Eine verschneite Nacht

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Du läufst zur Tür und Annalena folgt dir. Als die Tür aufgeht, steht ein 1.80m großer Mann mit einer Flasche Vodka vor dir. Er lächelt und begrüßt freundlich dich und deine Freundin. „Hey ihr beiden! Ich dachte, ein bisschen Alkohol kann nicht schaden, ich hoffe das ist in Ordnung" sagt er und lacht. „Klar alles gut, haben auch beide schon ein bisschen intus vom Sekt" antwortest du und begleitest Robert ins Wohnzimmer. Du holst 3 kleine Shotgläser aus deinem Küchenschrank und stellst sie auf den Wohnzimmertisch. Annalena nimmt und öffnet die Flasche und schenkt jedem anschließend ein, bis das Glas voll ist.

Ihr nehmt euch jeder ein Glas und stoßt an. „Auf den Abend". Als erstes stoßt du mit Robert an. Eigentlich ist er ganz nett. Aber ein bisschen verrückt. Obwohl, das muss ja nicht immer negativ sein. Ein bisschen verrückt sein schadet nie. Du schaust ihn mit einem Lächeln im Gesicht an. Dann stoßt du mit Annalena an. Auch sie lächelst du an, jedoch kannst du dich nur auf ihre Ozeanblauen Augen konzentrieren.

-1 Stunde später-

Es ist schon spät. Ziemlich spät. Genauer gesagt 1:30 nachts. Ihr seid nun alle schon betrunken, die Flasche Vodka ist fast leer. Ihr habt in der Zwischenzeit schon etwas getanzt, aber gerade macht ihr eine kleine Pause. Annalenas Frisur ist schon ganz durcheinander, aber sie sieht trotzdem immer noch gut aus. Verträumt wirfst du einen Blick aufs Fenster und schaust auf das große Feld hinter deinem Garten. Dicke Schneeflocken fallen vom Himmel-das erste mal dieses Jahr. „Es schneit!!" rufst du lauter Freude. Vielleicht war das etwas zu laut, die Leute über dir schlafen bestimmt schon. Du wohnst ja schließlich in einer Mietwohnung. Annalena schaut jetzt auch mit weit geöffneten Augen aus dem Fenster. „Wie geil! Lass uns rausgehen!" meint Robert und Annalena stimmt zu. „Ist das nicht ein bisschen kal-" willst du gerade fragen, doch deine Freundin zieht dich schon vom Sofa und in den Flur. Sie umfasst dein Handgelenk fest. Ihr zieht euch alle schnell eure Schuhe und Jacken an, du und Robert zieht euch noch eine Mütze auf. Du schaffst es noch schnell dein Handy mitzunehmen, bevor Annalena die Tür aufreißt und dich wieder mitzieht. Robert kommt hinterher und schließt die Tür.

Ihr rennt gemeinsam aufs Feld und fallt in den 10cm hohen Schnee. Du machst einen Schneeengel und schaust dich um. Es ist wunderschön. Alles ist weiß und glitzert, dir fallen ununterbrochen Schneeflocken ins Gesicht. Einige Sekunden bleibst du noch liegen und vergisst die Kälte komplett. Du merkst wieder - es sind die kleinen Dinge im Leben, die dich manchmal schon komplett zufriedenstellen können und du den Alltag mal vergessen kannst. Gerade kommt Annalena auf dich zu. Sie schaut dich kurz an, wie du dort mit ausgebreiteten Armen und Beinen liegst. Sie lächelt und legt sich neben dich. Auch sie macht einen Schneeengel und bleibt dann in der selben Position wie du liegen. Ihr schaut euch an. Schneeflocken fallen in ihre kastanienbraunen Haare. „Jetzt freue ich mich noch mehr auf Weihnachten! Das ist so ein tolles Gefühl" sagt sie zu dir und antwortest „ja, einfach unbeschreiblich toll". Du meintest damit aber nicht ganz den Schnee, sondern eher sie. Du starrst noch immer in ihre blauen Augen, und dabei sind dir einfach diese Worte aus dem Mund gefallen. Naja, ganz unpassend waren sie auch nicht, es wird ihr schon nicht auffallen.

Sie steht auf und holt Robert, der immer noch begeistert im Schnee herumstapft zu dir. „Bock auf ne' Schneeballschlacht?" fragt sie und Robert und du antworten wie aus der Pistole geschossen „Na klar!".

Du stehst auch auf und rennst sofort weg von den beiden. Nicht, dass du gleich am Anfang abgeschossen wirst. Du hockst dich hin, kratzt Schnee auf einen Haufen zusammen und beginnst runde Schneebälle mit deinen Händen zu formen. Du schaust dich um und siehst, dass der Mann unmittelbar in deiner Nähe steht und schon in jeder Hand 2 Schneebälle hält. Schnell läufst du weg, denn dir ist schon klar dass er dich abwerfen will. Nach einigen Sekunden drehst du dich schnell um und wirfst ihn mit 2 Schneebällen nacheinander ab. „Haha, hab dich getroffen!" rufst du ihm zu, er drehte sich gerade um, weil er Annalena suchte und merkte dabei nicht, wie du ihm 2 Bälle an seinen Rücken wirfst. Du formst schnell einen weiteren Ball, für 2 hat es nicht gereicht. Robert steht schon mit dem Arm in Werfposition und zielt auf dich. Doch beim 1. und 2. Ball kannst du noch geschickt ausweichen. Der 3. streift dich an deiner Taille. „Ey Robby, was ist los? Ich dachte du kannst mehr!" rufst du ihm lachend zu, während du zu deinem Schneeberg zurückrennst. „Da liegst du leider nicht ganz richtig, ich habe noch einen Ball!!" ruft er zurück und schon während er das tut, wirft er den anderen Ball auf dich. Du hockst aber immer noch, Schneebälle formend, von ihm abgewendet im Schnee und als du es gerade realisierst, spürst du etwas kaltes im Nacken. „Ey, ich glaubs wohl nicht!". Robert hat dir tatsächlich den kalten Ball in den Nacken geworfen. Du wirst wütend, formst 2 weitere Bälle und willst ihm direkt hinterher rennen, doch er ist schon weit weg.

Dafür kommt Annalena gerade auf dich zu, auch mit 2 Schneebällen bewaffnet. Ohne ein Wort zu wechseln werft ihr euch gleichzeitig ab. Ihr lacht und Annalena läuft noch vor dir weg. Das willst du dir aber nicht entgehen lassen und läufst ihr hinterher. Du willst einen Schneeball formen, merkst aber, dass dies im Laufen nicht so gut funktioniert. Also rennst du einfach noch so lange, bis du kurz hinter ihr bist und wirfst sie einfach nur noch mit purem Schnee ab. Das merkt sie aber nicht, den Annalenas Jacke ist zu dick. Sie denkt sogar schon, sie hätte dich abgehängt. Falsch gedacht. Sie bleibt plötzlich stehen und du fällst ihr in den Rücken. „Oh Gott!" schreist du und ihr bekommt beide einen Lachkrampf. „Du freche Göre!" sagt Annalena und wirft dich, während du auf ihr liegst noch mit etwas Schnee ab. Zumindest versucht sie es. Du lachst nur und merkst durch ihren schnellen Atem, wie sich ihr Brustkorb auf und ab bewegt. Wieder so ein tolles Gefühl im Bauch. Freude, Glücklichkeit, Schmetterlinge - Schmetterlinge? Du kannst es dir noch nicht ganz eingestehen, aber weißt, dass du eigentlich mehr als Freundschaft spürst. Nur erzählen kannst du es niemandem, und das macht dich teilweise sehr nachdenklich.

Nun sieht auch Robert euch und kommt auf euch zu. „Warum liegt ihr hier so?" fragt er euch verwundert. Ihr lacht aber einfach nur noch weiter und ohne weiter nachzufragen legt Robert sich neben euch und starrt in den sterngefüllten Himmel.

So, theoretisch könnte ich jetzt sofort noch weiter schreiben. Ich will euch aber nicht so lange „quälen" und bringe das Kapitel nun raus. Ich werde aber direkt am nächsten Kapitel arbeiten (:

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