Kapitel 2

2.5K 3 4
                                    


Kapitel 2

Nathaniel
Castiels Mund stand sperren weit offen, sein Blick haftete immer noch auf meinem Ausschnitt.
"Castiel! Setz dich hin!", rief der Lehrer. Nur sehr langsam ließ sich Castiel neben mich auf den Platz sinken. Ich drehte meinen Oberkörper in seine Richtung, stützte meinen Arm auf der Rückenlehne des Stuhles ab und lehnte meinen Kopf gegen meine Hand. Wieder hatte Castiel einen perfekten Blick auf meinen Ausschnitt. Sanft legte ich meine freie Hand an sein Kinn und hob so seinen Kopf an. "Hier oben spielt die Musik", hauchte ich mit lieblicher Stimme. Castiels Gesicht nahm langsam aber sicher eine rötliche Farbe an. Ich stützte mich mit beiden Händen an der Kante des Stuhles ab und beugte mehr sehr weit zu dem Rotschopf rüber. "Castiel", hauchte ich sanft, man konnte ihn schlucken hören, "du solltest dich auf den Unterricht konzentrieren." Ich grinste ihn frech an, lehnte mich zurück undknöpfte meine Bluse wieder zu. Damit wandte ich mich von ihm ab und konzentrierte mich wieder auf den Unterricht. Neben mir konnte ich Castiel ganz tief ein und wieder aus atmen hören. *Castiel, ich werde ich leiden lassen und zwar so richtig!* Innerlich rieb ich mir die Hände.
"Nathaniel, würdest du bitte nach vorne kommen?", fragte der Lehrer. Elegant erhob ich mich und ging nach vorne. Alle die mich kannten machten große Augen, außer Amber, sie freute sich. Ich konnte sie sogar sagen hören 'Das ist meine Schwester'. Ich schüttelte den Kopf und trat vor die Tafel.
"So Leute, wie ihr sicherlich wisst, werden wir demnächst eine Klassenfahrt ans Meer machen. Und da sich ziemlich viele von euch darüber beschwert haben, wollten wir, ich und die Lehrer die uns begleiten, dass ihr mit entscheidet, wie wir diese Klassenfahrt gestalten. Eigentlich hatten wir vor gehabt, bzw. die Lehrer, einen Orientierungslauf durch den nahegelegenen Wald zu machen." Allgemeines stöhnen. "Und deshalb, wollen wir dass ihr die Klassenfahrt mit gestaltet. Natürlich werden wir nur Vorschläge annehmen, die halbwegs logisch sind. Alles andere, was nicht mit den Kosten gedeckt werden kann, werden wir streichen." Mein Blick wanderte zu Castiel. "Also, irgendwelche Vorschläge."
Alle meldeten sich. Ich schrieb alles an die Tafel. Die wirklich guten Ideen ließ ich stehen, den Rest wischte ich weg.
Am Ende hatten wir viel zu viele gute Vorschläge, weshalb wir abstimmen mussten.
Schließlich hatten wir uns dazu entschieden:
-Eine Waldwanderung
-Eine Stadtrundfahrt
-Eine Schnitzeljagt
-2x Surfkurs (ganz Tag)

"So", ich grinste mich wieder um. Da nur der Surfkurs ganz Tags ist. Habt ihr die restlichen Tage dann Nachmittags frei und dürft machen was ihr wollt." Langsam wanderte ich zum Pult und nahm mir den Stapel an Zetteln. "Bitte die, die noch nicht das restliche Geld überwiesen haben, denkt daran." Ich verteilte die Zettel an alle.
"Hier steht drauf was ihr alles mitnehmen müsst und dürft und was nicht. Bitte haltet diese Regeln ein, ihr wollt doch nicht den anderen die Klassenfahrt verderben oder?" Ich funkelte dabei besonders Castiel an.
Als ich die Zettel verteilt hatte, setzte ich mich wieder auf meinen Platz.
"Guck nicht so", zischte ich leise meinen Nachbarn an.
"Wenn du so rum läufst muss man einfach gaffen!", verteidigte er sein Verhalten.
Ich verdrehte einfach nur die Augen und schüttelte den Kopf. So ein Idiot! Ich hasse diesen Kerl einfach! Aber ich werde schon noch dafür sorgen dass er seine Strafe bekommt. Innerlich rieb ich mir meine Hände.

Der Tag verging recht schnell und recht ruhig, naja, wenn man die Flirtversuche der Jungs nicht mit zählt. Heute war der erste Tag, bei welchem ich mal etwas mit meiner Schwester zusammen in der Pause unternommen habe. Normalerweise hockte ich ja immer in der Schülervertretung herum, aber heute hat sie mich dazu überredet mit ihr die Pause zu verbringen. Sogar ihre albernen Freundinnen hat sie weggeschickt.
"Kommst du jetzt Nath? Papa wartet schon."
"Jaja." Ich schulterte meine Tasche und folgte ihr aus dem Gebäude. Mitten auf dem Hof wurde ich von der Direktorin zurück gerufen. Genervt stöhnte ich auf und ließ die Schultern hängen.
"Du hast sie gehört Amber, ich muss zurück."
"Ich kann Papa überreden länger zu warten", schlug sie mir sofort vor. Warum wurde ich das Gefühl nicht los dass sie wie ein Kaugummi an mir klebte?
"Nein, nein schon gut Amber. Ich bin es gewöhnt alleine nach Hause zu fahren. Mach dir keine Sorgen um mich, ich werd ja bald nachkommen", winkte ich ab und drehte mich auf dem Absatz um. "Aber wir wollten doch shoppen gehen!", jammerte sie. "Morgen ist Wochenende Amber, da können wir den ganzen Tag im Shoppingcenter verbringen." Ich drehte mich leicht zu ihr um. "Okay?"
"Na gut, aber du hast es versprochen!" Ist sie ein kleines Mädchen?
"Ja hab ich, und los husch, husch. Sonst wird Papa ungeduldig." Sie nickte und lief davon.
Völlig genervt von allem machte ich mich auf den Weg zurück in die Schule.
In der Schülervertretung bearbeitete ich wie immer ein paar Dokumente, sortierte sie ein und suchte alles für den nächsten Tag heraus. Naja, eigentlich für Montag. Die Woche darauf würden wir endlich auf Klassenfahrt fahren. Ich freute mich schon richtig darauf. Da könnte ich Castiel endlich mal zur Weißglut treiben und ihn aus der Reserve locken. Das wird lustig!
Ich seufzte auf legte die letzten Dokumente beiseite, stand vom Stuhl auf und verließ die Schülervertretung. Aus dem Keller ertöhnte Musik. *Hat Castiel schon wieder die Schlüssel geklaut?* Langsam bewegte ich mich durch den Flur Richtung Keller, öffnete dessen Tür und trat langsam in den Raum herab. Durch die Lampen die dort aufgebaut wurden, war es leicht erhellt, wenigstens konnte man sehen wo man hintrat. Unten angekommen schaute ich prüfend durch den riesigen Raum und erblickte Castiel und Lysander und ein paar Jungs die anscheinend nicht auf unsere Schule gingen.
"Castiel!", herrschte ich ihn an und wanderte auf die Gruppe zu. Alle sahen auf, die fremden Jungs fingen pervers an zu grinsen. Mir lief es eiskalt den Rücken runter, aber ich ignorierte sie einfach. Genau vor dem am Boden hockenden Castiel blieb ich stehen, verschreckte die Arme und drückte meine Beine zusammen damit man meinen Slip nicht unter meinem Rock sehen konnte. "Hast du schon wieder die Schlüssel geklaut? Woher wusstest du wo ich sie versteckt habe?" Wütend funkelte ich ihn an. Ein breites Grinsen bildete sich auf dem Gesicht des Rotschopfes, ehe er sich langsam erhob und mich ansah. Seit wann er bitte so riesig? Bin ich wirklich so sehr geschrumpft? Zu Hause sollte ich mich messen!
Er beugte sich zu mir runter, grinste mich dabei immer noch an. "Sag kleine, was machst du noch hier? Müssen nicht kleine Mädchen schon längst im Bett sein?"
*Oh mein Freund! So läuft der Hase nicht!*
"Ach, machst du jetzt auf dicke Hose nur weil deine Kumpels da sind? Wir wissen doch beide dass es nicht stimmt." Ich hob meine Hand und zeigte den kleinen Finger hoch, grinste ihn dabei frech an. Die fremden Jungs gaben ein 'Owwww' von sich und fingen an zu lachen. Castiels Gesichtsfarbe ähnelte dieser seiner Haare. "Wie war das Miststück?" "Du hast mich schon richtig verstanden, Castiel. Kein Wunder dass du dauer Single bist." Ich grinste ihn weiterhin frech an. "Du kleines...! Jetzt reicht's!" "Ja! Jetzt reicht's! Nimm deine Freunde und verschwinde von hier!", fauchte ich wütend. "Sonst was?", keifte er zurück. "Sonst werde ich dich kastrieren!" "Und wie willst du das anstellen?" Castiel lachte kalt auf. Ich zog die Augenbrauen in die Höhe. "Hast du mich gerade ausgelacht?" "Was denkst du denn?" Er lachte weiter. *Okay ich weiß es ist fies, aber ich muss es einfach tun!* Rasch griff ich nach Castiels Schultern und hob mit einem Ruck mein Knie an, zog ihn dabei etwas runter. Mein Knie traf genau seine Kronjuwelen. Stöhnend sank er zu Boden als ich ihn los ließ. Die Jungs verzogen das Gesicht. Sie fühlten wohl mit ihm. "Letzte Warnung! Hau ab oder du wirst es bereuen!" "Miststück!", fiepte Castiel und hielt sich seinen Sack. Wütend ließ ich mein Blick durch die Runde gehen. "Los haut schon ab!" Alle griffen nach ihren Sachen und verdufteten sofort. "Das war nicht sehr nett von dir Nathaniel", sagte Lysander als dieser der letzte -mit Castiel- war. "Ich weiß", seufzte ich, "aber ich bin doch ein einfaches, süßes Schulmädchen, dass sich gegen einen bösen Jungen behaupten musste." Ich verstränkte die Arme unter der Brust und drückte so meine Brüste zusammen. Ein Rotschimmer legte sich auf die Wangen des Weißhaarigen. "So, würdest du bitte Castiel mitnehmen und dann die Schule verlassen?" Ich lächelte ihn zuckersüß an. Hastig nickte er und damit machte ich mich auf den Weg nach oben. *Hach ist das schön, ich hab alle in der Hand! Hihi, ein Mädchen zu sein ist klasse!*

Fortsetzung folgt bald..

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Nov 10, 2021 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

Und Plötzlich ein MädchenWhere stories live. Discover now