest dich verurteilt und gedemütigt.

Um schlafen zu gehen, stiegst du 2 Stationen weiter aus, um zu deinen Schlafplatz zu laufen.
Du bist obdachlos, da du dir keine Wohnung leisten kannst.

Montag, 27. August 2021
Ausgeschlafen setzt du dich aufrecht hin und reibst dir deine tränenden, noch müden Augen mit deinen rauen Händen.
Nachdem du dich gestreckt hast und deine Augen öffnest, siehst du einen fremden Mann, welcher dich anscheinend die ganze Zeit beobachtet hatte.
Als du ihn wahrgenommen hast, zuckst du zusammen und fragtest: "Was möchtest du von mir? Kennen wir uns?"
Er antwortete nicht und lächelte nur.
Dir fällt auf, dass er förmlich angezogen war und einen schwarzen Koffer bei sich trug.
Er hielt 2 Karten in der Hand.
Eine war blau, die andere rot.
Er schaute dich erwartungsvoll an und fragte dich nun: "Wollen Sie ein Spiel mit mir spielen?"
Du willigtest sofort ein, du bist neugierig.
Du wähltest die blaue Karte.
Als er dir die Regeln erklärte und dir das Geld zeigte, stauntest du.
Du fingst an und verlorst schon die erste Runde.
Er schlug dich, da du kein Geld hattest und somit keins verwetten konntest.
"20.000 Won sind genau so viel wert, wie ein Schlag. Du kannst mit deinem Körper bezahlen."
Du spieltest solange, bis du nach 23 Runden endlich gewannst.
Voller Freude nahmst du das Geld entgegen und spieltest weiter, unzählige Runden.
Schlussendlich drückte er dir eine Visitenkarte in die Hand mit merkwürdigen Zeichen und einer Nummer auf der Rückseite in die Hand.
"Wenn Sie weiterspielen wollen, dann rufen Sie mich doch an!"
Du bleibst sprachlos und er stieg in die nächste Bahn und fuhr davon.

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