„Jetzt reicht es mit der Suche nach dem richtigen Ort und dem perfekten Moment. Der Ort ist, der hier und der Moment ist, jetzt", diese Worte veränderte mein ganzes Leben...
Ich bin Marina Phillips, 16 Jahre alt und wohne mit meinem großen Bruder Nick und meiner kleinen Schwester Susan zusammen, da unsere Eltern vor 2 Jahren an einem Autounfall verstorben waren. Bis heute vermisse ich sie immer noch sehr stark. Wir waren vor 3 Monaten von Berlin nach Düren gezogen und ich musste meine Schule wechseln. In Berlin war es zwar schön, aber wir hatten in einem Kinderheim gewohnt, da mein Bruder noch nicht volljährig war und das Sorgerecht für mich und Susan nicht übernehmen durfte. Mittlerweile ist Nick 18 Jahre alt und wir wohnen alle zusammen in einer kleinen Wohnung. Nick und Susan teilten sich ein Zimmer. Susan konnte Nachts nicht wirklich gut schlafen. Sie saß mit im Auto, als der Unfall passierte und dabei war sie grade mal 9 Jahre alt. Nur Nick konnte sie beruhigen.
Es war bereits 5 Uhr morgens und auf die Sekunde genau klopfte es auch schon an der Tür.
„Marina aufstehen, heute fängt deine Ausbildung in der Gestaltung an", sagte Nick mit rauer Stimme, da er noch müde war.
„Jaja ich mach ja schon." Genervt stand ich auf und begab mich ins Bad. Ich begann meine Zähne zu putzen und betrachtete mein Aussehen im Spiegel. Zerzauste, lange rote Haare und vom Schlaf bedeckten braune Augen, mit Augenringen. Mit einem niedlichen pinken Schlafanzug, der mir viel zu klein war, stand ich da und machte mich fertig. Ich stellte die Dusche an und schaute noch ein letztes Mal in den Spiegel. Pfui, war ich hässlich. Und dann noch diese Sommersprossen. Grauenvoll. Ich stieg unter die Dusche und sorgte dafür das meine Haare nicht mehr wie ein Vogelnest aussahen. 30 Minuten später ging ich aus der Dusche raus, wickelte mir ein Handtuch um meinen nackten Körper und verschwand in meinem Zimmer. Ich trocknete meine Haare leicht mit meinem Fön an, kämmte sie dann noch ordentlich durch und durchwühlte, mit dem Handtuch um meinen nackten Körper, meinen Kleiderschrank nach brauchbaren schönen Klamotten. 10 Minuten hatte es gedauert, bis ich mich entschieden hatte was ich anziehen wollte. Ich entschied mich für eine schwarze Schlaghose wo kleine Risse drin waren und einem beigen Oversized Pullover, der eigentlich für Männer wäre. Dazu trug ich noch schwarz-weiß gestreifte Socken und einen schwarzen Anglerhut mit einem kleinen blauen Schmetterling drauf.Als ich fertig mit umziehen war, schminkte ich mich so, dass meine Sommersprossen überdeckt waren und meine Wimpern mehr zur Geltung kamen. Ich zog mir einen kleinen und dünnen Eyeliner auf beiden Seiten und packte danach meine Tasche. Da es mein erster Tag war, packte ich nicht viel ein und bevor ich mein Zimmer verließ, sah ich noch ein letztes Mal in den Spiegel. Meine Naturlocken kamen wieder schön zur Geltung.
Ich begab mich auf den Weg zur Küche, um das Brot was mir Nick gemacht hatte, einzupacken und verabschiedete mich von beiden. Im Flur zog ich noch meine schwarzen Buffalos an und verschwand aus der Tür.
Auf dem Weg zur Schule, war ich so aufs Schreiben mit meinen Freunden aus Berlin konzentriert, dass ich nicht beabsichtigt eine Person, die ich nicht kannte, anrempelte. Es war ein Junge, etwa 2 Jahre älter als ich und ziemlich gutaussehend. Er hatte kurzes, blondes und lockiges Haar, ein bezauberndes Lächeln, mit strahlend weißen Zähnen und niedlichen Grübchen, die zum Vorschein kamen. Seine blauen Augen strahlten regelrecht in der Sonne und als unsere Blicke sich trafen, weiteten sich seine Augen.
"Oh wow. Entschuldige, falls ich dir weh getan habe", sagte er mit einem leichtem grinsen auf den Lippen.
"Nein, das war meine Schuld. Ich hätte besser aufpassen müssen." Natürlich tat ich so als wäre ich nicht nervös, aber eigentlich war ich grade von seinem Ansehen so angetan, dass ich nicht wusste was zu tun war. Ich vergas einfach alles.
"Bist du verletzt?", fragte er mich mit einem besorgten, aber auch amüsanten Blick. Natürlich war ich nicht verletzt, es war ja schließlich meine eigene Schuld, dennoch wollte irgendwas in mir sagen, ich sei verletzt, damit ich mehr von seiner Aufmerksamkeit bekam. Ich wollte ihn kennenlernen, doch bevor ich es aussprechen konnte, tauchte ein anderer Junge auf.