19 - Ich mache Voldymoldy reif für die Therapie

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𝕃𝕚𝕗𝕖 𝕨𝕠𝕦𝕝𝕕 𝕓𝕖 𝕥𝕣𝕒𝕘𝕚𝕔 𝕚𝕗 𝕚𝕥 𝕨𝕖𝕣𝕖𝕟'𝕥 𝕗𝕦𝕟𝕟𝕪

"Du bist Voldemort! Du hast meine Eltern umgebracht!"

Wow. Harry brachte es ja wirklich auf den Punkt.

Was er bei seiner kleinen Zusammenfassung unserer Lage vergessen hatte: Voldemorts Gesicht befand sich auf Quirrells Hinterkopf. Wirklich, kein schöner Anblick!

"Eure Eltern!", korrigierte Quirrels Hinterkopf alias die seltsame Stimme alias Lord Voldemort.

Harry sah ein bisschen verwirrt aus. Okay, das war untertrieben. Er sah sogar ziemlich verwirrt aus. Und ich war sauer auf Voldy. Der sollte gefälligst aufhören, meine Geheimnisse der ganzen Welt mitzuteilen!

Gut, eigentlich war hier ja nur Harry. Und ich wollte es ihm sowieso mal sagen. Irgendwann. Aber der springende Punkt war, ICH wollte es ihm sagen.

"Hat er deine Eltern etwa auch ermordet, Evelina?", erkundigte sich Harry mit gerunzelter Stirn.

Okay, ich nahm alles zurück. Naja, nicht alles, ich fand das trotzdem nicht nett und so, aber offensichtlich hatte es Harry eh noch nicht geschnallt. Dann konnte ich ihn später mal aufklären... vorausgesetzt, für uns würde es ein Später geben!

"Er weiß es nicht! Hast du es ihm etwa gar nicht gesagt, Evelina... Potter?", stellte Voldemort ungläubig fest.

Dieser Depp! Der sollte seinen blöde Klappe halten! Harry schien immer verwirrter zu werden.

"Was meint er damit schon wieder?! WAS hast du mir nicht gesagt?! Und wieso nennt er dich Potter?!", hakte er fast schon hysterisch nach.

Hm. Vielleicht konnte ich die Sache doch nicht mehr aufschieben. Danke dafür, Voldy! Wirklich! Innerlich rollte ich mit den Augen. Nur... wie machte ich das jetzt am besten?

"Tja, also es ist so... ähm, Tatsache ist,... also du... wir... ich...", stotterte ich los.

Innerlich ohrfeigte ich mich dafür. Es war doch nur ein Satz! Ein Satz, den ich zugegeben mein bisheriges Leben lang wie meinen Augapfel gehütet und dem ich niemandem anvertraut hatte. Mit zwei Ausnahmen. Aber jetzt blieb wir wohl keine andere Wahl mehr.

"Ich bin deine Zwillingsschwester", stieß ich schließlich so schnell ich konnte hervor.

"Du bist meine... Warte mal, WAS?!"

Harry fielen fast die Augen aus dem Kopf. Schlechter Zeitpunkt, denn genau genommen hatten wir noch was anderes zu tun. Leider war ich von der ganzen Sache mindestens genauso abgelenkt wie Harry. Toll.

"Ich wollte es dir ja sagen... Aber irgendwie hat sich nie eine gute Gelegenheit ergeben und... Ja, tut mir leid", brachte ich schließlich heraus.

Plötzlich unterbrach Quirrell unsere Unterhaltung: "Was ist das da in deiner Tasche?"

Dabei deutete er auf Harrys Tasche und ich ahnte Böses.

"Nichts...", meinte Harry, aber es klang eher nach einer Frage.

"Schnapp' ihn dir, das ist der Stein!", brüllte Quirrels Hinterkopf, äh, ich meine natürlich Voldemort.

Quirrell versuchte Harry zu fangen, aber der rannte zum Glück weg.

"Bleib sofort stehen!", rief Quirrell wütend, aber Harry hörte nicht auf ihn.

Das konnte er super. Nicht auf Leute hören. Aber was redete ich eigentlich, ich war noch tausendmal schlimmer.

Ich stand daneben und beobachtete das Ganze amüsiert. Also echt, fehlte nur noch Popcorn!

Da vernahm ich die jammernde Stimme Voldemorts: "Lauf' gefälligst die Kurven etwas vorsichtiger! Mir wird hier hinten übel!"

Ich prustete los. Aber jetzt mal im Ernst, was dachte er sich auch? So groß war der Raum nun mal nicht, da waren Kurven nicht wirklich zu vermeiden, vor allem bei einer Verfolgungsjagd.

Andererseits... ich würde schon gerne sehen, wie sich Quirrells Hinterkopf übergab! Wobei... eigentlich nicht. Das würde eine Riesensauerei geben!

Während ich noch abgelenkt gewesen war, hatte Quirrell Harry eingeholt und war gerade dabei ihn zu erwürgen. Moment mal... Was?! Mein Einsatz! Ich lief los und griff nach Quirrells Hand, um ihn von Harry wegzuziehen.

Zu meiner Überraschung begann er zu zerbröseln. Das erinnerte mich aus irgendeinem Grund an Sandklumpen. Solange sie nur rumlagen, waren sie bombenfest, aber wenn man sie mal kurz antippte... Ende Gelände!

"Harry, hilf mir mal!", rief ich.

So gerne ich auch meinen Lehrer zu Staub zerfallen ließ, zu zweit war der Spaß sicher noch größer. Und tatsächlich, auch unter Harrys Händen zerfiel Quirrell immer mehr, bis er schließlich nur noch ein Haufen Asche war.

Und aus diesem Haufen Asche erhob sich jetzt, denn wir hatten wie immer Glück, ein komisches geisterartiges Gesicht, das sehr starke Ähnlichkeit mit dem Hinterkopf von Quirrell hatte. Also Voldemorts Gesicht.

Dieses brüllte jetzt zornig: "Neeeeiiiiin! Ihr habt meinen schönen Plan zerstört!!!"

Mir fiel nichts anderes dazu ein, als "Ups" zu sagen und mit den Schultern zu zucken. Das kam nicht so gut an.

"Argrrr! Das werdet ihr mir büßen!!!", wetterte der Voldemortgeist weiter.

Aber jetzt war ich wieder bereit. Bereit zum andere Leute Zusammenfalten. Oh ja, das würde lustig werden!

"Tja, Pech gehabt! Außerdem, dein Plan hat mich heute um meinen Schlaf gebracht, dann sind wir ja wohl quitt!", teilte ich ihm mit.

Das kleine Grinsen und den spöttischen Tonfall konnte ich mir dabei nicht verkneifen. Aber wie es aussah, hatte ich genau ins Schwarze getroffen.

"Wie kannst du es wagen, deine Probleme mit meinen zu vergleichen?! Dich mit mir zu vergleichen?!", gab Voldemort ungläubig zurück.

Irgendwie schien sein Gehirn noch dabei zu sein, den Schock über diese Frechheit zu überwinden.

Wobei... hatte er überhaupt ein Gehirn? Er war doch momentan ziemlich geisterhaft unterwegs und alles andere als fest. Hm. Der Frage würde ich wohl ein anders Mal nachgehen müssen.

Ich beschloss, stattdessen noch ein bisschen weiterzumachen.

"Du hast Recht, du solltest echt aufhören zu jammern, du bist keinen Vergleich mit mir wert!", teilte ich ihm hochnäsig mit.

Nur nicht loslachen. Das würde alles zerstören. Harry neben mir konnte sich das Lachen nicht so gut verkneifen.

"Ich hab' das Gefühl, dass es ziemlich anstrengend sein könnte, dich als Zwillingsschwester zu haben!", brachte er zwischen zwei Lachsalven hervor.

"Wie könnt ihr es wagen...?! Ich gehe jetzt, das hält man ja nicht aus! Und dann..."

Also wirklich, Voldy konnte keine Sekunde im Hintergrund stehen! So eine Dramaqueen!

"Und dann werden wir immer noch da sein, um dich in Grund und Boden zu reden, also bis bald mal, und bring starke Nerven mit!", teilte ich ihm freundlich mit.

Daraufhin blieb ihm erst einmal der Mund offen stehen.

"Argrrrrrrrr!", rief er, wieder einmal.

Ich übersetzte das mal mit Ich brauche dringend einen Therapeuten. Hm. Wieso nur konnte ich das ein bisschen nachvollziehen?

Plötzlich kam er auf uns zugeschossen und bevor ich wusste wie mir geschah, klappte ich zusammen, in exakt der Sekunde, in der er als seltsame Rauchwolke durch mich durch flog.

Kein schönes Gefühl, konnte ich mit gutem Gewissen behaupten! Kurz bevor ich am Boden aufschlug trübte sich mein Sichtfeld und dann wurde alles schwarz.

The girl who lived - Alles dreht sich um einen SteinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt