Kapitel 4

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Während Michael von der Unfallstelle flüchtete, hatte das Rettungsteam diese nun erreicht. Thomas war hochkonzentriert und setzte zur Landung an. Innerhalb kürzester Zeit berührte der Helikopter den Boden und der Pilot begann damit, die Rotoren herunter zu fahren.
Derweil sprangen Peter und Mark bepackt mit ihrer Ausrüstung bereits aus dem Heli und rannten los. Sie überwanden das inzwischen angebrachte Absperrband und trafen auf eine Menschenansammlung. Die meisten von ihnen waren nur Schaulustige, die ihre Arbeit nur unnötig behindern würden, was Peter auch sofort.
"Treten sie bitte zurück!", forderte der Sanitäter die Leute deshalb auf. "Danke, wir brauchen Platz!", fügte er hinzu und tatsächlich traten alle sofort beiseite. So konnten Peter und Mark den Verletzten nun problemlos erreichen. Sie gingen sofort neben ihn in die Hocke und während Peter den Rucksack öffnete, überprüfte Mark die Vitalzeichen des verletzten Mannes. Nebenbei verschaffte sich der erfahrene Arzt noch einen Überblick über den gesamten Unfallort und sah, dass noch jemand im Unfallauto eingeklemmt war.
"Hey, Peter.", richtete Mark das Wort an seinen Kollegen. "Geh und sieh mal nach dem Fahrer.", bat Mark ihn und der Sanitäter eilte sofort davon.
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Michael rannte derweil noch immer um sein Leben und das wortwörtlich, denn darum ging es gerade mehr denn je. Die Typen verfolgten ihn nun und teilten sich auf, um dem Arzt den Weg abzuschneiden.
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Am Unfallort war Mark gerade dabei, den Patienten zu versorgen, als dem Bauarbeiter plötzlich wieder einfiel, dass er dem Arzt etwas geben sollte. Michael hatte ihn vor seiner Flucht ausdrücklich darum gebeten. Mark, der etwas verwundert war, las das auf der Pappe Geschriebene kurz durch. Seine Aufmerksamkeit wurde dann aber auf Peter und auch auf Thomas gelenkt, die nun wieder zu ihm kamen.
"Ist er schon bei Bewusstsein?", erkundigte sich der Sanitäter eilig. "Ja, er kommt langsam wieder.", gab Mark zurück. "Thomas..", setzte Mark erneut an. "Da hinten müsste noch einer sein. Schaust du mal?" Thomas nickte und machte sich sofort auf den Weg hinüber. "Wir hatten übrigens einen brillanten Ersthelfer.", kommentierte Mark und versorgte den Verletzten weiter.
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Michael hatte noch immer damit zu kämpfen, seinen Feinden zu entkommen. Er spurtete durch Gärten und bog immer um irgendwelche Ecken und stieß Gegenstände wie Leitern um, in der Hoffnung, die Verfolger abhängen zu können. Doch diese waren hartnäckig.
Als Michael an einer Mauer hochkletterte, um diese überwinden zu können, fielen plötzlich Schüsse. Fenster und Blumentöpfe gingen zu Bruch und eine Kugel traf Michael am Bauch. Dies verursachte höllische Schmerzen, aber aufgeben würde der ehemalige Notarzt von Medicopter auf keinen Fall.
Er brachte die Hürde hinter sich und blickte kurz hinunter zu seinem Bauch, an dem eine Wunde klaffte. Sein Blut hatte das Hemd, was er trug, bereits durchtränkt. Als erneut Schüsse fielen, zuckte Michael zusammen, ehe er trotz seiner Blessur weiter rannte.
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Die Schüsse waren so laut, dass Thomas sie hörte. Der Pilot sah sich suchend um. "Waren das Schüsse?!", fragte der Pilot ungläubig, doch es schien niemand zuzuhören.
Peter und Mark hatten den Patienten mittlerweile so weit versorgt, dass er transportfähig war. Mithilfe zweier Bauarbeiter trugen sie den Mann zum Helikopter. Thomas traf dort kurz darauf ein und startete den Hubschrauber, während seine Kollegen das Unfallopfer ordnungsgemäß im hinteren Teil sicherten und weiter versorgten.
Die lauten Geräusche, die Thomas für Schüsse gehalten hatte, hatte er schon fast wieder vergessen oder sprach ihnen keine große Bedeutung zu. Jetzt zählte erstmal nur, dass der Mann rechtzeitig ins Krankenhaus kam, um dort adäquat versorgt werden zu können.
Und innerhalb von wenigen Minuten hob der Helikopter ab und ließ den Unfallort hinter sich.
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Michael hatte sich inzwischen wieder zur Straße zurück gekämpft und traf auf ein Taxi, in das gerade eine junge Frau einsteigen wollte. Diese zog Michael jedoch beiseite. "Eh, was soll das?!", protestierte die Dame, doch das beeindruckte Michael wenig.  
"Fahren sie los! Schnell!", befahl der Arzt dem Fahrer und noch bevor er die Autotür geschlossen hatte, trat der Fahrer aufs Gas.
Die Mitglieder der Mafia hatten keine Chance, Michael noch zu erwischen. Die Verfolgung würden sie jedoch nicht komplett aufgeben, sondern nur unterbrechen. So viel stand fest.

Für dich geh' ich sogar durchs Feuer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt