bittersweet secrets

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Ciels Pov

Als Lizzy außer Sichtweite war, seufzte ich. Natürlich schätzte ich mich glücklich, dass ich ihr alles anvertrauen konnte, dennoch ist sie ab und zu etwas aufdringlich. Ob das heute etwas wird mit dem Lernen glaube ich eher nicht, sie wird auf jeden Fall wieder über persönliche Angelegenheiten sprechen wollen.

''Warum stehst du hier allein auf dem Flur? Wo ist Lizzy? '' Sebastian riss mich aus meinen Gedanken. ''Sie ist schon mal voraus gegangen. Können wir auch jetzt gehen oder musst du noch was erledigen? '' Der schwarz Haarige verneinte meine Frage, blieb jedoch weiterhin stehen.

''Mir ist aufgefallen, dass du nicht sonderlich erfreut darüber bist mit Lizzy etwas zu unternehmen. Sollte ich ihr sagen ich würde deine Hilfe für etwas benötigen? '' Seine Augen waren direkt auf mich gerichtet und er hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen. Ich konnte den Augenkontakt nicht weiter aufrecht halten und sah zum Boden, überall nur nicht in sein Gesicht.

''Nein, ich habe sie schon zu oft versetzt. Lizzy wäre sonst nur beleidigt. '' erwiderte ich und drehte mich um Richtung Klasse.

''Okay. Du solltest nur eins wissen, soll es dir zu viel werden oder du brauchts jemanden zum Reden. Ich bin hier und helfe dir so weit ich kann. '' Sebastian wusste eindeutig nicht, wie ich mich bei solchen Wörtern von ihm fühle, denn am liebsten würde ich ihm einfach es alles gestehen. Aber meine Freundschaft zu ihm war mir wichtiger.

''Weiß ich. Danke. ''

Wie ausgemacht habe ich mich mit Lizzy zum Lernen getroffen, wir sind in der Bibliothek. Was mich jedoch etwas verwundert war, dass Lizzy kein Wort über Sebastian verloren hat. Diese Sache freut mich, jedoch kannte ich meine Cousine so nicht. Der ganzen Zeit über war sie still oder fragte mich nur Dinge bezüglich auf das Thema, das wir gerade lernen. Nahm sie meine Worte von vorhin zu sehr ans Herz? Sie scheint aber nicht beleidigt oder abwesend zu sein.

Nachdem wir uns geeinigt haben aufzuhören zu lernen, verließen wir die Bibliothek und holten uns etwas zum Essen. ''Alles gut mit dir? Du bist heute ruhig. '' Ich wollte einfach nur in Erfahrung bringen, dass es ihr gut geht. War wohl nicht die beste Idee.

''Warum wohl bin heute leise? Du bist ein emotionaler Krüppel, entschuldige meine Redensart. Ciel, du machst dich selbst fertig und probierst nicht mal die Lage der Dinge zu ändern. Wenn ich dir helfen will, bist du entweder zu stur oder böse auf mich. Ich wollte dir nicht das Gefühl geben, dich zu etwas zwingen. Einen Rat kann ich dir geben, bitte ändere deine Einstellung und denke nicht immer so pessimistisch. '' Lizzy stampfte vor und schenkte mir nicht mal einen Blick.

Wenn ich so darüber nachdenke, hatte sie ja Recht und echt mal etwas Sinnvolles gesagt, aber musste diese Beleidigung wirklich ein? Bin ich den so pessimistisch wie sie behauptet? Was sollte ich jetzt darauf antworten, sollte ich mich entschuldigen? Perplex stand ich in meinen Gedanken verloren da, als Lizzy immer weiter von mir ging.

''Lizzy warte! '' Mit schnellem Schritt verfolgte ich sie und holte meine Cousine schlussendlich noch ein. ''Okay du hast recht. Aber auch du bist stur, also bleib stehen und sprich mit mir. '' Nach diesem Satz blieb sie abrupt stehen, fast wäre ich in sie rein gerannt. Dennoch drehte sie sich noch nicht um.

''Ich weiß es doch selbst nicht besser, wie ich damit umgehen sollte. Noch nie habe ich so etwas gefühlt. Angst und Ungewissheit breitet sich in mir aus und ich will einfach davon wegrennen. Was sollte ich tun, wenn er mich verstoßt? '' Ohne es zu erwarten wurde ich in den Armen meiner Cousine gezogen. Ab und zu tut eine Umarmung echt gut.

''Zwar verstehe ich nicht wie sich so eine Situation anfühlt, aber diese Angst und Unsicherheiten wirst du noch öfters in deinem Leben zu spüren bekommen. Willst du dein Leben lang bereuen nichts gesagt zu haben? Wenn dich Sebastian abstoßt, dann ist er nicht der Richtige und du wirst neue Personen kennenlernen. Jedoch wird er dich bestimmt nicht verlassen. Ich werde immer hier sein und dir unter die Arme greifen, also schmeiß dich auch mal selbst ins kalte Wasser! ''

Vielleicht benötigte ich genau mal diese harte Ansage. Es stimmt, weglaufen war keine Option und bereitete mir nur mehr Kopfschmerzen. Ich muss handeln und mich selbst Dinge stellen, vor denen ich Panik habe.

''Danke Lizzy und es tut mir leid. Ich werde alles im Griff nehmen und es wenigstens versuchen. Zwar langsam, aber ich probiere es. '' Lizzy nahm einen Schritt zurück und lachte mit einem breiten Lächeln. Schnell nickte sie und zog mich die Straße entlang. ''Von dieser Einstellung spreche ich, solltest du verletzt werden, ich bin an deiner Seite! ''

Auf den Weg nach Hause haben wir noch über alles mögliche gesprochen, bis wir und verabschiedet hatten. Als ich selbst endlich in meiner Wohnung stand, fühlte ich mich wirklich selbstbewusst und glaubte daran, dass ich es schaffen kann. Ich will zwar nichts überstürzen und es langsam angehen lassen, jedoch hat Lizzy mir wirklich den Rücken gestärkt.

Nachdem ich mir meine Schuhe ausgezogen hatte, ging ich in das Wohnzimmer und fand dort Sebastian auf. Er machte für mich platz und ich setzte mich direkt neben ihm. ''Und wie ist es gelaufen? Hattes du spaß? '' fragte mich Sebastian.

''Ganz gut, wir haben wirklich einmal gelernt! Und ja ich hatte meinen Spaß. '' erzählte ich ihm und lächelte. ''freut mich für dich, jedoch irritiert es mich etwas, dass man mit Lizzy friedlich lernen kann. ''

''Das hat mich auch gewundert. '' Wir beide fingen an zu lachen. Verdammt, wie sehr ich nur sein Lachen liebe.