Blumenwiese

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Leise summend stand ich an dem kleinem Bäumchen und pflückte einzelne Rosen ab.
Sie rochen wirklich gut, waren noch frisch.
Er würde sie lieben da war ich mir sicher.
Tänzelnd lief ich über die Blumenwiese, darauf bedacht so wenig wie möglich kaputt zu machen. Wie eine Elfe schwebte ich über das saftige grüne Gras, mit der Gewissheit das er mir zu sah.
Lächelnd blieb ich stehen, legte den Kopf in den Nacken, genoss die Sonne, welche meine Haut wärmte, meine Gedanken schwinden ließ und das träge Gefühl aus meinen Gliedern vertrieb.
Es war schön hier. Niemand außer mir kannte diesen Ort. Keiner außer mir durfte diesen friedlichen Ort kennen. Es war mein Platz.
Mit einem Lächeln dachte ich an die Leute zurück die versuchten mir meinen Platz weg zu nehmen.
Die versuchten mir alles was ich hatte zu entreißen. Das nach seinem Tod letzte übrig gebliebende Fünkchen Hoffnung verdampfen zu lassen.
Leicht fing ich an zu lachen.
Aus einem anfänglichem glucksen wurde ein regelrechter Anfall. Bei dem Gedanken an das Blut welches auf dieser Wiese in Litern geflossen ist lief mir das Wasser im Mund zusammen.
Der Wahnsinn schlich sich zurück in meinen Verstand, der Schleier legte sich erneut über meine Augen.
Mittlerweile kugelte ich mich vor lachen auf dem Boden.
Es war einfach zu amüsant all diese Geschehnisse nochmal zu erleben, sei's auch nur über das innere Auge.
Nach Luft schnappend versuchte ich meine Atmung zu beruhigen.
Als es mir gelang hörte ich Zweige die unter Schritten zerbrachen.
Langsam setzte ich mich auf und starrte in die Richtung des Geräusches.
Ein Mann um die 30 kam zum Vorschein.
Er sah sich mit großen Augen um als er mich entdeckte.
Seine Lippen bewegten sich, er sprach mit mir, doch ich verstand kein Wort.
Zu laut waren die Stimmen in meinem Kopf. Die Stimmen die mir rieten ihn zu töten.
Er kam auf mich zu. Sorge stand ihm in's Gesicht geschrieben.
Bei mir angekommen ging er in die Hocke.
Langsam fing er an mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum zu wedeln.
Langsam verfolgte ich die Hand mit meinen Augen.
Irgendwann legte er mir seine Hand auf die Stirn.
Direkt ergriff ich die Gelegenheit, packte sein Handgelenk und zog ihn mit Schwung an mir vorbei sodass er mit dem Gesicht voraus im Gras landete.
Er gab einen erschrockenen Laut von sich als ich mich auf seinen Rücken setzte.
Leise vor mich hin kichernd zog ich langsam das Messer aus meiner Kleidung.
Ich lehnte mich vor um ihn in den Nacken zu hauchen.
Er sollte meinen heißen totbringenden Atem spüren.
Leicht setzte ich das Messer an seiner Haut an und ritzte hinein.
Sein Körper verkrampfte sich unter mir und nach einem Moment des Schocks versuchte er sich zu befreien.
Er wehrte sich doch ich drückte seinen Körperschwerpunkt nach unten.
Immer mehr Wunden zierten seinen Körper.
Blut lief seinen Rücken und seine Hüften hinab, dann stieß er mich von sich weg.
Mit vor Angst geweiteten Augen sah er mich an ehe er sich umdrehte und los rannte.
Lachend folgte ich ihm.
Es war wie ein Spiel.
Ein Spiel welches ich gewinnen würde.
Ich schaffte es ihn einzuholen und griff nach seinem Arm.
Er wirbelte herum und ich bekam die Gelegenheit seinen Hals zu fassen.
Mit allergrößter Freude schnitt ich ihm seine Luftzufuhr ab. Gleichzeitig rammte ich ihn mein Messer in den Bauch.
Blut lief leicht aus seinen Mundwinkeln hinab.
Mit glitzernden Augen beugte ich mich vor und leckte es vorsichtig ab.
Der metallige Geschmack ließ mich das Endstadium der Euphorie fühlen.
Mein eigenes rauschte wie die Wellen des Meeres in meinen Ohren.
Immer und immer wieder stach ich auf ihn ein unfähig mich noch irgendwie zu zügeln.
Auch er hatte keine Chance sich noch irgendwie zu befreien.
Wahrscheinlich wünschte er sich gerade er hätte diese Wiese nie betreten doch nun war es zu spät.
Es war wie eine Einbahnstraße.
Man kam herein doch nie wieder lebend hinaus.
Als der letzte Atemzug verklungen war und seine Körperwärme der eisigen Kälte des Todes platz machte hörte ich auf.
Ich betrachtete seinen geschundenen Körper.
In meinen Augen war er nun perfekt.
Die vollkommene Schönheit.
Lächelnd schleppte ich ihn zurück zur Blumenwiese wo ich leise summend ein grab aushob.
Ich warf ihn hinein, zusammen mit einer Rose.
Danach schaufelte ich das Grab wieder zu.
Lächend sah ich in den Himmel.
Bist du stolz auf mich?
Bestimmt bist du es, schliesslich bin ich das menschliche Bermuda Dreieck.

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SabinaOehler

Schlüsselwörter:

Bermuda Dreieck
Einbahnstraße
Rosen
Wellen

Wörter:

739

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